Aus einem vermutlichen Gehöft oder einer Häusergruppe ist seit 1226 das heutige Ziefen entstanden. Zum 800-Jahre-Jubiläum der Gemeinde im Fünflibertal hat Dorfchronist Franz Stohler ein Buch herausgegeben.
Willi Wenger
Das 104 Seiten umfassende ...
Aus einem vermutlichen Gehöft oder einer Häusergruppe ist seit 1226 das heutige Ziefen entstanden. Zum 800-Jahre-Jubiläum der Gemeinde im Fünflibertal hat Dorfchronist Franz Stohler ein Buch herausgegeben.
Willi Wenger
Das 104 Seiten umfassende Buch «800 Jahre Ziefen Civenne» ist eine einzigartige Publikation über das Ziefner Dorfleben. Die Vernissage findet am 27. November statt.
Anders als der Titel vermuten lässt, sind schwerpunktmässig die jüngere Vergangenheit mit den wesentlichen Veränderungen im Alltagsleben beschrieben. Doch wird mit einer ausführlichen Chronologie der gesamten Dorfgeschichte Rechnung getragen. Die Texte von Autor Franz Stohler werden mit rund 150 Bildern ergänzt, was das im Verlag «Mis Buech» der Schaub Medien AG erschienene Werk in hohem Masse aufwertet.
Franz Stohler, seit Jahrzehnten als Dorfchronist tätig, konnte bei seiner mehr als zwei Jahre dauernden Arbeit an der Publikation aus seinem umfangreichen Archiv schöpfen. «Durch Recherchen und Gespräche mit Zeitzeugen habe ich zudem wichtige Informationen sammeln können, welche im Buch ebenfalls dokumentiert sind», fügt er an. Bei «800 Jahre Ziefen Civenne» handelt es sich um sein bereits zehntes Werk über seine Heimatgemeinde.
Der Urname Civenne für das heutige Ziefen wurde 1226 aktenkundig und in der Schöntal-Urkunde erstmals schriftlich festgehalten. «Die 800 Jahre, seit das typisch lang gezogene Bach- und Strassenzeilendorf besteht, sind in der universellen Geschichte eine kurze Zeitspanne», sagt Stohler. Diese Jahre seien für Menschen dennoch wahrnehmbar: «Vor allem sind es Veränderungen und Wachstum. Vieles ist verschwunden und Neues entstanden. Das ist das Leben: ein steter Wandel.»
Stohler beleuchtet in seinem lesenswerten Buch primär die vergangenen 50 Jahre. Er zeigt auf, was sich in diesem halben Jahrhundert alles gewandelt hat. «Es ist dies nicht wenig und erfolgte teils in einem Tempo, das man zuvor nicht kannte», so der Autor. Es stelle eine sinnvolle Ergänzung dar zur 1973 erschienenen Ziefner Heimatkunde und zur 1976 geschaffenen Jubiläumsbroschüre «750 Jahre Ziefen».
Die technischen Entwicklungen in den vergangenen fünf Jahrzehnten und wie diese und der Zeitgeist das Alltagsleben beeinflusst haben, beschreibt Stohler treffend. Die Behörden und die Bevölkerung wurden, so im Buch beschrieben, mit vielen Aufgaben und Herausforderungen konfrontiert, die es zu lösen galt. Anpassungen an neue Situationen waren auch in Ziefen unverzichtbar.
(Fast) alles festgehalten
Ein Stück interessante Dorfgeschichte wird den Leserinnen und Lesern in gut verständlicher Sprache nähergebracht. Neben Historischem sind die Einwohnergemeinde (unter anderem mit allen Gemeindepräsidien seit den 1950er-Jahren und der aktuelle Gemeinderat), die Bürgergemeinde, die Politik, das Soziale sowie wichtige Institutionen beschrieben.
Die Schulanlage Eien, die Kirchgemeinde Ziefen-Lupsingen-Arboldswil, die wichtigen Zweige der Landwirtschaft, der Industrie und des Gewerbes sowie das vielfältige Vereinsleben, verbunden mit Festen und Veranstaltungen, sind ebenfalls dokumentiert. Schliesslich fehlen auch das Wachstum der Gemeinde, speziell nach Nord und West, das veränderte Alltagsleben mit mehreren Statistiken und Anhängen nicht.
Vernissage: Donnerstag, 27. November, 20 Uhr, Schulanlage Eien, kleine Turnhalle. Die Veranstaltung wird durch die Musikgesellschaft Ziefen umrahmt.