Entschleunigen mit Alpaka-Trekking
19.07.2019 Bezirk Sissach, Tenniken, GesellschaftDie Familie Wiesner vom Talackerhof hält Alpakas für Trekkings und als Wächter
Auf dem Talackerhof in Tenniken sind fünf Alpakas zu Hause. Die Familie Wiesner bietet Trekkings mit den sanften Kameltieren an. Ein Angebot, das an Beliebtheit gewinnt.
Brigitt ...
Die Familie Wiesner vom Talackerhof hält Alpakas für Trekkings und als Wächter
Auf dem Talackerhof in Tenniken sind fünf Alpakas zu Hause. Die Familie Wiesner bietet Trekkings mit den sanften Kameltieren an. Ein Angebot, das an Beliebtheit gewinnt.
Brigitt Buser
Seit 130 Jahren gehört der Talackerhof der Familie Wiesner. Die jetzigen Bewirtschafter Joachim und Renate Wiesner setzten in den letzten Jahren neben der Milchwirtschaft vermehrt auf den Direktverkauf von Obst, Fleisch und Fleischerzeugnissen, Käse, Eiern und mehr, was von den vielen Kunden sehr geschätzt wird.
Ausschlaggebend für die Anschaffung von Alpakas war eigentlich eine Katze. «Bei uns auf dem Hof ist es nämlich so, dass jedes Kind ein Tier halten darf, und dies auch im Haus», erzählt Joachim Wiesner. «Leider wollte sich die Katze unserer Tochter Saskia plötzlich nur noch draussen aufhalten und so durfte sich die mittlerweile 13-Jährige ein anderes Tier aussuchen. Ihre Wahl fiel auf Lamas, wofür aber erst einmal eine gute Abklärung nötig war. Da das Lama bis 2,30 Meter gross werden kann, vergreift es sich auch gerne am Laub von Obstbäumen», erklärt Wiesner. Das sei aber in der Landwirtschaft nicht unbedingt erwünscht. Daher entschied man sich, wenn es schon ein Südamerikaner sein muss, für die kleineren Alpakas. Die ersten zwei Tiere kaufte die Familie bei einem Bekannten, der sie immer mit seinem Velo spazieren führte. Später folgten noch drei weitere jüngere Tiere, wovon das jüngste erst ein Jahr alt ist.
Gute Wächter
Ein weiterer Grund für den Kauf von Alpakas war, dass sich diese gut mit Schafen vergesellschaften lassen. Etwa zur selben Zeit wechselten die Wiesners auf die Haltung von Schafen, die das ganze Jahr über ablammen, was besser für den Direktverkauf ist. Bei Schafrassen, die nur im Frühjahr gebären, sind die Lämmer meistens im Stall. «Beim Ablammen während des ganzen Jahres ist es natürlich so, dass die Tiere teilweise auf der Weide ihre Jungen bekommen und diese auch in der Herde leben», erklärt Joachim Wiesner weiter. Komme nun ein Fuchs oder gar Luchs, bedeute das für die Lämmer eine grosse Gefahr. Zusammen mit Alpakas gehalten, seien sie aber absolut geschützt, da diese einen sich nähernden Jäger sofort wahrnehmen.
Die zu den Kamelen gehörenden Tiere speien, wenn ihnen etwas nicht passt. Nützt dies nichts, kommt dem Feind der Mageninhalt entgegen. Nimmt der immer noch nicht Reissaus, so beissen sie oder schlagen sogar mit den Beinen aus. Spätestens dann ist auch der Luchs weg. So sind die Schafe wirklich geschützt. Dies funktioniert aber nur bei kleinen, übersichtlichen Schafherden in der Weide, da das Alpaka in erster Linie nur sich und daher auch nur das unmittelbare Umfeld verteidigt. «Wichtig zu wissen ist aber, dass Lamas eigentlich sehr friedlich und kinderliebend sind», weiss Saskia weiter zu berichten. Sie jedenfalls wurde noch nie gebissen. Möchte sie, dass sich ein Tier beruhigt, so umfasst sie einfach den langen Hals.
In den Anden als Woll- und Fleischlieferant gehalten, haben die Alpakas auf dem Talackerhof eine ganz andere Funktion. Die Familie Wiesner bietet mit ihnen Trekkings an. Dabei erkundet man auf leisen Sohlen mit den sehr neugierigen Tieren die wunderbare Umgebung. Für Erwachsene eine gute Art der Entschleunigung vom Alltagsstress. Zusammen mit Kindern ein beliebter Familienausflug.
Die kleine Tour von anderthalb bis zwei Stunden ist für Kinder und Erwachsene sowie geländegängige Kinderwagen ideal. Die Erlebnistour dauert bis zu viereinhalb Stunden. Beide können mit einem Picknick mit Hofprodukten oder Bräteln am offenen Feuer abgeschlossen werden.
Für Kindergeburtstage
Bevor es auf den gemütlichen Spaziergang durch die Natur geht, lernt man als Erstes die Tiere kennen und macht sich mit ihnen vertraut. Zu erwähnen ist, dass die Betonung bei «gemütlich» liegt, muss man sich doch dem Tempo der Alpakas anpassen. Von Natur aus etwas scheu, versichern sich die Tiere immer genau, ob die Richtung, in die sie gehen, auch wirklich sicher ist.
Auch Kindergeburtstage können mit den sanftmütigen Tieren auf dem Hof gefeiert werden. Oder sie begleiten einen Schulausflug in der Umgebung von Tenniken. Zudem nehmen Wiesners für Touren auch gerne Kundenwünsche entgegen. Ist diese in einer andern Gegend geplant, können die Alpakas dorthin gebracht werde. Angedacht sind ausserdem Spezialtrekkings, beispielsweise bei Vollmond. Mittlerweile sind für alle Angebote vom Talackerhof Gutscheine erhältlich.
Mehr Infos dazu auf talackerhof.ch