Die Fuchsstaupe breitet sich aus
17.04.2020 Bezirk Waldenburg, EptingenJagdaufseher empfiehlt Impfpflicht für Hunde
og. Seit dem vergangenen Jahr steigt die Zahl der Wildtiere, die am Staupevirus eingegangen sind, an. Insbesondere ist das Jagdrevier von Eptingen betroffen. Hier sind in den vergangenen Monaten gegen ein Dutzend Füchse ...
Jagdaufseher empfiehlt Impfpflicht für Hunde
og. Seit dem vergangenen Jahr steigt die Zahl der Wildtiere, die am Staupevirus eingegangen sind, an. Insbesondere ist das Jagdrevier von Eptingen betroffen. Hier sind in den vergangenen Monaten gegen ein Dutzend Füchse verendet aufgefunden worden.
Wie in der jüngsten Ausgabe des amtlichen Mitteilungsblatts der Gemeinde Eptingen zu lesen ist, sind im dortigen Gemeindebann vermehrt Füchse am Staupevirus verendet. Jagdaufseher Thomas Walliser hat entsprechende Beobachtungen gemacht und empfiehlt deshalb allen Hundehalterinnen und Hundehaltern dringend, ihre Tiere sowie die freilaufenden Katzen gegen die Staupe impfen zu lassen oder die Impfung tierärztlich auffrischen zu lassen. Zudem erinnert Walliser an die Pflicht, wonach Hunde im Wald anzuleinen sind. Damit können unerwünschte Kontakte des Hundes insbesondere mit Füchsen vermieden werden.
Katzen können das Virus aufnehmen, zeigen aber keine Symptome. Die hochansteckende Staupe kann dafür Hunde und marderartige Tiere wie den Fuchs, den Dachs, den Marder, das Frettchen und den Waschbären befallen. Die Infektion erfolgt sowohl durch direkten Kontakt der Haustiere mit erkrankten Wildtieren als auch indirekt über Futter, Wasser oder Gegenstände, die mit den Sekreten oder Ausscheidungen infizierter Tiere verunreinigt wurden.
«Die Tiere nehmen ein trauriges Ende. Und die Bilder der Kadaver bieten einen grässlichen Anblick, insbesondere dann, wenn der Verwesungsprozess schon weit fortgeschritten ist», beschreibt der Eptinger Weidmann die Situation. Für Menschen ist das Staupevirus ungefährlich, aber für infizierte Tiere endet die Seuche meist tödlich. Kranke Wildtiere zeigen ein verändertes, unnatürliches Verhalten wie etwa mangelnde Scheu oder Apathie. Verdächtige oder tote Tiere sind deshalb umgehend dem zuständigen Jagdaufseher, der Gemeinde oder der Polizei mit Angabe des Fundorts zu melden.
Zahl der Infektionen steigt an
Wie der Jagdaufseher berichtet, hat die Jägerschaft allein im Revier Eptingen in den vergangenen beiden Monaten gegen zwölf infizierte Füchse gezählt. Davon sind wohl die meisten am Staupevirus eingegangen. Bis Ende 2018 sei es diesbezüglich vergleichsweise ruhig gewesen. Seither nehme die Zahl der infizierten Tiere zu. Um ganz sicher zu sein, so Walliser, müsste man die Kadaver einschicken und bakteriologisch auf Kosten des Kantons untersuchen lassen.
Die Jagdgesellschaften sind dazu aber nicht verpflichtet. Deshalb besteht auch keine amtliche Pflicht, verdächtige Beobachtungen den Behörden zu melden. Eine Impfaktion der Fuchspopulation gegen die Staupe, wie seinerzeit gegen die Tollwut, sei kein Thema, weil die Staupe für den Menschen – im Gegensatz zur Tollwut – ungefährlich ist, stellt Thomas Walliser abschliessend fest.