Zürcher SVP-Banker wird neuer Radicant-CEO
16.10.2025 BaselbietErfahrung mit Abwicklung wie Aufbau
Die BLKB-Tochter Radicant bekommt auf den 27. Oktober einen neuen CEO: Bruno Meyer hat 30 Jahre Erfahrung im Bankwesen, davon 22 bei der CS. Und: Er ist Mitglied der SVP.
Peter Sennhauser
Vier Jahre und einen Monat lang ...
Erfahrung mit Abwicklung wie Aufbau
Die BLKB-Tochter Radicant bekommt auf den 27. Oktober einen neuen CEO: Bruno Meyer hat 30 Jahre Erfahrung im Bankwesen, davon 22 bei der CS. Und: Er ist Mitglied der SVP.
Peter Sennhauser
Vier Jahre und einen Monat lang war Bruno Meyer, 56, Chief Risk Manager bei der «Private Falcon Bank» in Zürich. Das steht in seinem Profil auf der Karriere-Website Linkedin. Der Grund, warum ihm diese (vorletzte) Berufserfahrung im neuen Job als Chef der BLKB-Tochterbank Radicant zugutekommen könnte: Meyer war an vorderster Front dabei, als die Falcon Bank ab 2020 nach diversen Skandalen unter Aufsicht der Finanzmarktaufsicht (Finma) abgewickelt werden musste.
Jetzt wird Meyer Nachfolger von Anton Stadelmann, dem CEO der «Radicant» im Zürcher Seefeld, der im August seinen Abgang verkündete. Dass der Bankrat der BLKB unter der Interims-Leitung des Ex-Finma-Chefs Thomas Bauer im September beschlossen hat, «Radicant» zu verkaufen oder abzuwickeln, dürfte die Suche nach einem Nachfolger nicht gerade vereinfacht haben.
Mit Meyer hat sich dennoch ein erfahrener Mann gefunden, der nach einem Studium der Materialwissenschaften an der ETH 22 Jahre lang bei der Credit Suisse in verschiedenen Führungspositionen gewirkt und weitere Erfahrungen im Bankensektor gesammelt hat. Der 56-Jährige dürfte sich angesichts der Umstände bestens bewusst sein, dass er sich auf eine befristete Aufgabe einlässt, aus der er im besten Fall als geschickter Sanierer, im schlechtesten als Totengräber der Neobank hervorgehen wird.
Parteikollege von Kritiker Riebli
Als solcher könnte er als Mitglied der Zürcher SVP auch seinem Parteikollegen Peter Riebli, dem engagiertesten Kritiker des Radicant-Engagements der BLKB, deutlich machen, dass selbst die Abwicklung nicht von heute auf morgen zu bewerkstelligen ist.
Dabei hat Meyer auch Erfahrung im Auf- und Ausbau eines Finanzinstituts: Zuletzt war er Geschäftsleitungsmitglied und Head of Corporate Services der Incore Bank AG in Schlieren, einer progressiven B2B-Bank mit viel Affinität zu Kryptowährungen.
Bruno Meyers Erfahrung mit Abund Aufbau von Banken kommentiert Marco Primavesi, der Verwaltungsratspräsident der Radicant, im Mediencommuniqué folgendermassen: Dieser verfüge «… über eine mehr als 30-jährige Expertise in der Finanzbranche und insbesondere in der Begleitung und Umsetzung von Change-Prozessen».