ZS übernimmt die Tabellenführung
13.12.2024 Sport, Sport, Eishockey, SissachEHC Zunzgen-Sissach – EHC Bucheggberg 12:3 (5:1; 1;1; 6;1)
Entgegen der Ausgangslage deplatziert der EHC Zunzgen-Sissach den EHC Bucheggberg und gewinnt gleich mit 12:3. Die Oberbaselbieter liessen sich nur selten provozieren und grüssen nun wieder von der Tabellenspitze.
...EHC Zunzgen-Sissach – EHC Bucheggberg 12:3 (5:1; 1;1; 6;1)
Entgegen der Ausgangslage deplatziert der EHC Zunzgen-Sissach den EHC Bucheggberg und gewinnt gleich mit 12:3. Die Oberbaselbieter liessen sich nur selten provozieren und grüssen nun wieder von der Tabellenspitze.
Luana Güntert
Am Mittwochabend gab es zur «Prime-Time» nicht nur Champions League zu sehen, sondern auch einen Titelkampf im regionalen Eishockey. Der EHC Zunzgen-Sissach traf zu Hause auf den EHC Bucheggberg. Es sollte ein umkämpftes Spiel zwischen dem zweitplatzierten ZS und den drittplatzierten Solothurnern werden, welches das Heimteam bei einem Sieg auf den Liga-Thron befördern würde. Umkämpft war die Partie nicht – im Gegenteil: ZS fegte die Gäste gleich mit 12:3 vom Platz.
Doch von vorne: ZS startete kraftvoll und machte von Anfang an Druck. Daher erstaunte es nicht, als Dominik Müller das Heimteam bereits nach anderthalb Minuten in Führung schoss. Die Oberbaselbieter hielten den Puck mehrheitlich in den eigenen Reihen und liessen in der Defensive wenig zu. Wieder stach Dominik Müller heraus, als er als Stürmer vehement das heimische Tor verteidigte und sich einmal sogar gegen den Puck warf, um einen Schuss abzuwehren.
Aus dem Nichts kamen die Gäste frei vor Sven Tschan zum Schuss, sodass der Goalie keine Abwehrchance hatte und nur noch hinter sich greifen konnte. Nach dem Ausgleich bröckelte es an der ZS-Dominanz, und es schlichen sich Fehler in das Team von Headcoach Lukas Kamber. Obwohl ZS bemüht schien und sich an cleveren Doppelpässen versuchte – in diesem Teil des Spiels wollte nichts so richtig klappen. Die Situation änderte sich wieder und ZS riss das Spieldiktat an sich. Was nun folgte, kann fast als Machtdemonstration bezeichnet werden. Routinier Gian-Reto Lenz brachte ZS erneut in Führung. Wenig später war es mit Leandro Gfeller erneut ein erfahrener Spieler, der den gegnerischen Goalie mit einem Schuss zwischen den Beinen durch erwischte.
ZS konnte sich eine gute Chance nach der anderen erarbeiten. So war es nach 15 Minuten Ueli Dietrich, der es schaffte, von hinter dem Goal bis zum gegnerischen Tor vorzudringen. Denis Malik konnte den Puck in der Defensive oft mit Dribblings mit langen Pässen nach vorne zu seinen Kollegen schiessen. Nach fast 18 Minuten erhöhte Jérôme Lanz auf 4:1, und 4 Sekunden vor Abpfiff war es wieder Lenz, der zum 5:1 traf.
Vom Chancenpech geplagt
Das zweite Drittel startete ähnlich wie das erste: ZS übernahm direkt das Spielgeschehen. Jérôme Lanz nahm mit geschicktem Körpereinsatz einigen Gegnern bereits vor der Mittellinie den Puck ab. In der 23. Minute erhöhte ZS auf 6:1, indem Rony Spreyermann den Puck fast ins Tor trug, da ihm kein Gegner den Weg versperrte.
