AUSGEFRAGT | ELENA STUDER UND GIULIA PIAIA, SEKUNDARSCHULE SISSACH
13.03.2020 Bezirk Sissach, Bildung, SissachSponsorenlauf mit Hindernissen
Als Abschlussarbeit an der Sekundarschule Sissach haben Elena Studer und Giulia Piaia einen Sponsorenlauf zugunsten des SOS-Kinderdorfs organisiert. Wegen des Coronavirus mussten sie den Anlass kurzfristig den neuen Gegebenheiten ...
Sponsorenlauf mit Hindernissen
Als Abschlussarbeit an der Sekundarschule Sissach haben Elena Studer und Giulia Piaia einen Sponsorenlauf zugunsten des SOS-Kinderdorfs organisiert. Wegen des Coronavirus mussten sie den Anlass kurzfristig den neuen Gegebenheiten anpassen.
Lara Uebelhart
Elena, Giulia, wie seid ihr auf die Idee gekommen, gemeinsam einen Sponsorenlauf zu veranstalten?
Giulia: Seit ich im Sommer neu in die Klasse gekommen bin, haben wir uns gut verstanden. Deswegen wollten wir zusammen etwas machen.
Elena: Auf diese Idee sind wir gekommen, weil wir etwas Soziales auf die Beine stellen wollten. Das Projekt sollte nicht etwas nur für uns sein, sondern auch anderen etwas bringen. Am Anfang hatten wir noch anderen Ideen, zum Beispiel ein Spielnachmittag im Altersheim, aber unser Lehrer erwartete von uns etwas Anspruchsvolleres, da wir in der Stufe P sind.
Wie seid ihr die Organisation eures Events angegangen?
Elena: Zuerst haben wir das Thema ausgewählt und Ideen gesammelt. Dann haben wir Sponsoren gesucht und dafür auch einen Flyer gemacht. Wir haben verschiedene Firmen angeschrieben und in Sissach zwei Nachmittage lang Sponsoren gesucht. Da sind dann auch schon 800 Franken zusammengekommen. Das waren alles fixe Beträge, die gespendet wurden.
Giulia: Unterstützt haben uns mehrere Firmen, aber auch Privatpersonen haben uns etwas gegeben.
Welchen Schwierigkeiten seid ihr begegnet?
Elena: Es war schwierig, danach Läuferinnen und Läufer zu finden und die Leute zu motivieren. Wir hatten eigentlich gedacht, das wäre viel einfacher, und wir haben auch viele Flyer verteilt.
Giulia: Ich glaube, es liegt vor allem an der Bequemlichkeit der Leute. Viele sagten zu uns: «Als ob ich an meinem freien Samstag rennen würde!»
Elena: Vor allem Leute in unserem Alter waren faul. Aber viele hatten auch zu viel Programm und keine Zeit am Samstag. Und dann kam das Coronavirus erschwerend hinzu.
Welchen Einfluss hatte das Coronavirus auf eure geplante Veranstaltung?
Elena: Wir mussten am Montag mit der Schulleitung und unserem Lehrer darüber sprechen, ob wir den Sponsorenlauf überhaupt durchführen können. Deswegen haben wir während der Ferien unsere Werbeaktivitäten etwas zurückgeschraubt. Wir wussten eigentlich von 25 bis 30 Läuferinnen und Läufern, die hätten teilnehmen sollen.
Giulia: Den Anlass ganz abzusagen oder zu verschieben war für uns keine Option. Die Schule möchte das Risiko nicht auf sich nehmen, dass sich Leute anstecken und deswegen mussten wir kurzfristig die Form ändern. Wir beide rennen jetzt neu auch, damit wir noch ein bisschen mehr Geld einnehmen können. Insgesamt sind wir nur zehn Teilnehmende. Der Anlass findet nun im Freien statt, weil wir die Hallenreservation verloren haben.
Was haltet ihr davon, dass euer Anlass durch «Corona»-Auflagen eingeschränkt wird?
Giulia: Es ist in Ordnung. Aber natürlich ist es auch schade, weil wir weniger Spenden einnehmen können. Es geht aber nicht anders.
Elena: Unser Lehrer hat auch gesagt, dass das Endprodukt nicht das Wichtigste ist, sondern das, was wir daraus lernen. Deswegen ist es für uns auch okay.
Wieso habt ihr euch für das SOS-Kinderdorf als Empfänger für eure Einnahmen entschieden?
Elena: Weil meine Eltern bereits für das SOS-Kinderdorf spenden, hatten wir zu Hause eine Broschüre. Da stand, dass sie Spender suchen und deswegen kam mir dann die Idee. Ich habe es Giulia vorgeschlagen und sie fand es eine gute Sache.
Wofür wird euer Geld eingesetzt?
Giulia: Mit dem Geld werden Kinder unterstützt, die nicht, wie wir, ein Zuhause haben. Für sie wird ein Zuhause geschaffen.
Elena: Es ist kein Heim, aber die Kinder werden dann auch betreut und bekommen Essen. Sie haben oft keine Eltern mehr oder haben es sonst schwierig und erhalten so ein neues Zuhause.
Was hat euch am Projekt am meisten Spass gemacht?
Giulia: Ich fand es toll, zu den Firmen zu gehen und unser Projekt vorzustellen.
Elena: Finde ich auch. Und dann auch sofort eine klare Rückmeldung zu bekommen. Wir waren ein gutes Team und es war spannend, die Reaktionen der Leute zu sehen.
Was habt ihr aus dieser Erfahrung gelernt?
Giulia: Durch die Sponsorensuche haben wir gelernt, wie man mit Absagen umgeht. Auch wissen wir jetzt, wie man Räumlichkeiten, zum Beispiel die Turnhalle, organisiert.
Elena: Planen. Unser Lehrer hat uns am Anfang gesagt, dass wir sehr «planlos» arbeiten würden. Wir haben vorher beide noch nie ein so grosses Projekt organisiert und jetzt wissen wir, dass man wirklich einen Plan machen muss, damit man nichts vergisst. Auch bei der Arbeit mit dem Computer haben wir viel dazugelernt. Das Wissen kann ich sicher für weitere Projekte und Arbeiten anwenden.