Asbest und Radon verschwinden
17.12.2019 Bezirk Sissach, Finanzen, ItingenAltlasten im Schulhaus bescheren der Gemeinde hohe Kosten
Die asbesthaltigen Deckenplatten im alten Itinger Primarschulhaus werden im Sommer durch schadstofffreie Elemente ersetzt. Parallel dazu ändert die Gemeinde im Untergeschoss des Gebäudes die Belüftung, um die Radonkonzentration ...
Altlasten im Schulhaus bescheren der Gemeinde hohe Kosten
Die asbesthaltigen Deckenplatten im alten Itinger Primarschulhaus werden im Sommer durch schadstofffreie Elemente ersetzt. Parallel dazu ändert die Gemeinde im Untergeschoss des Gebäudes die Belüftung, um die Radonkonzentration der Luft zu reduzieren.
Otto Graf
Itingen lässt sich die Schadstoffsanierung des alten Primarschulhauses etwas kosten. Die Gemeindeversammlung machte für diesen Zweck ohne Wenn und Aber einen Kredit von 390 000 Franken locker. Wie Gemeinderat Silvio Strub ausführte, musste bei den Rückbauarbeiten vor dem Neubau des Schulhauses das asbesthaltige Material unter den erforderlichen Schutzmassnahmen entsorgt werden.
Dies veranlasste den Gemeinderat, abzuklären, ob in der vorhandenen Bausubstanz im alten Primarschulhaus seinerzeit ebenfalls Asbest verbaut wurde. Er beauftragte dazu die PNP Geologie & Geotechnik AG mit den entsprechenden Untersuchungen. Dabei stellte sich heraus, dass die Deckenplatten in den Unterrichtszimmern Asbest enthalten. Die Bodenbeläge, die Fliesen und der Verputz sind hingegen asbestfrei. Obwohl die Deckenplatten im ungestörten Zustand ungefährlich sind, habe sich der Gemeinderat für eine rasche Sanierung entschieden, sagte Strub weiter.
Parallel dazu veranlasste die Behörde, gestützt auf die eidgenössische Strahlenverordnung, im alten Primarschulhaus Radonmessungen vorzunehmen. Diese zeigten, dass in den Räumlichkeiten des Untergeschosses ein punktueller, mittelfristiger Sanierungsbedarf besteht.
Die Astbestsanierung dürfte gegen 350 000 Franken kosten, wobei die Berechnung auf einer Schätzung und nicht auf Unternehmerofferten beruht. Das Entfernen und Entsorgen der Deckenplatten hat zur Folge, dass auch die elektrischen Installationen und die Deckenleuchten zu ersetzen sind. Die Radonsanierung ist mit rund 40 000 Franken veranschlagt.
Rosige Finanzaussichten
Dabei wird die belastete Luft in einen bestehenden Abluftkanal abgeleitet. Wegen der Dringlichkeit und damit die baulichen Massnahmen vor Beginn des Schuljahres 2020/ 21 abgeschlossen sind, wendete die Gemeinde ausserhalb der bewilligten Summe bereits rund 20 000 Franken für Planungsarbeiten auf. Nachdem der neue Schulhaustrakt bereits in Betrieb ist, sind die Räume im alten Schulhaus derzeit nur noch punktuell belegt. Mit dem neuen Schuljahr benötigt die Schule jedoch wieder einzelne Zimmer.
Um beim neuen Schulhaus zu bleiben: Es zeichne sich eine kleine Kostenüberschreitung des bewilligten Baukredits von 2 bis 3 Prozent ab, da beim Rückbau ein paar unvorhersehbare Probleme aufgetreten sind, liess Strub verlauten.
Ausserdem hiess die vom Musikverein Itingen begleitete Versammlung das von Finanzchef Kurt Rau erläuterte Budget 2020 gut. Bei einem Aufwand von 10,1 Millionen Franken ist im kommenden Jahr ein Fehlbetrag von knapp 310 000 Franken zu erwarten. Die Nettoinvestitionen beziffern sich auf rund 1,3 Millionen Franken.
Auch der Finanzplan mit einem Zeithorizont bis ins Jahr 2024 widerspiegelt die solide Finanzlage der Gemeinde Itingen. So bewegt sich der Cash flow, das sind die selbst erarbeiteten Mittel, Tendenz steigend, in einer Bandbreite zwischen 280 000 und 960 000 Franken. Schliesslich bestätigten die Anwesenden Stefan Vock als Mitglied der RGPK und wählten anstelle des zurückgetretenen Nicolas Dirac neu Peter Röösli in die kommunale Umwelt- und Energiekommission.