Erneut entgegen dem Verlauf schossen die Solothurner ihr zweites Goal und brachten so die Oberbaselbieter etwas aus dem Konzept. Nach ein paar Minuten schien sich das Heimteam gefangen zu haben und spielte sich eine gute Chance nach der anderen heraus – jedoch ohne Erfolg. Dies lag vor allem am guten Bucheggberger Goalie, der so ein weiteres ZS-Tor in diesem Drittel verunmöglichte. Umgekehrt liessen die Gastgeber aber auch nichts zu. Bereits hochstehend störte Silian Gyger die Gäste und hinderte sie so an ihrem Aufbauspiel.
«Stängeli» voll gemacht
Die ZS-Dominanz liess auch im letzten Drittel nicht nach. Ganz nach dem Motto «Wer hat noch nicht, wer will nochmal?» waren es wieder Dominik Müller sowie Captain Silian Gyger und Noah Imhof, die zum zwischenzeitlichen 9:2 erhöhten.
Die Bucheggberger kamen noch zum 9:3; doch ab dann schien es vorbei zu sein. Die Frustration war ihnen anzumerken, und sie gingen teils grob in die Zweikämpfe. ZS hielt das nicht auf. Im ganzen Spiel fällt auf, wie schnell das Heimteam teilweise unterwegs ist und ohne lange zu überlegen die Scheibe umherflitzen lässt. Denis Malik und Marco Model bauten das Spiel von hinten schön auf. Nach 50 und 54 Minuten reihten sich mit Mattia Di Biase und Ueli Dietrich zwei weitere Spieler in die Torschützenliste ein.
Fokus auf sich selbst
Rund zwei Minuten vor Schluss wurde das ZS-Hoch jäh gebremst, und der Sport rückte für einen Moment in den Hintergrund. Bei einem Unglück schnitt ein Spieler Raoul Seiler aus Versehen mit den Kufen ins Bein und trennte so – Stand Mittwochabend – seine Achillessehne entzwei. Nach einem kurzen Unterbruch und Schock ging es auf dem Eis weiter und genau vier Sekunden vor dem letzten Abpfiff gesellte sich mit Remo Müller noch ein neunter Torschütze dazu und setzte mit seinem 12:3 einen Schlusspunkt hinter diese torreiche Partie.
«Wir haben heute gezeigt, was wir können», sagt Doppeltorschütze Dominik Müller nach dem Spiel. Er vermute jedoch, dass Bucheggberg nicht in voller Besetzung angereist sei und ein paar gute Spieler gefehlt hätten. «Aber trotzdem muss man auch solche Spiele zuerst gewinnen. Wir starteten gut und haben unsere Leistung bis am Schluss durchgezogen.» Das Team habe zudem in den Trainings daran gearbeitet, während des Spiels immer in Bewegung zu sein, um so den Gegner müde zu machen.
Im Vergleich zu anderen Spielen diese Saison fiel auf, dass ZS «nur» vier Strafen erhielt. «Wenn man vorne liegt, ist es natürlich einfacher, ruhig zu bleiben», so Müller. Die zu vielen Strafen seien im Team aber angesprochen und behandelt worden. «Heute war es viel besser, aber noch nicht gut. Wir haben trotzdem dreimal unnötig eine Strafe geholt, als wir nachgeschlagen haben. Wir müssen lernen, uns auf uns zu fokussieren.»
TELEGRAMM
EHC Zunzgen-Sissach – EHC Bucheggberg (12:3) (5:1; 1:1; 6:1) Eishalle: Sissach. Zuschauer: 114. Schiedsrichter: Früh, Pfosi. Tore: 2. D. Müller 1:0; 6. Zwahlen 1:1; 13. Lenz 2:1; 14. Gfeller 3:1; 18. Lanz 4:1; 20. Lenz 5:1; 23. Spreyermann 6:1; 26. Flury 6:2; 43. D. Müller 7:2; 43. Gyger 8:2; 47. Imhof 9:2; 48. Christen 9:3; 50. Di Biase 10:2; 55. Dietrich 11:3; 60. R. Müller 12:3. Strafen: 4 mal 2 Minuten gegen beide Teams.
ZS: Tschan; Lenz, Dietrich; Dörig, Malik; Di Biase, Gusset; Gfeller, R. Müller, Imhof; Niederhauser, Model, Lanz; Spreyermann, Seiler, D. Müller; Schneider, Gyger, Bertschy.