Von der WM in die Mehrzweckhalle
11.09.2025 NiederdorfLeonie Schläfli zeigt an der«RegiOnal» ihre Tanzshow
Vergangenes Jahr wurde Leonie Schläfli Weltmeisterin im «Jazz-Dance Duo». Nach einer einjährigen Pause vom Tanzen ist sie vor einigen Tagen wieder ins Training eingestiegen. Ihr nächster Auftritt ...
Leonie Schläfli zeigt an der«RegiOnal» ihre Tanzshow
Vergangenes Jahr wurde Leonie Schläfli Weltmeisterin im «Jazz-Dance Duo». Nach einer einjährigen Pause vom Tanzen ist sie vor einigen Tagen wieder ins Training eingestiegen. Ihr nächster Auftritt steht bereits dieses Wochenende an: Sie tanzt an der «RegiOnal».
Sander van Riemsdijk
Leonie Schläfli liebt Tanzen. Schon als kleines Kind entdeckte die heute 19-jährige Niederdörferin ihre Leidenschaft dafür. Mit fünf Jahren begann sie mit Trachtentanzen, später war sie Teil einer Hip-Hop-Tanzgruppe im unterdessen geschlossenen «Studio 1» in Niederdorf. Leonie Schläfli zeigte Talent – als Jazz-Solotänzerin sowie im Duo in der Kategorie Showdance national und international. «Ich liebe Tanzen, weil ich mich über die Bewegung ohne Worte ausdrücken kann», erläutert Schläfli ihre Faszination für das Tanzen, das sie auf ihrem noch jungen Lebensweg so intensiv und erfolgreich begleitet. «Es lässt mich meinen Körper spüren und verbindet mich mit ihm.»
Zusammen mit Jara Bauen aus Oberdorf hat sich Leonie Schläfli im Sommer 2024 an den «Global Dance Open Schweiz» – also der Schweizermeisterschaft – für den Final der Weltmeisterschaft in Apeldoorn (Niederlande) qualifiziert und wurde dort in der Kategorie Showdance Weltmeisterin im Jazz-Dance Duo.
Für den Solotanz entschieden
Die Niederdörferin legte nach der WM eine Pause von gut einem Jahr ein, nun hat sie die Freude am Tanzen neu entdeckt. Vor einigen Tagen ist sie mit dem Ziel, wieder an Wettkämpfen teilzunehmen, ins Training eingestiegen. Da es das «Studio 1» in Niederdorf nicht mehr gibt, tanzt sie im Studio «Dream Dance» in Aarau. Sie hat sich bei ihrem «Neustart» bewusst für den Jazz-Solotanz entschieden, auch wenn sie gerne mit einer Partnerin tanzt. «Es ist jeweils aufwendig, nach Aarau zu fahren. Wenn ich alleine tanze, kann ich so immerhin den Trainingsrhythmus selbst bestimmen.»
Schläfli lebt für das Tanzen. Ob diese Passion sie aber in eine professionelle Laufbahn als Tänzerin führt, kann Schläfli noch nicht sagen. «Ob dies je möglich sein wird, weiss ich nicht. Ich geniesse es einfach, zusammen mit meinen tanzenden Freundinnen und Freunden Zeit zu verbringen.» Ihr Lieblingssong, bei dem ihre Füsse mit Sicherheit nicht stillhalten können und den sie mit vielen tollen Erinnerungen verbindet, ist «Selah» von Kanye West.
Kein Lampenfieber mehr
«Die Jazztechnik baut sich auf Ballett auf, es ist ein Art Fusion zwischen diesem traditionellen Tanzstil und Jazzbewegungen», erklärt Schläfli. Ursprünglich war die musikalische Grundlage für den Jazztanz die Jazzmusik. Das hat sich geändert. «Heute werden in der Regel die Top-Titel aus den Charts mit den Popsongs, Balladen oder Funky Pop verwendet», führt sie aus. Diese Bewegungen sind bei der Choreografie, die über Wochen erarbeitet werden muss, wichtig. «Wichtig beim Tanzen ist zudem, sich bei jeder Bewegung eine Geschichte auszudenken. Bei einem bestimmten Sprung stelle ich mir zum Beispiel vor, dass ich über einen Berg springe, oder bei spezifischen Armbewegungen, dass ich über das Meer schwimme.» Meldete sich früher kurz vor den Wettkämpfen oder öffentlichen Auftritten bei Schläfli noch das Lampenfieber, so spürt sie heute nur noch eine kleine Anspannung. «Die braucht es aber», sagt sie, «sonst kann ich meine Leistungen nicht abliefern.» Um auf der Bühne die Rumpfstabilität zu halten, die für die Körperhaltung und Balance beim Tanzen entscheidend ist, absolviert Schläfli fast ritualisierend vorher hinter der Bühne ein lockeres Krafttraining mit unter anderem Liegestützen und Dehnübungen. Dies auch, um Verletzungen vorzubeugen, vor denen sie bis jetzt verschont geblieben ist.
Im Sommer hat Leonie Schläfli ihre Lehre als Fachfrau Gesundheit EFZ erfolgreich abgeschlossen. Später möchte sie irgendwann noch auf Reisen gehen. So ganz ohne Tanzen wird es dabei aber vermutlich nicht gehen: «Ich werde sicher im Ausland das eine oder andere Tanzstudio besuchen gehen. Mal schauen, was daraus wird.»
Bevor sich Leonie Schläfli aber über Auslandreisen Gedanken machen kann, steht sie ab morgen an der «RegiOnal» in ihrer Heimat Niederdorf im Einsatz. Die Tanzshows finden auf der Bühne in der grossen Mehrzweckhalle statt. Am Freitag um 20 Uhr, am Samstag um 14 und 20 Uhr und am Sonntag um 14 Uhr.