Zu wenig Schnee für Skipisten
12.01.2024 RegionIn der Region ist nur der Skilift Hohe Winde (Beinwil) in Betrieb
Dank tiefer Temperaturen ist der Anfang Woche gefallene Schnee liegen geblieben und lädt ein zum Schlitteln oder einem Winterspaziergang. Zum Leidwesen der meisten Skiliftbetreiber in der Region ist das Schneepolster ...
In der Region ist nur der Skilift Hohe Winde (Beinwil) in Betrieb
Dank tiefer Temperaturen ist der Anfang Woche gefallene Schnee liegen geblieben und lädt ein zum Schlitteln oder einem Winterspaziergang. Zum Leidwesen der meisten Skiliftbetreiber in der Region ist das Schneepolster nicht dick genug, um eine Piste zu präparieren.
Christian Horisberger
«Guten Morgen liebe Skifahrer und Snowboarder. Wir haben Schnee, doch dieser reicht noch nicht aus, um den Skiliftbetrieb aufnehmen zu können. Doch natürlich hoffen wir, diesen noch zu erhalten.» So lautet die Ansage auf dem «Schneetelefon» des Skigebiets Langenbruck. Dasselbe gilt für die Skilifte in Wegenstetten, Oltingen und Zeglingen: Zwar ist die Landschaft weiss, doch das Schneepolster ist zu dünn, um eine Piste präparieren zu können. «Eine Ladung Schnee fehlt noch, aber wir stehen in den Startlöchern», heisst es auch auf der Website des Skilifts Gsahl in Hauenstein-Ifenthal.
In Betrieb ist in der näheren Umgebung einzig der Skilift Hohe Winde bei Beinwil im Kanton Solothurn. Laut den Angaben auf www.hohe-winde.ch befördert er Skifahrerinnen und Snowboarder am kommenden Samstag und Sonntag ab 9 Uhr von der auf 760 Metern Höhe gelegenen Talstation bis zur Bergstation auf 1060 Metern. Bei der Talstation liegen – Stand gestern – 20 bis 25 Zentimeter Schnee.
Davon kann Peter Hammer, Verwaltungsratspräsident des Langenbrucker Skigebiets, bestenfalls träumen. Im unteren Teil des Skigebiets fehlen für die Pistenpräparation 20 Zentimeter Neuschnee, im oberen 10 Zentimeter. Da die Temperaturen nach dem Wochenende deutlich steigen sollen, bleibt es damit vorderhand bei nur einem Skitag in der laufenden Saison. Anfang Dezember konnte der obere Lift für einen Tag in Betrieb genommen werden. Damals lief auch der Skilift in Oltingen für kurze Zeit.
Viel zu wenige Betriebstage
Ohne reichlich Schnee und eine Kälteperiode im weiteren Verlauf des Winters wird die Skilift AG Langenbruck wie so oft in den vergangenen Jahren einen Verlust einfahren. Denn um die jährlichen Fixkosten von rund 20 000 Franken einspielen zu können, seien rund 25 Betriebstage, davon 6 bis 8 an Wochenenden, erforderlich, wie Peter Hammer sagt. Letztmals schwarze Zahlen habe die Langenbrucker Skilift-AG im Corona-Winter 2020/21 geschrieben, obwohl wegen unterschiedlicher kantonaler Vorschriften nur der untere Lift auf Baselbieter Boden in Betrieb genommen werden durfte.
Trotz der vielen schlechten Winter und Klimaerwärmung werfen Hammer und seine Mitstreiter die Flinte nicht ins Korn – «aus Herzblut und als Dienst an der Region», wie Hammer sagt. So haben sie diesen Herbst erneut 10 000 Franken ins Skigebiet gesteckt – für Massnahmen zur Streckensicherung im oberen Teil des Skigebiets.
Kaum besser als das Angebot für Skifahrer und Snowboarder ist jenes für die Langläufer: Um die Loipen in Zeglingen und Bärenwil (bei Langenbruck) spuren zu können, liegt zu wenig Schnee. Einzig die Loipe auf der Wasserfallen bei der Waldweid ist befahrbar. Michael Mahrer von der Wasserfallenbahn spricht von «super Bedingungen». Einladend sei die Wasserfallen gegenwärtig auch für Schneeschuh-Wanderungen. Oder für eine Schlittenabfahrt: Die Schlittelpiste von der Berg- bis zur Talstation ist seit gestern geöffnet. Deren Zustand ist laut Website «fahrbar bis gut». Das bedeutet laut Michael Mahrer, dass sie von der Bergstation bis zur Mitte der Strecke in gutem Zustand sei. Im untersten Teil müssten einige Abschnitte der Piste unter Umständen zu Fuss zurückgelegt werden.
Trotz gemäss Prognosen leicht steigender Temperaturen am Wochenende ist Mahrer zuversichtlich, dass die Schlittelpiste halten wird. «Am Nordhang mit wenig Sonneneinstrahlung im Winter braucht es einiges, damit der Schnee wegschmilzt.» Beeilen muss sich, wer in Bubendorf den Murenberg hinunterschlitteln will. Laut Mitteilung der Gemeinde bleibt die Strasse dafür bis und mit Samstag gesperrt. Muss also nur noch der Schnee liegen bleiben …