Michèle Degen
Der Entlastungszug, der momentan im Rahmen einer S-Bahn ab 17.12 Uhr ab Basel nach Olten fährt, soll ab Dezember die beiden Haltestellen Lausen und Itingen auslassen. So sieht es der neue Fahrplan vor, der ab Dezember gelten soll und sich derzeit in der ...
Michèle Degen
Der Entlastungszug, der momentan im Rahmen einer S-Bahn ab 17.12 Uhr ab Basel nach Olten fährt, soll ab Dezember die beiden Haltestellen Lausen und Itingen auslassen. So sieht es der neue Fahrplan vor, der ab Dezember gelten soll und sich derzeit in der Vernehmlassung befindet. Der Zug würde dann noch immer 17.12 Uhr in Basel abfahren und 17.54 Uhr in Olten ankommen, dazwischen aber mit leicht abgeänderten Abfahrtszeiten verkehren. An den beiden Bahnhöfen in Lausen und Itingen, an denen der Zug derzeit um 17.34 Uhr beziehungsweise um 17.36 Uhr hält, fährt der Zug künftig ohne Halt vorbei.
Emil Martin aus Itingen hat nun dazu eine Stellungnahme beim Kanton eingereicht. Dies ist noch bis zum kommenden Sonntag, 16. Juni, möglich. Martin fordert, dass der Zug weiterhin in den beiden Gemeinden haltmacht. «Der öV sollte weiterhin gefördert und nicht demontiert werden», heisst es in der Stellungnahme.
Pendler mit Lausen oder Itingen als Endziel müssen künftig also auf die regulären S-Bahnen, die in Basel 17.01 Uhr beziehungsweise 17.31 Uhr abfahren, ausweichen. «Die sind jedoch immer stark ausgelastet», schreibt der Itinger.
Die Baselbieter Bau- und Umweltschutzdirektion begründet die Änderung mit der begrenzten Kapazität zwischen Basel und Olten. Die Zusatz-S-Bahn stehe in Konflikt mit einem anderen Trassee und müsse deshalb beschleunigt werden.
Mehr Gewicht für Anliegen
Martin hat schon mehrmals einen Ausbau des Bahnangebots zu den Hauptverkehrszeiten gefordert – dies häufig zusammen mit Silvio Pitschen, der ebenfalls aus Itingen stammt. Die Antwort sei immer dieselbe gewesen: Es stünden kein Rollmaterial und keine zusätzlichen Trassees zur Verfügung.
Die Gemeinde Itingen werde ebenfalls noch eine Stellungnahme mit demselben Anliegen zum neuen Fahrplan einreichen, sagt Gemeindepräsident Martin Mundwiler. Denn: Je mehr Reaktionen es auf eine bestimmte Änderung gebe, desto mehr Gewicht hätten diese. Die Gemeinde Lausen wolle sich ebenfalls noch zum Fahrplanentwurf äussern, wie Gemeindepräsident Peter Aerni mitteilt. Lausen sei jedoch durch die Buslinien 76 und 78 gut nach Liestal angeschlossen. Der Verlust des Entlastungszugs sei deshalb für die Itinger sicher gravierender als für die Lausner Einwohnerschaft.
Obwohl der Halbstundentakt in Itingen bei einer entsprechenden Fahrplanänderung noch immer gewährleistet ist, was toll sei, so Mundwiler, wäre es trotzdem ein Wermutstropfen, würden diese beiden Stopps gestrichen. Als Wachstumsgemeinde wolle man den Einwohnern und Neuzuzügern die bestmöglichen Verbindungen zu den Hauptverkehrszeiten bieten.