Marabu-Kauf bleibt im Zeitplan
15.04.2020 Bezirk Sissach, Gelterkinden, KulturPublikumsprojekt generierte bereits über 50 000 Franken
Das Vorhaben des Vereins Marabu, das gleichnamige Kulturlokal zu kaufen, läuft weiter nach Plan. 80 Prozent der Finanzierung sind dem Verein bereits zugesichert. Den restlichen Betrag zusammenzubekommen laufe aufgrund von Corona ...
Publikumsprojekt generierte bereits über 50 000 Franken
Das Vorhaben des Vereins Marabu, das gleichnamige Kulturlokal zu kaufen, läuft weiter nach Plan. 80 Prozent der Finanzierung sind dem Verein bereits zugesichert. Den restlichen Betrag zusammenzubekommen laufe aufgrund von Corona jedoch harzig, sagt Hans Buser vom Verein.
Michèle Degen
Das Coronavirus verzögert viele Projekte oder bringt sie sogar zum Stillstand. Bisher nicht davon betroffen ist das Projekt Marabu 2020. Während der Veranstaltungsbetrieb im Gelterkinder Kulturlokal zum Erliegen gekommen ist, kann der Verein Marabu den geplanten Kauf mit anschliessender Renovation des Gebäudes weiter vorantreiben.
Im vergangenen Dezember hat die Gemeindeversammlung mit überwältigendem Mehr zugestimmt, das Lokal für 1,85 Millionen Franken zu erwerben und danach im Baurecht für den symbolischen Preis von 1 Franken zu verkaufen (die «Volksstimme» berichtete). Anfang Februar hat der Regierungsrat 2,2 Millionen Franken aus dem Swisslos-Fonds für das Projekt gesprochen.
Durch das Geld von Gemeinde, Swisslos-Fonds und Spenden wurde eine entscheidende Grenze überschritten: Etwas mehr als 80 Prozent der Finanzierung für das Projekt, das 5,2 Millionen Franken kosten soll, sind dem Verein nun definitiv sicher. Diesen Zielwert hatte sich der Verein gemeinsam mit Kanton und Gemeinde als Limit gesetzt, um das Projekt umzusetzen.
Eröffnung wohl erst im Herbst
In einem ersten Schritt wird nun die Stiftung «Marabu – Kulturzentrum für das Oberbaselbiet» gegründet. Zurzeit überprüft die Stiftungsaufsicht die Statuten der künftigen Stiftung. Das dauere etwa zwei Monate, sagt Hans Buser vom Verein Marabu. Daneben werde alles Weitere in die Wege geleitet. Zum Beispiel muss der Verein sein vertraglich festgelegtes Kaufrecht an die Gemeinde abtreten. «Insofern läuft alles nach Plan und wird durch das Coronavirus auch nicht verzögert», so Buser. «Das Einzige, das wegen der aktuellen Situation harziger vorangeht als erwartet, ist der restliche Teil der Finanzierung.»
Der noch fehlende Restbetrag von etwas mehr als 1 Million Franken sollte unter anderem durch Stiftungsgelder und Spenden von umliegenden Gemeinden und anderen Institutionen zusammenkommen. «Im Moment sind mögliche Spender aber mit anderen Dingen beschäftigt», so Buser. Bei der Finanzierung macht sich daher das Coronavirus bemerkbar: Termine mit Stiftungsvertretern, die das Marabu besichtigen wollten, mussten verschoben werden. Auch dass die Gewerbeausstellung Pro 20 in Gelterkinden abgesagt werden musste, ist ein Problem: «Dort hätten wir gerne Möglichkeiten für grössere Spendenbeträge vorgestellt», so Buser. Diese wurden von einer Projektgruppe der Fachhochschule Nordwestschweiz entwickelt. Das muss nun warten.
Schon eine «erfreuliche Summe» konnte der Verein, so Buser, mit dem Publikumsprojekt sammeln, bei dem durch Spenden von Privatpersonen 133 500 Franken zusammenkommen sollen. Mit diesem Betrag soll die Vergrösserung des Foyers ermöglicht werden. Bisher seien rund 50 600 Franken von 97 Spendern auf dem Spendenkonto eingegangen. Der Verein sei sehr zuversichtlich, dass die restliche Summe bis zum Baubeginn zusammenkommen werde. Dafür sei es wichtig, dass das Marabu nach der Zwangspause und der Sommerpause im September das Kulturprogramm wieder aufnehmen könne.