Sechs neue Alters wohnungen für Sissach
14.05.2019 Bezirk Sissach, SissachAuf dem Areal der ehemaligen Heilsarmee in Sissach wird seit gestern gebaut. Es entsteht ein Komplex mit sechs Alterswohnungen, einer Arzt- und einer Osteopathie-Praxis, die über eine Passerelle auch Anbindung an das Zentrum für Pflege und Betreuung Mülimatt haben wird.
Daniel ...
Auf dem Areal der ehemaligen Heilsarmee in Sissach wird seit gestern gebaut. Es entsteht ein Komplex mit sechs Alterswohnungen, einer Arzt- und einer Osteopathie-Praxis, die über eine Passerelle auch Anbindung an das Zentrum für Pflege und Betreuung Mülimatt haben wird.
Daniel Schaub
1960 hat die Heilsarmee am Teichweg in Sissach ihr neues Gebäude bezogen, fast ein halbes Jahrhundert erfüllte es dort seinen Zweck. 2014 zog die Heilsarmee aus Sissach ab und verkaufte das Gebäude. Den Zuschlag erhielten damals Barbara und Markus Schweizer. Seine Eltern, Frieda und Hans Schweizer, die direkt unterhalb in einem Einfamilienhaus lebten, hatten einen engen Bezug zur Heilsarmee und sie trug die Idee ihrer Nachkommen mit, später auf diesem Areal eine Überbauung für altersgerechtes Wohnen zu realisieren. Als die Mutter im Januar 2017 im Alter von 91 Jahren verstarb, wurden die Pläne für eine neue Liegenschaft am Weidenbodenweg 1 konkretisiert.
Im ersten Quartal dieses Jahres wurden die bisherigen Gebäude abgerissen, gestern nun haben die Bauarbeiten für das «Haus zum Weidenboden» begonnen, die nach der für den November 2019 vorgesehenen Aufrichte bis zu den Sommerferien 2020 andauern werden. Architekt Reto Buess von der ArchiTeam Design AG hat einen Komplex mit vier 2,5-Zimmer- und zwei 3,5-Zimmer-Wohnungen auf zwei Etagen entworfen. Im Erdgeschoss wird eine Gemeinschaftspraxis mit drei Hausärztinnen einziehen, im Sockelgeschoss wird unter der Leitung des bereits in Pratteln tätigen Osteopathen und Physiotherapeuten Stefan Holzer eine Dependance eröffnet.
Der Zugang zum Gebäude im an sich leicht abfallenden Gelände wird an der Seite des Gebäudes als ebene Rampe erstellt, die ebenso schwellenlos zugänglich ist wie alle Wohnungen und Praxen im Gebäude. Über eine gedeckte Passerelle ist der direkte Zugang zum Restaurant des Mülimatt, dem Zentrum für Pflege und Betreuung, gewährleistet. Hier können die Bezüger der sechs Alterswohnungen individuell nach ihren Bedürfnissen auch alle angebotenen Dienstleistungen in Anspruch nehmen. Über eine entsprechende Absichtserklärung mit dem Mülimatt ist dies entsprechend vereinbart worden, wie Markus Schweizer erläutert.
«Die Zusammenarbeit mit dem Stiftungsrat und der Leitung des Altersheims war sehr positiv. Wir haben viel Goodwill erfahren», sagt Barbara Schweizer. So kann zum Beispiel für die Einstellhalle des neuen Komplexes dieselbe Zufahrt genutzt werden, die für das Mülimatt schon besteht.
Ursprünglich sollte der nun in Angriff genommene Gebäudekomplex ein Stockwerk höher werden. Aus zonenrechtlichen Gründen ist das jedoch nicht bewilligt worden. Die Bauherrschaft wollte sich in diesem Zusammenhang nicht auf eine langwierige Auseinandersetzung einlassen und auch nicht eine Rechtsform annehmen, die eine Ausnahme allenfalls ermöglicht hätte, zum Beispiel als Genossenschaft. «Wir wollten privat bleiben, aber ich finde es schade, dass ein Projekt, das im Sinn des verdichteten Bauens konzipiert wurde, bei den Behörden keine Unterstützung fand», sagt Barbara Schweizer. Die Lage der neuen Alterswohnungen ist in unmittelbarer Nachbarschaft zum Mülimatt und zur Überbauung «Wydebode» der Genossenschaft Alterssiedlung Sissach sowie mit der Nähe zum Dorfkern ideal.