Der Herbst kommt spät und langsam – und bildgewaltig
vs. «Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr gross. Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren und auf den Fluren lass die Winde los.» Wahrlich gross wie im Gedicht von Rainer Maria Rilke war der vergangene Sommer. ...
Der Herbst kommt spät und langsam – und bildgewaltig
vs. «Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr gross. Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren und auf den Fluren lass die Winde los.» Wahrlich gross wie im Gedicht von Rainer Maria Rilke war der vergangene Sommer. Einige würden behaupten, er ist noch gar nicht zu Ende. Hohe Temperaturen, kaum Regen – der Herbst macht weiter, wie es ihm der Sommer vorgemacht hat. Unsere Bilderseite zeigt, dass der Herbst dem Aufruf Rilkes folgt: «Befiehl den letzten Früchten voll zu sein; gib ihnen noch zwei südlichere Tage, dränge sie zur Vollendung hin und jage die letzte Süsse in den schweren Wein.»
Bevor die Natur einschläft
Spät, aber doch noch: Der Herbst hält Einzug
vs. «Bunt sind schon die Wälder …», heisst es im bekannten Herbstlied. Die hohen Temperaturen mögen uns noch alles andere als herbstlich vorkommen und lassen den Deutschen Enzian blühen sowie die Hornissen fliegen. Doch wenn auch sehr spät: Der Sommer ist zu Ende gegangen und der Herbst zeigt je länger, je mehr sein eigenes Gesicht. Fotograf Beat Schaffner aus Anwil hat für die «Volksstimme» einige spektakuläre Beobachtungen gemacht: Ein Sonnenuntergang in Wenslingen, der aussieht, als stünde der Fotograf in der Toskana, die beiden Heidenlibellen, die bis weit in den Spätherbst fliegen, die Sumpfschrecke, eine der schönsten Artgenossen der Heuschrecke, oder ein noch voll behangener Apfelbaum.