Erst seit sechs Monaten gehört Manuela Alispach dem dreiköpfigen Gemeinderat von Hemmiken an, und sie schaffte am Wahlsonntag etwas, was unter allen anderen Kandidierenden im ganzen Kanton sonst niemandem gelang: Ihr Name stand auf jedem Wahlzettel.
Jürg ...
Erst seit sechs Monaten gehört Manuela Alispach dem dreiköpfigen Gemeinderat von Hemmiken an, und sie schaffte am Wahlsonntag etwas, was unter allen anderen Kandidierenden im ganzen Kanton sonst niemandem gelang: Ihr Name stand auf jedem Wahlzettel.
Jürg Gohl
Frau Alispach, bei den Erneuerungswahlen vom Sonntag lagen in Hemmiken 93 gültige Wahlzettel in der Urne. Auf jedem stand Ihr Name. Was gab den Ausschlag für dieses im Kanton einmalige Resultat? Sicher sind alle froh, dass sich in der Gemeinde überhaupt jemand zur Verfügung stellt. Sie sind im Dorf verwurzelt, und da wäre noch der Frauenbonus. Haben Sie eine bessere Erklärung?
Manuela Alispach: Das Resultat hat mich schon ein wenig überrascht und natürlich sehr gefreut. Es dürfte aber hauptsächlich damit zusammenhängen, dass ich erst vor einem halben Jahr bei einer Ersatzwahl Gemeinderätin wurde. So hatte ich bisher nie richtig die Gelegenheit, in ein Fettnäpfchen zu treten. In diesem Sinn habe ich sicher von einem Anfängerbonus profitiert.
Rechnen Sie also nicht damit, Ihre 100-Prozent-Quote in vier Jahren zu wiederholen?
Natürlich hoffe ich, in vier Jahren erneut ein gutes Resultat zu erzielen und ich werde mich auch entsprechend in meinem Amt engagieren. Aber mir ist bewusst, dass man es als Gemeinderätin nie allen recht machen kann. Sollte mir deshalb 2024 die eine oder andere Stimme verweigert werden, wäre das wohl ganz normal.
Werden Sie dann überhaupt nochmals antreten? Sie sitzen in einer der wenigen Gemeindeexekutiven mit nur drei Ratsmitgliedern, und die Arbeitsbelastung ist deshalb hoch.
Ja. Ich bin vor sechs Monaten sowie am vergangenen Sonntag angetreten, weil ich in Hemmiken etwas bewegen will. Der Zeit- und Arbeitsaufwand mit den vielen Sitzungen ist hoch, aber mit dem nötigen Spass und Interesse zu bewältigen. Als selbstständige Treuhänderin habe ich das Privileg, meine Arbeitszeit flexibel zu gestalten und kann so den für dieses Amt nötigen Freiraum schaffen.
Plädieren Sie für einen fünfköpfigen Gemeinderat?
Hemmiken mit seinen 256 Einwohnern und 210 Stimm- und Wahlberechtigten ist dafür wohl zu klein. Drei Räte sind für unsere Grösse angemessen, obwohl wir viele Aufgaben genauso erfüllen müssen wie eine Grossgemeinde. Sicher wäre es von Vorteil, die Arbeit auf mehr Schultern verteilen zu können und am Ratstisch zwei zusätzliche Meinungen zu einem Geschäft zu hören. Ein Dreiergremium hat dafür den Vorteil der kurzen Kommunikationswege. Letztlich ist es auch eine Frage des Personals. Es dürfte nicht einfach sein, bei uns zwei weitere Mitglieder zu finden. Ich kann nur alle dazu ermuntern, es ist eine interessante und abwechslungsreiche Tätigkeit.