«Wir wollen bewusst kein Rahmenprogramm»
01.04.2025 Niederdorf«RegiOnal 2025» setzt auf Präsentation des eigenen Gewerbes
Die Gewerbeausstellung war das Hauptthema der GV des Vereins KMU Waldenburgertal. OK-Präsident Sämi Hubschmid erklärte, warum die Ausstellung auf ein Rahmenprogramm verzichtet. Als Gastredner ...
«RegiOnal 2025» setzt auf Präsentation des eigenen Gewerbes
Die Gewerbeausstellung war das Hauptthema der GV des Vereins KMU Waldenburgertal. OK-Präsident Sämi Hubschmid erklärte, warum die Ausstellung auf ein Rahmenprogramm verzichtet. Als Gastredner präsentierte Thomi Jourdan ein Pilotprojekt, um das WB-Tal weiterzuentwickeln.
Luana Güntert
Der Verein KMU Waldenburgertal durfte an seiner Generalversammlung auf grosses Interesse seitens der Mitglieder zählen: 83 Personen waren am Freitagabend anwesend, mehr als in vergangenen Jahren. Der Grund für das grosse Interesse an der Versammlung im Restaurant La Pipaza in Niederdorf dürfte das Traktandum 10 gewesen sein: Die Information zur «RegiOnal 2025», der Waldenburgertaler Gewerbeausstellung, die vom 12. bis 14. September in der Mehrzweckhalle in Niederdorf stattfinden wird.
«Wir haben mehr als 50 Anmeldungen für die ‹RegiOnal 2025›», erklärte der OK-Präsident Sämi Hubschmid. An der letzten Gewerbeausstellung – der ‹KontAkt15› vor zehn Jahren in Oberdorf – präsentierten sich 81 Aussteller.
Der OK-Präsident erklärte zum Unterhaltungsprogramm der Ausstellung: «Wir wollen bewusst kein Rahmenprogramm.» Die Ausstellung solle regional sein und zeigen, was das Gewerbe im Tal kann und herstellt. «Die ‹RegiOnal› soll also, wie das Wort schon sagt, regional sein und den Unternehmen den Kundenkontakt ermöglichen.» Am Freitagnachmittag, 12. September, soll die Ausstellung festlich vom Musikverein Niederdorf und dem Jodlerklub Spitzeflüeli Waldenburg eröffnet werden.
Bewusst kein Festzelt
Um auf die «RegiOnal 2025» aufmerksam zu machen, setzt das OK auf ein Werbekonzept: «Zum einen informieren wir über die eigens für die ‹RegiOnal› eingerichtete Website», so Hubschmid. Zum anderen werde mit Fahnen im Dorf, digitaler Werbung in der WB, Werbeblachen im ganzen Waldenburgertal und über die Sozialen Medien auf den Anlass aufmerksam gemacht. An der GV wurden zudem Autokleber verteilt.
Der Plan der Ausstellung sieht vor, einerseits Stände für die Gewerbetreibenden aufzustellen und andererseits drei «Häuschen» im unteren Teil der Halle zu errichten, wo sich die Waldenburgertaler Gemeinden und die Industrie präsentieren können und den Besucherinnen und Besuchern die freien Wohnungen im Tal gezeigt werden. Neben den «normalen» Ständen soll es auch Verpflegungsstände geben. «Wir werden nämlich kein grosses Festzelt haben. Die Besucher sollen von Stand zu Stand zirkulieren und sich so verköstigen», erklärte Hubschmid.
Während der Gewerbeausstellung haben die Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, das Industriemuseum Waldenburgertal zu besuchen. Für die kleinen Gäste wird die WB-Modelleisenbahn vom Verein Prawa auf dem Pausenplatz unterwegs sein.
