Zwei Marktjuwelen des Oberbaselbiets
18.11.2025 Lampenberg, BubendorfWeihnachtsmärkte waren sehr gut besucht
Sie zählen nicht nur zu den am frühesten stattfindenden Weihnachtsmärkten, sondern strahlen beide eine Atmosphäre aus, von der Jahr für Jahr viele Besuchende begeistert sind: die Weihnachtsmärkte beim Schloss ...
Weihnachtsmärkte waren sehr gut besucht
Sie zählen nicht nur zu den am frühesten stattfindenden Weihnachtsmärkten, sondern strahlen beide eine Atmosphäre aus, von der Jahr für Jahr viele Besuchende begeistert sind: die Weihnachtsmärkte beim Schloss Wildenstein und in Lampenberg.
Elmar Gächter
«Das Ambiente des Weihnachtsmarkts Wildenstein ist einmalig» – so lautet die Einschätzung von Marktbesuchern und Marktfahrern. Kein Wunder also, dass er Jahr für Jahr Menschen zahlreich zum Schloss lockt, das neben der Anlage in Burg im Leimental zu den beiden erhaltenen Höhenburgen im Baselbiet gehört. Allein der Weg durch den Eichenhain bis vor die Schlosstüren steigert die Vorfreude von Meter zu Meter.
So auch am diesjährigen Weihnachtsmarkt vom vergangenen Freitag und Samstag, der bei einem wahren Ansturm von Besuchenden ein breites Angebot an Handgemachtem und Kulinarischem präsentierte.
«Alles aus eigener Hand» – so lautet auch die Philosophie des Vereins Freunde vom Schloss Wildenstein, der den Markt in seiner heutigen Form organisiert. 2013 hat er den ehemaligen Hofmarkt, den zuvor die Familie Sprunger mit weiteren Kräften über rund fünf Jahre betreute, zu einem vorweihnächtlichen Anlass mit mittlerweile 40 Ausstellenden ausgebaut. Laut Vereinspräsidentin Beatrice Wessner mussten heuer gegen 20 Anfragen abgewiesen werden, was die grosse Beliebtheit des Anlasses auch bei den Marktfahrenden unterstreicht. «Etwa ein Fünftel von ihnen sind von Anfang an dabei, und wir holen jedes Jahr rund 20 Prozent Neue dazu», so Wessner.
Der pensionierte Peter Stäheli aus Sissach zählt mit seinen gedrechselten Produkten wie Kugelschreibern, Pfeffermühlen oder Nussknackern aus einheimischem Holz seit Jahren zu den Ausstellern. «Im Gegensatz zur Laufkundschaft in den Dörfern kommen hier vor allem Leute her, die bewusst diesen etwas abgelegenen Ort aufsuchen, um die tolle Atmosphäre zu geniessen und sich an den mit Herzblut gefertigten Stücken zu erfreuen», sagt er. Das bestätigt auch Regula Brügger aus Bern, die zum zweiten Mal Windlichter in Wildenstein ausstellt und den Unterschied zu Weihnachtsmärkten in der Stadt betont. «Hier laufen die Leute nicht einfach zufällig an den Ständen vorbei, wie es in der Stadt oft der Fall ist.»
Auch wenn die Familie Sprunger nicht mehr in die Organisation des Markts eingebunden ist, führen Rahel und Dominic Sprunger, die das Hofgut Wildenstein in der fünften Generation bewirtschaften, ihren eigenen Verkaufsstand. «An beiden Markttagen klingelte mein Wecker schon um drei Uhr früh», sagt die Bäuerin, um aus 200 Kilogramm Mehl Zöpfe und Bauernbrot im grossen Holzofen zu backen. Wie jedes Jahr waren sie Verkaufsschlager und an beiden Tagen restlos ausverkauft – zur Freude auch von Ehemann Dominic, dessen geräucherte Wurstwaren aus eigener Herstellung ebenfalls begeisterte Abnehmerinnen und Abnehmer fanden.
Tradition und Resonanz
Die «Stolperi-Schnitte» mit Raclettekäse auf Bauernbrot samt einfahrendem «Kaffi Wildestei» im Schlossbeizli oder die Suppe, Grilliertes und Kaffee mit Kuchen im tannenbaumgeschmückten Schlosshof und in den geschichtsträchtigen Schlossräumen gaben Energie, die vorweihnächtliche Marktmeile gleich ein zweites Mal abzuschreiten.
Einmal mehr setzte der Verein auf Tradition, und die Resonanz zeigte, dass es der richtige Weg ist. «Das Schönste für mich sind vor allem die Standbetreiber, die sagen: ‹Es war ein toller Weihnachtsmarkt, wir haben guten Umsatz gemacht und möchten nächstes Jahr wieder dabei sein.› Da geht mein Herz auf», so Beatrice Wessner.
Eindrücke vom 17. Lampenberger Weihnachtsmarkt
emg. Kaum ein Weihnachtsmarkt liegt idyllischer und romantischer als jener bei der Bürgerhütte in Lampenberg, umgeben von Tannen und Buchen. Schon der liebevoll vom Frauenverein dekorierte Zugangsweg weckte erwartungsfrohe Vorfreude, die sich in jeder Hinsicht bestätigte. Unter den rund 25 Ausstellenden waren auch dieses Mal viele Einheimische, darunter Andrea und Thomas Nebiker, die Selbstgemachtes anboten. «Wir stellen vom Bauernbrot über die Nusstorten bis zu Konfitüren und Änisbrötli alles selbst her, und auch die Früchte für unsere acht verschiedenen Schnapssorten kommen von unseren Bäumen. Wir sind mit dem Verkauf sehr zufrieden», freute sich Thomas Nebiker. Nicht minder gefragt waren das Kuchenpotpourri des Frauenvereins und die Grillierkünste des Männerturnvereins. Auf das Markttreiben eingestimmt hatte der Musikverein Lampenberg mit stimmungsvollen vorweihnächtlichen Melodien.
Anita Gysin, Präsidentin des Frauenvereins Lampenberg, die zusammen mit vier weiteren Mitgliedern den Markt organisiert hat, zog eine erfreuliche Bilanz. «Wie in den vergangenen Jahren war der Besucherandrang gross. Und auch die Aussteller, mit denen ich gesprochen habe, waren sehr zufrieden», sagt sie.
Gysin ist zuversichtlich, dass der Weihnachtsmarkt auch im nächsten Jahr an gleicher Stelle wieder stattfinden wird und hofft, erneut engagierte Helferinnen und Helfer zu finden.


