Verarbeitete Metzgete
25.10.2018 Baselbiet, Bezirk Sissach, SissachMorgen erscheint ein umfassendes Buch zum Anlass
jg. Noch bevor sich am kommenden Sonntag die Sissacher Metzgete jährt, erscheint morgen ein umfassendes Buch mit dem Titel «Ausgeschlachtet» zu diesem Anlass. Damals stiess die Idee, der interessierten Öffentlichkeit von ...
Morgen erscheint ein umfassendes Buch zum Anlass
jg. Noch bevor sich am kommenden Sonntag die Sissacher Metzgete jährt, erscheint morgen ein umfassendes Buch mit dem Titel «Ausgeschlachtet» zu diesem Anlass. Damals stiess die Idee, der interessierten Öffentlichkeit von A bis Z das Töten, Schlachten und Verarbeiten zweier Schweine vor Augen zu führen, im Vorfeld auf erbitterten Widerstand. Und so wurde die Metzgete nicht nur zum alles überragenden Fasnachtssujet, sondern auch zu einem Medienthema, über das selbst ausserhalb der Schweiz berichtet wurde.
Das Buch wird zwar unter anderem von Journalist Heiner Oberer, einem Initianten der damaligen Metzgete, herausgegeben, doch ist eine Vielzahl von Autoren dafür besorgt, dass das Thema von allen Seiten und durchaus kontrovers abgehandelt wird. Der ganze Wirbel, den der Anlass vor einem Jahr ausgelöst hat, nimmt wohl einen grossen Teil der insgesamt 240 Seiten in Beschlag, doch geht es im Buch darum, den gesamten Themenkomplex im Zusammenhang mit dem Schlachten von Schweinen kompetent und umfassend abzuhandeln.
Zur «Volksstimme» sagt Oberer, dass mit dem Buch, das morgen vorgestellt wird, das Kapitel Metzgete beendet sei. Den Aufwand für eine Zweitauflage könne sich niemand mehr leisten.
Die Metzgete wird letztmals ausgeschlachtet
Ein Buch zum Anlass im Oktober 2017, über das Schlachten allgemein und zum Nutztier Schwein Die öffentliche Metzgete vor einem Jahr in Sissach ist neu in einem umfassenden Buch mit dem Titel «Ausgeschlachtet» zusammengefasst. 15 Autoren haben mitgewirkt und sorgen dafür, dass das Thema aus vielen Perspektiven abgehandelt wird. Morgen ist die Vernissage.
Jürg Gohl
«Die Metzgete zeigt, welchen Teil der Nahrungskette wir nur allzu gerne ausblenden.» Dieser Satz steht auf Seite 142 des 240 Seiten umfassenden Buchs über die öffentliche Sissacher Metzgete. Unter dem Volltreffer-Titel «Ausgeschlachtet» werden die Ereignisse, die sich am Samstag vor einem Jahr in der Sissacher Begegnungszone zugetragen haben, sowie die Debatten dazu im Vorfeld und im Nachgang aufgearbeitet.
Morgen erlebt das Werk in der «alten Metzg» (zweiter Volltreffer) in Sissach die Vernissage. Am Samstag liegt es im Buchhandel auf, und so ist die Metzgete noch vor ihrem ersten Jahrestag Geschichte. Herausgeber Heiner Oberer betont, dass es nie beabsichtigt gewesen sei, das Buch quasi als Zeichen des Triumphs über die damaligen Gegner just auf diesen Tag in die Läden zu bringen.
Zwölf Autoren, drei Herausgeber
Der eingangs erwähnte Satz bringt den Kern der heftigen Kontroversen, mit denen sich sogar Regierung und Gerichte befassen mussten, auf den Punkt: Abgeschirmt, aber für die interessierte Öffentlichkeit zugänglich, begann heute vor 362 Tagen das Speck-takel konsequenterweise mit der Tötung der beiden Schweine. Er stammt aus der Feder der Sissacher Nationalrätin Maya Graf, die als Grüne, als Biobäuerin und als engagierte Tierschützerin den Zwiespalt benennt.
Neben Graf wirkten noch elf Autoren und drei Herausgeber, also insgesamt 15 Schreibende am Buch mit, neun davon aktuelle oder ehemalige Mitglieder der «Volksstimme»-Redaktion. Mit dieser Breite wird erreicht, dass das Buch nie zu einer Lobhudelei in eigener Sache oder einer Abrechnung mit den Gegnern verkommt. Ohnehin nehmen der Schlagabtausch, die damit verbundenen Medienauftritte sogar über die Landesgrenzen hinaus und schliesslich die Metzgete als überragendes Fasnachtssujet einen wesentlichen Raum ein, aber längst nicht den gesamten. Es geht vor allem auch um das Metzgen, den Fleischkonsum (ein Schweizer verzehrt im Jahr 22 Kilo Schweinefleisch) und um das Schwein als Nutztier par excellence.
Die Veranstalter der Metzgete wollen mit diesem Buch in erster Linie Aufklärungsarbeit leisten und auf diese Weise auch die mündlichen Informationen, die sie vor einem Jahr den Besuchern abgaben, in geschriebener Form weitergeben. Regierungsrat Thomas Weber und Gemeindepräsident Peter Buser verzichten in ihren Vorwörtern auf politisches Lavieren und stellen sich hinter den Anlass. So lobt Weber, dass das Buch dazu beitrage, «mit zeitlichem Abstand eine breitere Aufarbeitung für die Nachwelt zu erstellen».
«Ausgeschlachtet»; Herausgeber: Heiner Oberer, Robert Bösiger und Jörg Rieder, 240 Seiten, 35 Franken. Ab Samstag im Buchhandel.