Palliativ-Woche «Rotes Kreuz Baselland»
vs. «Für mich ist es einfach das Schönste, sie lachen zu sehen», sagt Sylvie Neuhaus. Sie engagiert sich freiwillig im Palliativ-Programm «Begleiten» des Roten Kreuzes Baselland und der ...
Palliativ-Woche «Rotes Kreuz Baselland»
vs. «Für mich ist es einfach das Schönste, sie lachen zu sehen», sagt Sylvie Neuhaus. Sie engagiert sich freiwillig im Palliativ-Programm «Begleiten» des Roten Kreuzes Baselland und der Ökumenischen Koordinationsstelle Palliative Care Baselland. Seit mehr als einem Jahr besucht sie die 98-jährige Ingeborg Alt – eine Begegnung, die beiden guttut.
Ingeborg Alt lebt allein, ihr Mann ist vor zehn Jahren verstorben, Kinder hat sie keine. Wegen einer starken Hörbeeinträchtigung kann sie Gespräche nur von den Lippen ablesen. Wenn Sylvie Neuhaus mit Pudelhündin Milly zu Besuch kommt, füllt sich die Wohnung mit Leben. Sie trinken Kaffee, spielen Rummikub und geniessen die gemeinsame Zeit. «Die Treffen helfen Inge, ihre Schmerzen für einen Moment zu vergessen», erzählt die Freiwillige.
Nach ihrer Pensionierung suchte Sylvie Neuhaus eine sinnvolle Aufgabe. Der Passage-Kurs des Rotes Kreuz Baselland bereitete sie auf die anspruchsvolle Begleitung sterbender Menschen vor. «Die Ausbildung hat mir die Angst vor dem Sterben genommen – Abschiednehmen gehört zum Leben dazu», sagt sie.
«Zwischen uns ist eine schöne Beziehung entstanden», sagen die beiden. Sollte es Inge Althaus eines Tages schlechter gehen, steht für Sylvie Neuhaus fest: «Dann möchte ich auch in ihren letzten Stunden für sie da sein.»
Das Rote Kreuz Baselland freut sich auf die 5. Runde der Palliativ-Woche zum Thema «Abschiedlich leben» vom 17. bis zum 23. November. Im Rahmen der Palliativ-Woche wird am Dienstag, 18. November, um 17.30 Uhr im Kino Sputnik in Liestal der Film «Röbi geht» gezeigt. Röbi ist todkrank, sein heimtückischer Lungenkrebs gibt ihm noch eine Lebenserwartung von einem Monat bis einem Jahr. Im Film, der auch das Leben feiert, wird Röbi auf seinem würdevollen Gang bis zum Tod begleitet. Entstanden ist ein Film über Zweifel, Hoffnungen, Abstürze, Sternstunden eines mutigen Menschen, der sich sogar in dunklen Stunden Gedanken zur versehrten Welt ausserhalb seines kranken Körpers macht.
Der Abend wird mit einer Einführung zum Film und einem Fach-Input durch den Palliativmediziner Dr. med. Jonathan Hunger (Kantonsspital Baden) eröffnet. Während des Apéros nach dem Film findet ein Podiumsgespräch statt, bei dem Freiwillige von ihren Erfahrungen und Möglichkeiten im palliativen Begleiten erzählen.
Weitere Informationen für Interessierte, Schwerkranke oder deren Angehörige auf www.srk-baselland.ch