Warten auf «Diverses»
05.12.2025 Bezirk Waldenburg, Gemeinden, ZiefenBürgerrat informiert über den Stand beim «Rössli»
An der Ziefner Bürgergemeindeversammlung standen nicht die ordentlichen Traktanden im Zentrum des Interesses, sondern was nach dem Nein zum Nachtragskredit nun mit dem «Rössli» geschehen ...
Bürgerrat informiert über den Stand beim «Rössli»
An der Ziefner Bürgergemeindeversammlung standen nicht die ordentlichen Traktanden im Zentrum des Interesses, sondern was nach dem Nein zum Nachtragskredit nun mit dem «Rössli» geschehen soll, das sich im Umbau befindet. Der Bürgerrat sucht intensiv nach einer Lösung.
Willi Wenger
Die wenig spektakulären Traktanden an der Ziefner Bürgergemeindeversammlung vom Mittwoch haben die Stimmberechtigten – nur 32 an der Zahl – speditiv und ohne grosse Debatten genehmigt.
Das Hauptinteresse galt dem Traktandum «Diverses», unter dem der Bürgerrat über das weitere Vorgehen beim Umbau und der Sanierung des ehemaligen Restaurants Rössli informierte, nachdem ein Nachtragskredit über 650 000 Franken an der Urne abgelehnt worden ist. Bürgerrat Kaspar Thommen bei seinen Ausführungen: «Das Ganze macht mich nicht gerade glücklich.» Er erklärte, dass die Sanierungs- und Umbauarbeiten seit dem Urnenentscheid vom 26. Oktober still stünden. «Zurzeit sind wir intensivst am Suchen nach einer gangbaren neuen Lösung», kommentierte der Präsident der «Rössli»- Baukommission.
Ob am Bürgersaal mit den vorgesehenen drei Wohnungen inklusive Räume für Vereine, Archiv und Lagerräume festgehalten werden kann, sei offen, hielten Thommen und Bürgerrat Martin Hug nach der Versammlung gegenüber der «Volksstimme» fest. Gespräche mit Bausachverständigen würden zeitnah stattfinden. Dem Plenum sagte Thommen, dass ein Verkauf der Liegenschaft zum jetzigen Zeitpunkt für die Bürgergemeinde «relativ brutal» wäre. Wie «brutal» zu deuten ist, kommentierte Thommen nicht.
Gespräche mit Bürgern beim Apéro nach der Versammlung liessen erkennen, dass die Bürgergemeinde bei einem Verkauf des Gebäudes im jetzigen Zustand wohl eine sechsstellige Summe verlieren würde. An der Versammlung hatte der Bürgerrat die Versammlung im Übrigen daran erinnert, dass die «Rössli»-Liegenschaft bereits im Jahr 2023 gekauft wurde, nachdem ein Jahr zuvor die Bürgerversammlung den notwendigen Kredit in der Höhe von 2,75 Millionen Franken bewilligt hatte.
Mäuseschwänze nicht gestrichen
Ums Geld ging es schon vor der Information zum «Rössli»: Bürgerpräsident Dominik Tschopp präsentierte das Budget 2026, das zunächst bei einem Aufwand von 267 000 Franken einen Überschuss von 23 000 Franken vorsah. Dieses Ergebnis wurde jedoch leicht «nach unten» korrigiert: Die Versammlung hat auf Antrag eines Bürgers die «Mauserentschädigungen», entgegen dem Ansinnen des Bürgerrats, der diese streichen wollte, wieder in den Voranschlag aufgenommen. Geplant sind dafür 2000 Franken, dies bei einer voraussichtlichen Fangquote von insgesamt 4000 Nagern, die mit je 50 Rappen vergütet werden.
Dass das Budget 2026 letztlich sehr ordentlich und im Rahmen der Vorjahre präsentiert werden konnte, ist auf die ausgewogene wie auch zurückhaltende Finanzpolitik des Bürgerrats zurückzuführen. Präsident Tschopp wies unter anderem auf die ordentlichen wie notwendigen Baurechtszinsen «aus dem Unterdorf» hin, die der Bürgerkasse zufallen. Er sagte auch, dass die Bundes- und Kantonsbeiträge, im Speziellen aber jene der Einwohnergemeinde in der Höhe von 36 000 Franken, für das Funktionieren der Bürgergemeinde existenziell seien. Sein Dank wurde von Cornelia Rudin, der Präsidentin der Einwohnergemeinde, wohlwollend zur Kenntnis genommen.
Mit Blick auf das kommende Jahr informierte Bürgerpräsident Dominik Tschopp schliesslich, dass am 14. Mai der Jubiläumsbanntag im Rahmen von «800 Jahre Ziefen» mit drei Rotten stattfinden wird. Es seien viele Organisationen, Vereine und die Einwohnergemeinde eingebunden worden, so Tschopp. Diese hätten ihre Unterstützung bereits zugesichert. Nach der «Rössli»-Unsicherheit sind dies gute Nachrichten.
