Ein Dürrenberger kommt selten allein
21.02.2020 Bezirk Liestal, Lupsingen, Porträt, Gemeinden, PolitikAlle Bürgerräte haben denselben Nachnamen
Simon, Thomas und Claude Dürrenberger bilden in Lupsingen ab Mitte Jahr den Bürgerrat, der erstmals in seiner Geschichte in reiner Dürrenberger Hand sein wird. Das Trio ist jedoch nur entfernt verwandt.
Willi ...
Alle Bürgerräte haben denselben Nachnamen
Simon, Thomas und Claude Dürrenberger bilden in Lupsingen ab Mitte Jahr den Bürgerrat, der erstmals in seiner Geschichte in reiner Dürrenberger Hand sein wird. Das Trio ist jedoch nur entfernt verwandt.
Willi Wenger
Ab dem 1. Juli ist das Verwechslungsrisiko im Lupsinger Gemeinderat noch höher als ohnehin schon. Die Bürgerinnen und Bürger wählten am 9. Februar Claude Dürrenberger an die Stelle von Martin Jenni. Die Bisherigen Simon und Thomas Dürrenberger wurden im Amt bestätigt. Das heisst, dass das Gremium aus lauter Dürrenbergers bestehen wird.
«Ja, das hat es wirklich noch nie gegeben», sagt Präsident Simon Dürrenberger, der seine dritte Legislatur antreten wird und dessen Grossvater Erwin, von 1980 bis 1992, ebenfalls Chef der Bürgergemeinde gewesen ist.
Weitere Dürrenbergers in der Exekutive, auch als Präsidenten, gab es zahlreiche und das nicht wenige Male, so auch Thomas Dürrenbergers Vater Ernst, der die Exekutive der Ortsbürger von 1974 bis 1979 präsidierte.
«Rössli»-Wirt und «Benzenheini»
Dürrenberger ist ein altes Lupsinger Geschlecht. Der Name war im Dorf mit heute 1435 Einwohnern schon vor mehreren Jahrhunderten bekannt. Die ersten Dürrenbergers übersiedelten einst im Jahr 1550 von Lauwil nach Lupsingen. Aktenkundig ist, dass Claude und Simon Dürrenberger den gleichen Ururgrossvater, Oswald Dürrenberger, der von 1862 bis 1931 gelebt hat und Wirt im Restaurant Rössli war, hatten. Ein weiteres Beispiel: Der Urgrossvater von Oswald, Heinrich Dürrenberger, der den Dorfnamen «Benzenheini» trug, lebte von 1775 bis 1860 im Dorf.
Ob verwandt oder nicht, Claude, Simon und Thomas Dürrenberger werden die Bürgergemeinde Lupsingen souverän und das in ruhigen Gewässern führen. «Im Rat arbeiten wir zielführend, und das seit Jahren», hält Simon Dürrenberger fest, «auch wenn die Meinungen und Ansichten im Rahmen der Sitzungen gelegentlich abweichen.» Letztlich fasse der Rat aber die notwendigen Beschlüsse in aller Regel einstimmig», bestätigt das Trio im Gespräch mit der «Volksstimme».
Die Führungsriege ist bei ihren Sitzungen nicht alleine. Mit beratender Stimme verfolgen – wie könnte es auch anders sein – Konrad Dürrenberger als Schreiber und Ursina Seifert-Dürrenberger als Kassierin die Sitzungen. Auch Konrad entstamme ursprünglich dem gleichen «Stamm», hält Simon Dürrenberger fest. Ursina Seifert ist die Schwester von Simon Dürrenberger.
So dominant der Nachname Dürrenberger im Bürgerrat ist, so allgegenwärtig ist er auch im Dorf generell. Aktuell wohnen 38 Personen mit diesem Namen im Ort. Das mit Abstand häufigste Geschlecht in Lupsingen, wie von der Gemeindeverwaltung zu erfahren ist.
Der Bürgerrat und damit die Bürgergemeinde haben in der neuen Legislatur einiges vor. Ein grosses Thema wird die Zukunft der Liegenschaft mit dem Restaurant Rössli sein. Das Ganze werde eine grosse «Kiste» werden, sagt Simon Dürrenberger. Will man ein Renditeobjekt am gleichen Standort realisieren, müssten wenigstens 3 Millionen Franken in die Hand genommen werden. Es sei aber alles offen, sagt der Bürgerpräsident. Entscheiden werde letztlich die Bürgergemeindeversammlung.