Investition in neue Technik zahlt sich aus
12.06.2019 Energie/Umwelt, Wirtschaft, Lausen, NaturOtto Graf
Die Gemüter der Delegierten der Genossenschaft Elektra Baselland haben sich nach den letztjährigen Turbulenzen wegen eines vom Kontrollorgan nicht entdeckten Fehlers in der Rechnung wieder beruhigt. Die Delegiertenversammlung, die am vergangenen Donnerstag in ...
Otto Graf
Die Gemüter der Delegierten der Genossenschaft Elektra Baselland haben sich nach den letztjährigen Turbulenzen wegen eines vom Kontrollorgan nicht entdeckten Fehlers in der Rechnung wieder beruhigt. Die Delegiertenversammlung, die am vergangenen Donnerstag in der Mehrzweckhalle Stutz in Lausen über die Bühne ging, wählte einstimmig das Prüfungs- und Beratungsunternehmen PricewaterhouseCoopers zur neuen Kontrollstelle.
Nach vielen Jahren sitzt mit Damaris Buchenhorner, Verwaltungsratspräsidentin der Mineralquelle Eptingen AG, wieder eine Frau im Verwaltungsrat der EBL. Neu gehört dem Gremium auch der Finanzfachmann Martin Thommen an. Die 181 Delegierten bestätigten ausserdem die Wiederwahl der bisherigen Verwaltungsratsmitglieder.
Nicht mehr dabei ist Beat Sturzenegger, der nach neun Jahren auf eigenen Wunsch zurückgetreten ist und von Präsident Erich Geiser verabschiedet wurde. Vorübergehend besteht das Organ aus zehn Personen, was sich 2020 wieder ändern wird, weil Geiser statutengemäss auf sein Mandat verzichten muss und die Delegierten einen neuen Präsidenten des Gremiums zu wählen haben. Ein Jahr später läuft auch die Amtszeit des ehemaligen Sissacher Gemeindepräsidenten Rudolf Schaffner aus.
23 Millionen Franken Gewinn
Erich Geiser betonte in seiner Begrüssungsbotschaft, die EBL verfolge seit Jahren konsequent die auf Nachhaltigkeit und erneuerbare Energien ausgerichtete Strategie. Das Investieren in neue Technologien zahle sich nun aus, auch wirtschaftlich, wie der Abschluss 2018 zeigt. Geiser bezeichnete das verflossene Jahr als Periode der Veränderungen.
Der Stabwechsel in der Geschäftsleitung von Urs Steiner zu Tobias Andrist und vom Stellvertreter Beat Andrist zu Alain Jourdan sei reibungslos verlaufen. Ziel sei es, so Geiser, die Wachstumspotenziale aller fünf Sparten der EBL weiter zu nutzen und in den nächsten fünf Jahren rund 300 Millionen Franken zu investieren, notabene fast ausschliesslich aus eigenen Mitteln.
«Die EBL ist kerngesund und ein effizientes und schlankes Unternehmen geblieben», stellte Geschäftsführer Tobias Andrist fest. Alle Geschäftsbereiche hätten zum guten Ergebnis beigetragen. So habe die EBL Wind Invest 2018 in Deutschland sieben Windparks akquiriert. Auch das Geschäft mit dem in Deutschland beliebten Schweizstrom entwickle sich erfreulich. Nach einem jahrelangen Verfahren, stellte Andrist fest, liege nun auch die Baubewilligung für das Kleinwasserkraftwerk in Zwingen vor. Zudem seien die Einsprachen gegen die schon vor geraumer Zeit erteilte Baubewilligung für das Tiefengeothermie-Pilotprojekt der Geo-Energie Suisse AG in Haute-Sorne im Kanton Jura endlich vom Tisch.
Höchst Positives wusste EBL-Finanzchef Alain Jourdan zu berichten. «Wir haben das zweitbeste Ergebnis in unserer Geschichte erzielt», freute sich der CFO. Bei einem Umsatz der EBL-Gruppe von fast 222 Millionen Franken verbleibt unter dem Strich ein Gewinn von knapp 23 Millionen Franken, was einer Zunahme um 27 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Jourdan verwies auf den hart umkämpften Sektor Bereich Telekommunikation, in dem die EBL etwas Marktanteile verloren hat. «Der Verdrängungswettbewerb geht weiter und wird intensiver. Aber die EBL ist gut gerüstet und wird sich den Herausforderungen stellen», kündigte der Finanzchef an.