Zu teuer, zu wenig genutzt
04.02.2020 Baselbiet, Verkehr, Bezirk Liestal, Bezirk WaldenburgAAGL stellt 17 Billett-Automaten ab
Nur 10 von heute 27 Billett-Automaten der AAGL werden Ende der Woche noch in Betrieb sein. Die restlichen werden abgeschaltet, weil sie zu wenig genutzt werden und ein teures, technisches Update anstünde.
Michèle Degen
Die ...
AAGL stellt 17 Billett-Automaten ab
Nur 10 von heute 27 Billett-Automaten der AAGL werden Ende der Woche noch in Betrieb sein. Die restlichen werden abgeschaltet, weil sie zu wenig genutzt werden und ein teures, technisches Update anstünde.
Michèle Degen
Die Autobus AG Liestal (AAGL) baut derzeit 17 von 27 der Billett-Automaten an Bushaltestellen ab. Grund dafür ist einerseits, dass die Automaten im Tarifverbund Nordwestschweiz, die an ihrer grünen Farbe zu erkennen sind, technisch aufgerüstet werden müssen. Dies schreibt die AAGL in einer Mitteilung vom Freitag. Weil die Swisscom das 2G-Netz abstellt, müssen die Automaten von 2G auf 4G Mobilfunk-Technologie umgerüstet werden, was eine teure Hardware-Erneuerung nach sich ziehe. Andererseits nehmen die Unterhaltskosten für die Automaten stetig zu und die Verkäufe befänden sich teilweise auf sehr tiefem Niveau. Deshalb habe die AAGL beschlossen, diese nur an zehn der Maschinen auszuführen.
Abgebaut werden nun jene Automaten, an denen weniger als 15 Einzelbilette pro Tag und 30 Umweltschutz-Abos pro Monat bezogen werden. Im Oberbaselbiet sind davon die Gemeinden Lausen, Bubendorf und Ziefen betroffen. In Lausen verschwindet der Automat bei der Haltestelle Ronda. In Bubendorf können künftig bei den Haltestellen Zentrum und Steingasse keine Billette mehr gelöst werden. Dasselbe gilt für die Haltestelle Ziefen Zentrum.An den Haltestellen Reigoldswil Dorfplatz und Bubendorf Unterdorf können die Fahrgäste weiterhin Billette kaufen. Ebenso sei es weiterhin möglich, Billette beim Fahrpersonal zu beziehen, schreibt die AAGL.
«Gemeinden zeigten Verständnis»
Bis Ende der Woche werden deshalb 17 Automaten von den Bushaltestellen verschwinden. Beschwerden habe es wegen des Abbaus bisher noch keine gegeben, sagt Simon Dürrenberger, Leiter Markt AAGL. Die meisten ÖV-Nutzer würden den Abbau jedoch wahrscheinlich erst in den kommenden Tagen bemerken. «Wir rechnen schon damit, dass wir noch vereinzelte Rückmeldungen erhalten werden», sagt Dürrenberger.
Mitte Januar hat die AAGL die betroffenen Gemeinden informiert. «Von ihnen haben wir keine negativen Rückmeldungen erhalten, was ein gutes Zeichen ist», sagt Dürrenberger. «Sie haben Verständnis für den Abbau gezeigt.» Nun sei man bei der AAGL jedoch gespannt, wie die bisherigen Nutzerinnen und Nutzer der entsprechenden Linien reagieren. Da die Nutzungszahlen zwischen 4 und 15 gekauften Billetten pro Tag und abgebautem Automaten liegen, geht Dürrenberger von täglich rund 200 betroffenen Personen aus.