Generationen wechsel im Gemeinderat
12.06.2019 Anwil, Finanzen, Gemeinden, Politik, BaselbietPeter Stauffer
Die 49 Stimmbürgerinnen und Stimmbürger, die sich am Donnerstagabend zur Gemeindeversammlung in der Anwiler Mehrzweckhalle einfanden, schienen die Unterlagen dazu genau studiert und für korrekt befunden zu haben. Denn alle Anträge der Behörde wurden ...
Peter Stauffer
Die 49 Stimmbürgerinnen und Stimmbürger, die sich am Donnerstagabend zur Gemeindeversammlung in der Anwiler Mehrzweckhalle einfanden, schienen die Unterlagen dazu genau studiert und für korrekt befunden zu haben. Denn alle Anträge der Behörde wurden diskussionslos und einstimmig gutgeheissen.
Zur Debatte standen die Rechnung 2018, eine Wasserleitung, das Einbürgerungsreglement sowie die Einbürgerung von Hanna und Christoph Frei-Schaffner.
Der für die Finanzen zuständige Gemeinderat Marcel Koenig begründete ausführlich den überraschend erfreulichen Rechnungsabschluss 2018. Statt des budgetierten Ertragsüberschusses von 41 700 Franken resultierte ein Gewinn von 372 000 Franken. Koenig begründete das Ergebnis unter anderem mit Sondereffekten, wie ausserordentliche Erträge aus der Bilanzbereinigung, Neubewertung der Liegenschaften und die Rückzahlung des Kantons an Pflegeleistungsgeldern (Fairnessinitiative). Die Verschuldung der Gemeinde beträgt 3,6 Millionen, pro Kopf macht dies rund 6250 Franken. Ein Wasserleitungsbruch im Januar in der Oltingerstrasse – eine Kantonsstrasse – führte dazu, dass eine umfassende Sanierung notwendig wurde. Diese musste durch den Gemeinderat umgehend in die Wege geleitet werden. Es war sinnvoll, neben den Reparaturarbeiten gleichzeitig ohnehin anstehende Sanierungsarbeiten vorzunehmen. Die Kosten für die Gemeinde belaufen sich auf rund 120 000 Franken.
Marcel Koenig, der ab Juli als Gemeindepräsident amten wird, teilte mit, dass Anwil am 1. Juli die Gemeinde-App startet. Diese soll eine Informations- und Austauschplattform für die Anwiler Bevölkerung werden. Im Weiteren orientierte er darüber, dass von der EBL ein Übernahmeangebot für die Fernwärmeanlage vorliege. Weitere Optionen würden geprüft. Wenn möglich, soll die Gemeindeversammlung im November darüber beschliessen können.
Nie Stichentscheid gefällt
Eher emotional wurde es bei der Verabschiedung von Dieter Lander, fünf Jahre im Gemeinderat, und Ernst Möckli, 16 Jahre, davon sieben als Präsident. Koenig würdigte das Wirken der beiden für die Gemeinde. Dieter Lander habe er in den Sitzungen oft als ruhenden Pol und Fels in der Brandung erlebt; immer gut gelaunt und ein guter Zuhörer. Ernst Möckli habe er als tollen, teamfähigen Chef empfunden, der immer gründlich und beharrlich nach einvernehmlichen Lösungen gesucht habe und so nie einen Stichentscheid fällen musste.
Das Schlusswort gehörte Ernst Möckli, der dem neuen, jungen Gemeinderat – das Durchschnittsalter liegt unter vierzig Jahren – alles Gute wünschte. Sichtlich gerührt gab er der neuen Crew einen wohlgemeinten Rat mit auf den Weg: «Tragt Sorge zu Eurem Team.»