Nusshof-«Breesi» Richener wehrt sich
28.09.2018 Baselbiet, Nusshof, Landwirtschaft, Bezirk SissachKosten für Melioration unter dem Budget
vs. Der Nusshöfer Gemeindepräsident Paul Richener hat schlaflose Nächte hinter sich. Grund sind die Vorwürfe, die derzeit in Sachen Gesamtmelioration die Runde machen. Richener hält die Kritik für falsch und stellt klar: «Die ...
Kosten für Melioration unter dem Budget
vs. Der Nusshöfer Gemeindepräsident Paul Richener hat schlaflose Nächte hinter sich. Grund sind die Vorwürfe, die derzeit in Sachen Gesamtmelioration die Runde machen. Richener hält die Kritik für falsch und stellt klar: «Die Aussage von Martin Müller, wonach die Gemeinde Nusshof über die Köpfe der Bevölkerung bis heute wesentlich mehr Geld als budgetiert für die geplante Gesamtmelioration ausgegeben hat, ist falsch.» In der Tat sei bis heute nur die Hälfte der von der Gemeindeversammlung gesprochenen Gelder für die Melioration eingesetzt worden.
Wellengang wird zum Sturm
Melioration: Gemeinderat platzt der Kragen
In der gestrigen Ausgabe der «Volksstimme» äusserte sich der Nusshöfer Grundeigentümer Martin Müller kritisch zur geplanten Gesamtmelioration. Der Gemeinderat reagiert und stellt den Sachverhalt aus Sicht der Behörde dar.
Otto Graf
«Die Aussage von Martin Müller, wonach die Gemeinde Nusshof über die Köpfe der Bevölkerung bis heute wesentlich mehr Geld als budgetiert für die geplante Gesamtmelioration ausgegeben habe, ist falsch», erklärt Gemeindepräsident Paul Richener empört. Tatsache ist, präzisiert Richener, dass die Gemeindeversammlung am 17. Dezember 2013 über das Budget 2013 einen Betrag von 42 500 Franken für die Gesamtmelioration (GM) mit 34 gegen 10 Stimmen und 5 Enthaltungen deutlich bewilligte. Aber, rechnet er vor, bis zum heutigen Tag sei das Konto «GM», das vom Ebenrain geführt wird, lediglich mit 22 434 Franken belastet worden.
Wahrscheinlich, nimmt der Präsident an, habe Müller ordentliche Ausgaben für den Unterhalt von Flurwegen und Drainagen fälschlicherweise der GM zugerechnet. Weiter betont er: Sowohl der Gemeinderat als auch der Ebenrain seien aufgrund der Vorstudie des Büros Koch und Partner, Laufenburg, überzeugt worden, dass auch in Nusshof eine GM unumgänglich ist. Dies unter anderem, um für die Landwirtschaftsbetriebe zeitgemässe Rahmenbedingungen zu schaffen.
Der Blick auf den Plan zeige, dass die Landwirtschaftsbetriebe bezüglich Eigenland und Pachtland alles andere als arrondiert sind, wie Müller behauptet. Zudem hätten die Drainagen, die aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs stammen, das Ende ihres Betriebsalters erreicht. Und der Unterbau der Flurwege genüge den heutigen Belastungen durch die schweren landwirtschaftlichen Fahrzeuge nicht mehr. Entsprechend schlecht sei der Zustand dieser Wege. So oder so, sagt Paul Richener, habe die Gemeinde in den kommenden Jahren einen hohen Investitionsbedarf, um die Infrastruktur auf Vordermann zu bringen.
Schlaflose Nächte
Bis 2017 führte die Gemeinde drei Informationsveranstaltungen durch; eine für die Landwirte, eine für die Landbesitzer und eine dritte für die Einwohnerschaft. Im Zusammenhang mit der Auflage des Beizugsperimeters orientierten die Gemeinde und der Ebenrain am 10. und am 24. September erneut über die GM. Zusätzlich sind alle Dokumente unter dem Kapitel «Gesamtmelioration» auf der Website der Gemeinde Nusshof aufgeschaltet. «Wir haben an jeder Gemeindeversammlung über den Stand der Dinge der GM berichtet und somit unsere Informationspflicht in jeder Hinsicht erfüllt», hält der Präsident fest.
Richener bedauert, dass sich Martin Müller, ohne mit dem Gemeinderat darüber zu sprechen, hinreissen liess, falsche und unzutreffende Aussagen zu verbreiten. Er räumt ein, dass ihn dieses Vorgehen aufgewühlt und ihm den Schlaf geraubt habe. «Aber», so Richener, «ich habe mich meines Erachtens in all den vergangenen Jahren immer zum Wohl der Gemeinde eingesetzt. Das darf ich mit gutem Gewissen vermelden.»