Neben den Informationen rund um die «RegiOnal 2025» waren Gastredner an der Versammlung anwesend. Der wohl Bekannteste war Regierungsrat Thomi Jourdan. Der 51-Jährige, der als Muttenzer wohl nicht zufällig, aber dennoch häufig im Waldenburgertal landet, erklärte die Bedeutung des Gewerbes im Tal in seinem Leben: «Ich bin hier ein guter Kunde», sagte er. Seine Heizung, seine Solaranlage und sein Hauselektriker kämen aus Oberdorf, seine Uhr sei aus Hölstein, sein letztes Auswärts-Nachtessen habe er in Waldenburg eingenommen und sein zuletzt besuchter Weihnachtsmarkt sei der Weihnachtszauber Oberdorf gewesen. Zudem habe er seine Wahlplakate in Hölstein drucken lassen. «Und davon gab es einige», ergänzte er mit einem Lachen.
«Ihr seht, auch als Unterbaselbieter hat man viele Gründe, ins WB-Tal zu kommen», so Jourdan. Er dankte allen Anwesenden, dass sie trotz aller Herausforderungen das Tal nicht nur zu einem Wohn-, sondern auch zu einem Arbeitsort machen.
Dialogplattform wird getestet
Jourdan ging in seiner Rede auch auf die Standortförderung ein: «Es ist der Baselbieter Regierung nämlich durchaus bewusst, dass wir nicht nur eine Boom-Region sind, sondern wir auch einen mittleren und oberen Kantonsteil haben.» Natürlich profitierten alle im Kanton indirekt davon, wenn es in Allschwil oder im Gebiet Schweizerhalle wirtschaftlich gut läuft.
Der Kanton lanciert von 2024 bis 2027 ein eigenes kantonales Umsetzungsprogramm für die Neue Regionalpolitik (NRP) des Bunds. Damit soll die wirtschaftliche Entwicklung im ländlichen Raum gefördert werden. Das Baselbiet fokussiert sich in der aktuellen Umsetzungsperiode auf die Schwerpunkte «Industrie, Gewerbe und Dienstleistungen» sowie «Tourismus» mit einem besonderen Augenmerk auf «lokale Wirtschaft», «Digitalisierung» und «Nachhaltigkeit».
«In diesem Zusammenhang haben wir ein Pilotprojekt mit einer Dialogplattform rund um die Standortförderung im Waldenburgertal geplant», so Jourdan. Die Entwicklung eines Tals sei ein hochkomplexes Thema und die Entwicklung eines Standorts hänge nicht nur von der Wirtschaft ab. «Auch Wohnqualität, Raumplanung und Bildung gehören dazu.» Um diese verschiedenen Bereiche im WB-Tal voranzutreiben, solle mit einem Pilotprojekt herausgefunden werden, ob im Waldenburgertal das Interesse an so einer Plattform überhaupt bestehe. Das Projekt werde von der Standortförderung oder der Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion begleitet. «Wir werden also mit verschiedenen Stakeholdern zusammenkommen. Die Herausforderungen sollen uns nicht entmutigen, sondern in Bewegung versetzen, dass wir vorwärts schauen können.»
Kleiner Mehraufwand
lug. Wie an einer GV üblich, wurde den Anwesenden auch die Jahresrechnung 2024 präsentiert. Der Verein erwirtschaftete bei einem Aufwand von 20 864 Franken einen Ertrag von 19 501 Franken – hatte also einen kleinen Mehraufwand zu verzeichnen. Im Vergleich zum Jahr 2023 hat sich der Mehraufwand jedoch fast halbiert.
Vom Vorstand stellten sich mit Katrin Kaden, Sämi Hubschmid, Daniel Tschudin, Martina Bloch, Stefan Grossmann und Gerhard Dill sechs von sieben Mitgliedern zur Wiederwahl, was von den Anwesenden einstimmig bewilligt wurde. Für den ausscheidenden Philipp Flück, der jahrelang im Vorstand engagiert war, wurde Patrik Nachbur als Nachfolger gewählt.