siw. In drei Rotten mit unterschiedlich anspruchsvollen Profilen machten sich die Ziefnerinnen und Ziefner nach einem Gottesdienst unter freiem Himmel auf in Richtung Grenze. Rund 100 der total gegen 250 Banntäglerinnen und Banntäglern entschlossen sich für die ...
siw. In drei Rotten mit unterschiedlich anspruchsvollen Profilen machten sich die Ziefnerinnen und Ziefner nach einem Gottesdienst unter freiem Himmel auf in Richtung Grenze. Rund 100 der total gegen 250 Banntäglerinnen und Banntäglern entschlossen sich für die mittlere Variante. Der anspruchsvollste Abschnitt dieser Rotte führte über das «Schmuggler-Wägli». Anspruchsvoll deshalb, weil es steil bergab ging und der vom Regen der vergangenen Tage aufgeweichte Pfad äusserst rutschig war. Die vielen Ziefner Kinder hätten die «Rutschbahn» am liebsten gleich nochmals absolviert, allerdings hatte schon der erste Durchgang deutliche Spuren auf ihren Hosenböden hinterlassen …
Unten angekommen, erfuhren die Banntäglerinnen und Banntägler, dass die Ziefner über besagtes Schmugglerweglein zu Zeiten der Basler Herrschaft nachts rege Salz aus dem benachbarten solothurnischen Seewen importierten, um die damaligen hohen Basler Steuern auf das weisse Gold zu umgehen.
Den Abstieg begonnen hatten die Ziefner Banntagsleute auf dem höchsten Punkt der Gemeinde, dem Chöpfli (756 m ü. M.) auf dem Hausberg «Holzenberg». Wobei der Name «Holzenberg» nur heute passt: Einst war dort alles Weide- und Ackerland, wie Bürgerrat Melvin Tschopp erklärte. Und entsprechend war auch die Hohwacht auf dem Chöpfli gut sichtbar – eine Signalstation, auf der bei drohender Gefahr ein Warnfeuer entzündet werden konnte.
Zuvor hatte der Rottenchef die Wandergruppe vor dem mächtigsten Baum im Ziefner Wald kurz anhalten lassen: Eine rund 140-jährige Rottanne mit einem Umfang von 4,30 Metern. Leider sei sie ein Opfer des Klimawandels und müsse möglicherweise bald gefällt werden, hiess es. Hoffnung besteht, dass sich das aktuell feucht-nasse Frühjahr als Jungbrunnen auswirken wird.
Ziel aller drei Rotten war der Platz beim Gemeindehaus, wo die Ziefner Musikgesellschaft die grosse – und stetig wachsende – Gästeschar vorzüglich verköstigte.