Ausstellung Wildes Baselbiet mit neuen Naturporträts
Seltene Waldgesellschaften, «Bänkli» mit Kleinstrukturen und eine Fledermauskolonie: Naturschönheiten aus Arboldswil, Hemmiken und Bubendorf kommen zur Ausstellung Wildes Baselbiet im Museum.BL hinzu.
Barbara ...
Ausstellung Wildes Baselbiet mit neuen Naturporträts
Seltene Waldgesellschaften, «Bänkli» mit Kleinstrukturen und eine Fledermauskolonie: Naturschönheiten aus Arboldswil, Hemmiken und Bubendorf kommen zur Ausstellung Wildes Baselbiet im Museum.BL hinzu.
Barbara Saladin
Es waren die Gemeinden Nummer 22, 23 und 24, die kürzlich feierlich Einzug hielten ins Museum.BL. Respektive deren Naturschönheiten, beschrieben und mit einem Kurzfilm erklärt auf einer eigenen Stele in der ständig wachsenden Dauerausstellung «Wildes Baselbiet». Diese widmet sich der einheimischen Tier- und Pflanzenwelt und «rollt seit Langem», wie Museumsleiter Marc Limat an der Vernissage sagte.
Heuer hatten beim Wettbewerb um die meisten Stimmen die drei Oberbaselbieter Dörfer Arboldswil, Hemmiken und Bubendorf das Rennen gemacht. Den ersten Platz holte Arboldswil. Dessen Film handelt von den verschiedenen Waldgesellschaften an der Chastelenfluh. An dem auch geologisch interessanten Arboldswiler «Hausberg» sind etwa der seltene Ahorn-Lindenwald oder der Föhren-Orchideenwald beheimatet. Im Naturporträt lädt Revierförster Simon Czendlik nicht nur dazu ein, in den Wald zu gehen, sondern ihn vor allem auch mit offenen Augen zu beobachten.
Der Naturfilm über Hemmiken – von wo übrigens die mit Abstand grösste Delegation ins Museum angereist war – stellt die 16 Bänkli vor, die der Natur- und Vogelschutzverein rund ums Dorf aufstellte und die nicht nur für Menschen, sondern auch für Tiere gute Aussichten bedeuten. So sind bei jedem Bänkli Stein haufen, Hecken, Holzstapel, andere Kleinstrukturen oder auch ganze Ruderalflächen zu finden, die zur Vernetzung beitragen und in denen sich seltene Pflanzen und Tiere wohlfühlen, sich ernähren und verstecken können. Ein «Tankshop für Kleingetier», nannte Naturschützer Werner Gisin die Bänkli, und die Projektleiterin vom Museum, Ila Geigenfeind, betonte, wie wichtig Freiwilligenarbeit sei und wie viel dadurch erreicht werden könne – sowohl für die Bevölkerung als auch für die Natur.
Bubendorf schliesslich hob seine Kolonie des Grossen Mausohrs hervor, einen von derzeit nur noch zwei bekannten Koloniestandorten im Kanton. Denn die Fledermaus mit den grossen Ohren leidet an Wohnungsnot, da moderne Häuser immer weniger Möglichkeiten zum Unterschlupf bieten. In Bubendorf bewohnt eine Gruppe von zwischen 20 und 50 Tieren nun eine offene Industriehalle, wo die Weibchen jedes Jahr hinter der Wandverkleidung ihre Jungen aufziehen.
Nach der Präsentation der drei Naturporträts ging es in den zweiten Stock zur Enthüllung der Stelen und zur Begutachtung des neuen Eingangsbereichs der Ausstellung. Auch die Forschungswerkstatt, die sich der genetischen Vielfalt widmet, wurde komplett überarbeitet.
Die nächsten Gewinner im Gemeindewettkampf des «Wilden Baselbiets» stehen übrigens schon fest: Es sind Titterten, Pratteln und Wenslingen.
www.wildesbaselbiet.ch