Ebenrain-Weiher nicht ganz dicht
23.10.2018 Baselbiet, Bezirk Sissach, SissachFür das Jahr 2020 wird eine Sanierung geplant
tho. Der Wasserstand des Weihers im Park des Sissacher Schlosses Ebenrain ist anhaltend tief. Die Fische mussten bereits vor einem Jahr evakuiert werden. Grund für den aktuellen Tiefstand ist eine mangelhafte Wasserzufuhr ...
Für das Jahr 2020 wird eine Sanierung geplant
tho. Der Wasserstand des Weihers im Park des Sissacher Schlosses Ebenrain ist anhaltend tief. Die Fische mussten bereits vor einem Jahr evakuiert werden. Grund für den aktuellen Tiefstand ist eine mangelhafte Wasserzufuhr wegen der Trockenheit, dazu ist während des Hitzesommers viel Wasser verdunstet. Allerdings dürfte auch die Schale des Weihers schadhaft sein. Das Hochbauamt befasst sich mit einer Sanierung, die laut provisorischer Planung im Jahr 2020 durchgeführt werden könnte.
Dem Weiher geht das Wasser aus
Im Ebenrainpark steht eine Sanierung an
Der Entenweiher im Park des Schlosses Ebenrain weist einen bedenklich tiefen Wasserstand auf. Die Ursachen dafür sollen behoben werden.
David Thommen
Der Schlosspark ist ein beliebtes Ausflugsziel für die Sissacherinnen und Sissacher. Kinder lieben vor allem den Weiher, auf dem sich stets einige Wasservögel tummeln, die sie füttern können. Mittlerweile gibt der Weiher aber ein bedenkliches Bild ab: Der Wasserstand ist ausgesprochen tief.
Und dies nicht erst seit Kurzem. Bereits vor einem Jahr mussten die Fische evakuiert werden. Im laufenden Jahr kamen verschärfend Trockenheit und Hitze hinzu: Die Zufuhr von Berg- und Quellwasser hat stark nachgelassen und viel Wasser ist verdunstet, wie es beim Baselbieter Hochbauamt heisst. Überdies dürfte die Weiherschale, die gehörig in die Jahre gekommen ist, mittlerweile schadhaft sein. Kurz: Der Weiher ist nicht mehr dicht.
Sanierung frühestens 2020
Daher will das Hochbauamt eine Sanierung in Angriff nehmen: Die Ursachen für den tiefen Wasserstand sollen genauer untersucht und «Lösungsvorschläge auf technischer und gestalterischer Ebene ausgearbeitet und ausformuliert werden», heisst es auf Anfrage. Bereits existiert ein grober Zeitplan: Mit der Konzeptphase wird voraussichtlich im Frühling 2019 begonnen, ein Bauprojekt würde demnach im Herbst ausgearbeitet und Anfang 2020 könnte dann die Sanierung ausgeführt werden. Bis der Weiher wieder voll ist, dürfte es also noch einige Zeit dauern.
Der Weiher im Ostgarten des Ebenrainparks weist laut dem Hochbauamt «seit mehreren Jahren sehr unterschiedliche Wasserstände auf». Diese starken Schwankungen seien bereits seit dem Bau des Weihers im späten 19. Jahrhundert «Gegenstand zahlreicher Interventionen» der jeweiligen Eigentümer gewesen. Entstanden ist der Weiher bei der Erweiterung des Ostgartens im Jahr 1872. Schlossbesitzer war damals Albert Hübner, der ursprünglich aus Mülhausen stammte und als Textilkaufmann in Moskau tätig war. Hübner hatte den französischen Gartenarchitekten Edouard André 1872 mit der Neugestaltung des kurz zuvor erworbenen Wieslands östlich des Landsitzes sowie mit der Weiterentwicklung der übrigen Anlage beauftragt. André war einst leitender Gärtner der Stadt Paris («Jardinier principal») und realisierte später zahlreiche grosse Parks in ganz Europa. Die Ebenrain-Gesamtanlage steht heute unter Schutz von Bund, Kanton und Gemeinde.
Übrigens schaute Besitzer Hübner in Sissach nicht nur für seinen prächtigen Landsitz, er soll einst auch die Armen im Dorf unterstützt und beim Bau der katholischen Kirche ein Glasgemälde und eine Glocke gestiftet haben. Und eben: An seinem Weiher erfreuen sich seit Generationen die Sissacher Kinder.