Walderlebnis macht auf die Besonderheiten der Natur aufmerksam
Am Walderlebnis Gelterkinden haben Naturinteressierte einen lehrreichen Muttertag verbringen können. Dabei lernten die rund 30 Teilnehmenden, was die Natur zwischen «Chöpfliwääg» und «Zangeweidli» zu bieten ...
Walderlebnis macht auf die Besonderheiten der Natur aufmerksam
Am Walderlebnis Gelterkinden haben Naturinteressierte einen lehrreichen Muttertag verbringen können. Dabei lernten die rund 30 Teilnehmenden, was die Natur zwischen «Chöpfliwääg» und «Zangeweidli» zu bieten hat.
Kuri Wirz
Vergangenen Sonntag hat das Walderläbnis Gelterkinden dazu eingeladen, den Muttertag für einmal anders zu verbringen und dieses Jubiläum auf bescheidene Art zu feiern. Nach der Begrüssung durch Gemeindepräsidentin Christine Mangold auf dem Festplatz führte der Sonntagsspaziergang über den Köpfliweg auf den Gelterkinderberg. Unterwegs informierten die vier Exponenten der Unterhaltsgruppe des Walderläbnis, ergänzt durch Damian Oliver, Präsident des Natur- und Vogelschutzvereins Gelterkinden (NVVG), über verschiedene Aspekte der beschriebenen Gebiete. So erfuhr das rund dreissigköpfige Publikum von Ché Rüdin etwas über die geschichtliche Seite.
Bekanntlich wurde in den heutigen Waldungen früher auch Viehund Ackerbau betrieben, was noch in vielen Flurnamen nachklingt. Beispiele dafür sind «Stierestall», «Geissbrunnen» und «Gmeiniacher». Erst im 18. und 19. Jahrhundert machte man sich daran, die meisten Ackerund Weidegebiete im Wald aufzuforsten. Damian Oliver beleuchtete die ökologische Bedeutung des von einem schönen Lebhag bestandenen Köpfliwegs.
Mit prächtigem Blick auf Gelterkinden lauschten die Spaziergänger später beim Köpfli-Bänkli Kari Freivogel, der unter anderem aus den Protokollbüchern des NVVG zitierte und manche Perle gefunden hatte. Allgemeine Erheiterung erntete die nüchterne Formulierung im Gemeinderatsprotokoll, dem die Zustimmung zum Antrag des NVVG betreffend Unterschutzstellung einen knappen Satz wert war.
Der nächste Halt zeigte anschaulich, dass die sogenannte Mivillematte heute eben auch keine solche mehr ist. Das Stück Land, das früher zur Sigmatt gehörte, war vom seinerzeitigen Besitzer Johann Rudolf Miville 1845 «der Gemeinde-Schulcasse» vermacht worden. Gemäss der Heimatkunde von 1864 waren «solche öde Stellen durch Schulkinder … angesetzt worden. Die Kinder erhielten bei diesen Anlässen Wein, Käs und Brod, was solche Tage zu wahren Festtagen für sie machte.»
Erste Bienenorchis gefunden
Beim «Zangeweidli», dem letzten Halt, konnte Förster Andreas Freivogel aus dem Vollen schöpfen und unter anderem auf Pflanzen aufmerksam machen, denen es auf diesem speziellen Boden gefällt. Wir erwähnen hier wilde Apfel- und Birnbäume, die Berberitze, den Speierling und die Elsbeere. Auch Orchideen gedeihen, so konnte vergangenes Jahr als kleine Sensation zum ersten Mal auf dem Gelterkinderberg eine Bienenorchis gefunden werden.
Pünktlich auf die Essenszeit gelangte das Wandergrüppchen zum Stierenstall, wo Koch Helmi Scheuren und die beiden Helfer Mario Brenna und Ernst Flückiger sie erwarteten. Die Frühlingssuppe mundete herrlich, und die Kinder vergnügten sich auf der Baumschaukel vor dem Stierenstall.