«Waldenburgerli» künftig in Gelb
25.10.2018 Baselbiet, Verkehr, Bezirk WaldenburgDie BLT hat neue Fahrzeuge ausgesucht
vs. Die Baselland Transport AG (BLT) will bei der Firma Stadler Rail die neuen Niederflurzüge für die Waldenburgerbahn-Strecke bestellen. Die siebenteiligen, je 45 Meter langen Zugskompositionen des Typs Tramlink werden im ...
Die BLT hat neue Fahrzeuge ausgesucht
vs. Die Baselland Transport AG (BLT) will bei der Firma Stadler Rail die neuen Niederflurzüge für die Waldenburgerbahn-Strecke bestellen. Die siebenteiligen, je 45 Meter langen Zugskompositionen des Typs Tramlink werden im Stadler-Werk im spanischen Valencia produziert. Die Züge sind 2,4 Meter breit und weisen sieben Türen pro Seite auf. Das Platzangebot besteht aus 88 Sitzplätzen, 16 Klappsitzen und 172 Stehplätzen. Das «Waldenburgerli» wird künftig nicht mehr in Rot-Weiss, sondern in Gelb durchs Tal rollen.
So sieht das neue «Waldenburgerli» aus
BLT kauft zehn neue Züge von Stadler Rail – sie rollen ab Dezember 2022
Die Baselland Transport (BLT) hat gemeinsam mit der Aargau Verkehr AG (AVA) bei der Stadler Rail 18 Niederflurzüge ausgewählt. Sie werden 2019 definitiv bestellt und kommen ab 2022 zum Einsatz.
sda./tho. Die siebenteiligen, je 45 Meter langen Zugskompositionen des Typs Tramlink werden bei der Stadler Rail AG aus dem thurgauischen Bussnang bestellt, aber im Stadler-Werk im spanischen Valencia produziert. Die Ausschreibung erfolgte öffentlich. Die Fahrzeuge sind 2,4 Meter breit und weisen sieben Türen pro Seite auf. Das Platzangebot umfasst 88 Sitzplätze, 16 Klappsitze und 172 Stehplätze. Die Züge erfüllen laut einer Mitteilung der BLT alle Anforderungen des Behindertengleichstellungsgesetzes.
Das Zusammengehen der BLT und der Aargau Verkehr AG (AVA) bei der Beschaffung führe zu erheblichen Synergien im Betrieb und Unterhalt, teilten die beiden Transportunternehmen mit. Das neue Fahrzeug sei während des Beschaffungsprozesses «von Fachexperten beider Unternehmen auf Herz und Nieren überprüft» worden.
Automatischer Betrieb
Die BLT kann bei einem Auftragsvolumen von 60 Millionen Franken dank der gemeinsamen Beschaffung 3,3 Millionen Franken einsparen. Bei deren zehn Zügen kann schrittweise der automatische Betrieb der sogenannten Stufe 2 eingeführt werden: Mit diesem System werden die Triebfahrzeugführer künftig durch Assistenzsysteme unterstützt.
Nach Freigabe der Fahrt durch den Fahrzeugführer erfolgt dabei die Fahrt bis zum geplanten Stopp an der nächsten Haltestelle automatisch. Der Fahrzeugführer überwacht allerdings die Fahrt vollständig und kann die Steuerung, ähnlich einem Tempomat bei einem Auto, jederzeit übernehmen.
Die Bestellung der neuen Fahrzeuge erfolgt bei der BLT Anfang April 2019, die Lieferung ab Ende 2021. Ab Dezember 2022 stehen die Niederflurfahrzeuge den Fahrgästen zur Verfügung.
Die BLT hat die Federführung für das Gesamterneuerungsprojekt der Waldenburgerbahn im Jahr 2016 übernommen. Die Schmalspurbahn wird in den kommenden Jahren auf Normalspur umgebaut. Die Fahrzeuge, die heute noch im Einsatz sind, wurden in den Jahren 1985 und 1993 in Betrieb genommen.
Die neuen Niederflurfahrzeuge werden im BLT-typischen Gelb zwischen Liestal und Waldenburg verkehren. Die Wurzeln der Bahn sollen allerdings nicht vergessen gehen, heisst es in der Mitteilung der BLT. Daher würden die neuen Fahrzeuge mit der Aufschrift «WB Waldenburgerbahn» sowie mit den Wappen der Talgemeinden versehen.
«Der Farbwechsel ist kein Novum»
«Volksstimme»: Herr Schoedler, die neue WB kommt künftig im gelben BLT-Einheitslook daher. War es bei der Planung auch eine Option, die liebgewordene rot-weisse «Cremeschnitte» beizubehalten?
Fredi Schoedler: Natürlich wurde dies diskutiert. Die BLT hat aber entschieden, als neuer Betreiber der Bahn zwischen Liestal und Waldenburg ihre eigenen Farben zu zeigen. Der Farbwechsel ist für die älteren Kunden im Übrigen kein Novum. Bereits vor rund 60 Jahren wurde mit der Umstellung von Dampf- auf elektrische Züge von Grün auf die «Cremeschnitte» gewechselt.
Einzig die Stadler Rail hat ein Angebot auf die Ausschreibung eingereicht. Hat Sie das überrascht?
Ja und nein. Wir kennen zwar den Markt, und wissen, wie viel mögliche Anbieter infrage kamen. Wir hätten auch gerne wenigstens ein zweites Angebot entgegengenommen. Aber offensichtlich ist der verhältnismässig kleine Auftrag für die übrigen Hersteller nicht so interessant. Vergleichbare Betreiber wie die Rhätische Bahn hatten in der Vergangenheit ebenfalls «nur» ein Angebot von Stadler Rail bekommen. Wir sind aber mit dem Angebot und den Zügen, die wir nun geliefert bekommen, zufrieden.
Was unterscheidet das neue WB-Rollmaterial von den künftigen Zügen der Limmattalbahn, mit der die BLT gemeinsam bestellte?
In erster Linie sind es technische Unterschiede. Die Limmattalbahn benötigt ein Mehrspannungssystem, wir sind mit einem Einspannungssystem unterwegs. Darüber hinaus gibt es Unterschiede in der Innenausrüstung. Die neue WB ist sitzplatzoptimiert, die Limmattalbahn stehplatzoptimiert. Wie die Inneneinrichtung letztlich aber aussieht, ist noch nicht abschliessend definiert.