Wildtierbrücke
04.11.2025 BRIEFEEine übertriebene Baute
Die grenzenlose Zwängerei beim Wildwechsel zwischen Tenniken und Diegten kommt allmählich zur Ausführung. Schon die 200 Meter lange Rodung des Waldsaums entlang der N2 an gleicher Stelle vor circa zwei Jahren löste bei ...
Eine übertriebene Baute
Die grenzenlose Zwängerei beim Wildwechsel zwischen Tenniken und Diegten kommt allmählich zur Ausführung. Schon die 200 Meter lange Rodung des Waldsaums entlang der N2 an gleicher Stelle vor circa zwei Jahren löste bei der Bevölkerung einiges an Erstaunen aus. Sie erfolgte notabene ohne Rodungsbewilligung.
Aber jetzt zum wirklichen Unsinn: Das seit 30 Jahren öffentlich aufgelegte Projekt für anfänglich 12 und heute 18,8 Millionen Franken in einer Dimension von 90 Metern Länge, 50 Metern Breite und gegen 8 Metern Höhe wirkt wie ein riesiger Staudamm zwischen den beiden Gemeinden, eine enorme Verschandelung des schönen und offenen Tals mit einem friedlich rauschenden Bächlein aus dem Gebiet Rintel. Mehr als drei Hektaren bestes Kulturland sollen dafür geopfert werden. Wer bleibt da nicht sprachlos?
Ich bin weiss Gott kein Wildtier-Hasser, vor allem nicht von heimischen Wildtieren (ausgenommen der Wolf ), aber was mit einem so enorm übertriebenen Riesenbau erstellt wird, sprengt alle Vorstellungen. Ab dem Nordportal Bölchen bis zum Südportal Ebenraintunnel befinden sich heute sechs grosse Brücken von 80 bis 200 Metern Länge, sechs Feldstrassen-Unterführungen von 5 Metern Breite, drei weitere Feldstrassen-Brücken über die N2 und auch noch drei kleine Unterführungen – also insgesamt 15 offene Durchgänge, die mehr als rege benutzt werden.
Sämtliche Schwätzer, die behaupten, kein Wildtier benutze je einen solchen Übergang, täuschen sich massiv. Vor etwa zwei Monaten überquerte gar eine Gams die N2 via Brücke Neuhof oberhalb von Diegten, sogar durch bewohntes Gebiet. Wildtiere sind sehr lernfähig. Es gibt einem zu denken, wie heute mit Geld und Landverschwendung umgegangen wird. Es ist eine Schande für das ganze Tal. Wo bleibt da nur der Naturund Landschaftsschutz?
Paul Eschbach, Diegten
