Hölstein: Poststelle vor dem Aus

  02.11.2017 Baselbiet, Hölstein, Politik, Bezirk Waldenburg, Finanzen

Die Post legt ihre Karten auf den Tisch. Urs Möschli, Leiter Region Basel, gibt den zahlreich zur Info-Veranstaltung gekommenen Besuchern in Hölstein zu verstehen, dass die Post im Dorf in der jetzigen Form keinen Bestand mehr hat. Sie soll 2018 durch ein zeitgemässes und kundenfreundliches Dienstleistungsmodell ersetzt werden.

«Als Varianten bieten sich eine Postagentur oder ein Hausservice an», sagt Möschli. Mit dem Spar-Laden an der Haupt­stras­se wäre bereits ein idealer Partner mit sensationellen Öffnungszeiten gefunden. Eine Lösung mit einer Post-Agentur sei deshalb für Hölstein die wahrscheinliche Variante. Die Post mit Partner gebe es bereits an über 900 Standorten.

Bei einer Postagentur handelt es sich um eine Mini-Postfiliale in einem Laden. An der Front steht nach einer Schulung das Ladenpersonal. Mit wenigen Abstrichen gelte das gleiche Angebot wie in ­einer Postfiliale, so die Information der Post. Neben den üblichen Postdienstleistungen wie dem Versand von Briefen und Paketen können in einer Agentur Briefmarken gekauft und verpasste Sendungen abgeholt werden. Ebenfalls möglich sind Einzahlungen mittels Post- oder Bankkarte und Geldbezüge bis 500 Franken.

65 Prozent weniger Briefe

Vorteil der Agentur sind die längeren Öffnungszeiten, Nachteil die reduzierten Dienstleistungen. Nicht möglich sind Einzahlungen mit Bargeld und der Versand eines Express-Briefs ins Ausland. Auch Zahlungsbefehle können aus Diskretionsgründen nicht in einer Agentur abgeholt werden. «Neu können Privatpersonen bar an der Haustüre einzahlen», betont Möschli.

Unser Alltag wie auch jener der Post sind von grossen Veränderungen geprägt. Das sich rasant wandelnde Kauf- und Kommunikationsverhalten sowie die veränderten Erwartungen der Kunden machen vor der Post nicht halt. So seien an den Schweizer Postschaltern in den letzten 16 Jahren 65 Prozent weniger Briefe, 46 Prozent weniger Pakete und 40 Prozent weniger Einzahlungen aufgegeben worden.

Alles dazu am Donnerstag in der «Volksstimme».


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote