Zum Leserbrief «Ökologischer Irrsinn» von Thomas Weber in der «Volksstimme» vom 15. Mai, Seite 12.
Der Leserbrief von Thomas Weber hat mir sehr gut gefallen, ich stimme den Aussagen zu 100 Prozent zu: Der Werkhof war zentral, ich muss nun zum Beispiel meinen Weihnachtsbaum von der Rössligasse bis zum Zeughaus schleppen. Ich glaube kaum, dass mich der Bus-Chauffeur mitnimmt, da er nachher das Wageninnere voller Tannennadeln hätte. Was ist das Resultat dieser Verschiebung? Die Leute nehmen wieder vermehrt das Auto, was wir ja eigentlich vermeiden sollten. Jene, die kein Fahrzeug haben und nicht so gut zu Fuss sind, müssen auf eine gute Fee hoffen (die Spitex macht so etwas wohl nicht …).
Dasselbe betrifft die Papierabfuhr. Das Sammeln sei zu gefährlich für Kinder, heisst es. Dass ich nicht lache: Das waren keine Fünfjährigen, die das bisher machten. Die grösseren Kinder gehen alle zur Schule und überqueren auf ihrem Schulweg ja auch Strassen, auf denen Autos verkehren. An das Argument, es gäbe fürs Altpapier kein Geld mehr, glaube ich nicht, man braucht doch Altpapier, um neues zu fabrizieren.
Ich weiss, dass in den Städten die Papiersammlung viel häufiger durchgeführt wird. Das brauche ich nicht, alle drei Monate war gut, mehr bräuchte es gar nicht. Ich meine, die Einwohnerinnen und Einwohner haben ein Anrecht auf gewisse Leistungen, schliesslich bezahlen sie ja auch Steuern.
Kommt hinzu, dass der Papiercontainer alles andere als praktisch ist, man braucht etwa drei Hände, um das Papier da oben hineinzuquetschen! Warum gibt es dafür nicht auch einen Container wie für den Karton? Man steigt einen Tritt hinauf und kann das Bündel dann einfach hineinfallen lassen, ohne dass ich meine Einkaufstasche, den Regenschirm und so weiter irgendwo aufs nasse Pflaster stellen muss.
Den Karton müssen wir auch selber entsorgen. Sperrgutabfuhr gibt es auch nicht mehr. Ich warte darauf, dass ich den «Ghüdersack» auch noch selber irgendwohin bringen muss …
Verena Brack, Gelterkinden