Landrätin fordert bessere Information zu Ergänzungsleistungen
Wenn die AHV-Rente zum Leben nicht reicht, greifen die Ergänzungsleistungen – sowohl für Rentnerinnen als auch für Bezüger einer IV-Rente. Landrätin Sandra Strüby (SP, Buckten) ...
Landrätin fordert bessere Information zu Ergänzungsleistungen
Wenn die AHV-Rente zum Leben nicht reicht, greifen die Ergänzungsleistungen – sowohl für Rentnerinnen als auch für Bezüger einer IV-Rente. Landrätin Sandra Strüby (SP, Buckten) verlangt, dass der Kanton berechtigte Personen auf ihre Ansprüche aufmerksam macht.
Aline Grieder
Frau Strüby, was hat Sie dazu bewogen, diesen Vorstoss einzureichen?
Sandra Strüby: Ich bin von Personen angesprochen worden, die sich gefragt haben, ob das System bei den Ergänzungsleistungen nicht gleich funktionieren könnte wie bei der Prämienverbilligung der Krankenkasse – also mit einer Information durch den Staat. Mir geht es darum, Menschen, die mit dem Thema nicht vertraut sind, auf ihre Rechte aufmerksam zu machen. Wer Anspruch hat, soll das wissen. So soll sichergestellt werden, dass mehr Berechtigte tatsächlich Ergänzungsleistungen beziehen.
Kritiker verweisen auf die Eigenverantwortung der Menschen. Ist es wirklich Aufgabe des Staates, auf Sozialleistungen hinzuweisen?
Ich finde, man darf die Leute aktiv informieren. Vielen Menschen ist nicht bewusst, dass sie Anspruch auf Ergänzungsleistungen haben. Bei manchen liegt es an fehlendem Wissen, bei anderen an sprachlichen Hürden. Natürlich gibt es auch Personen, die keine Hilfe bei der Antragstellung benötigen – aber ein Hinweis schadet ja nicht.
Laut «Pro Senectute» verzichten im Baselbiet vergleichsweise wenige Berechtigte auf Ergänzungsleistungen. Sie sprechen von einem «Missstand». Wie passt das zusammen?
Prozentual handelt es sich bei uns nicht um eine grosse Gruppe, doch für die Betroffenen ist die fehlende finanzielle Unterstützung existenziell. Sie leben zum Teil in prekären Verhältnissen, die man in der reichen Schweiz aktiv bekämpfen sollte.
Wie schätzen Sie die Erfolgschancen Ihres Vorstosses ein?
Ich muss noch ein wenig Arbeit leisten und auch Mitglieder anderer Fraktionen überzeugen. Aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass meine Motion Erfolg haben wird. Sie behandelt ein Anliegen, das alle Bevölkerungsschichten und somit alle Parteien betrifft. Ich werde darauf hinarbeiten, dass ich eine Mehrheit bekomme.