Vom Tierfreund zum Modedesigner
09.07.2024 Sport, Weitere Sportarten, BaselbietPferdesport | Raymond Portmann hat sich ein Hofgut gekauft und eine Modemarke gegründet
Vor rund neun Jahren hat sich Raymond Portmann das Gut Portini in Bretzwil gekauft. Nach dem Hofprojekt gründete er fünf Jahre später «Portini Equestrian ...
Pferdesport | Raymond Portmann hat sich ein Hofgut gekauft und eine Modemarke gegründet
Vor rund neun Jahren hat sich Raymond Portmann das Gut Portini in Bretzwil gekauft. Nach dem Hofprojekt gründete er fünf Jahre später «Portini Equestrian Sports» – eine Modemarke für den Reitsport. Damit will er nicht nur Kleidung bieten, die funktional zum Reiten geeignet ist, sondern auch stylish und modern aussieht.
Wendy Maltet
Mit dem Gut Portini hat sich Raymond Portmann einen Lebenstraum erfüllt. Das Hofgut in Bretzwil ist nicht nur sein Zuhause und ein Refugium für glückliche Tiere, sondern auch der Ursprungsort der Reitsport-Modemarke Portini Equestrian Sports. Bei einem Besuch vor Ort hat die «Volksstimme» mehr über die Entstehung des Guts sowie über die Vision und die Werte erfahren. Auf dem Gut Portini wird man von den freundlichen Hofhunden Charly und Kito empfangen. Sie gehören mit den drei Pferden Colosos, Coeur de Leon und Sokrates, den Geschwisterkatzen Ginger und Tinkerbell und einer Gruppe Koi-Fische zu den tierischen Bewohnern des Guts.
Die Leidenschaft für Tiere, den Reitsport und die Natur hat Portmann schon vor vielen Jahren entwickelt. 2015 erwarb er das Grundstück. Dort sind in den darauffolgenden Jahren ein Haus, ein Pferdestall mit Reitplatz sowie ein japanischer Garten entstanden. Der Name «Gut Portini» ist auf zwei Ursprünge zurückzuführen: Zum einen war er inspiriert von den schönen Hofgütern, die er in Deutschland besucht hat, zum anderen diente sein einstiges Lieblingspferd Portino als Namensquelle.
Nicht nur Reitsportbedarf
Nachdem das Hofprojekt erfolgreich umgesetzt werden konnte, entwickelte Portmann bereits ein weiteres Projekt: «Ich bin sehr aktiv und habe gerne ein Projekt am Laufen», meint er schulterzuckend. Beim leidenschaftlichen Reiter entstand dann 2020 die Idee, eigenständig Reitsportmode zu entwerfen und zu produzieren. Ihren Lauf nahm die Geschichte der Modemarke mit eingegangenen Reitsocken. Als Portmann einmal keine hochwertigen Reitsocken mehr fand, beschloss er kurzerhand, seine eigenen zu designen. Mit dem Fokus auf Reitsportmode sieht sich der Hobby-Designer vielen Ansprüchen ausgesetzt. So müssen die Produkte strapazierbar, wetterrobust, bequem und gleichzeitig modisch sein. Insbesondere der letzte Punkt spiele im Reitsport eine immer grössere Rolle. Juniorinnen und Junioren im Reitsport würden einerseits den Fokus auf nachhaltige, aber gleichzeitig auch auf gut aussehende Produkte legen. Diversität in der Sportmode sei immer mehr gefragt, die Zielgruppe möchte sich individuell ausdrücken, so Portmann, der nun Geschäftsführer der lancierten Marke Portini Equestrian Sports ist.
Mit seinem Team hat Portmann grosse Pläne: Die Marke soll in die Welt hinausgetragen werden und als Standard für qualitativ hochwertige Reitsportmode gelten. Auf dem Weg zur Weltmarke sollen aber die wichtigsten Grundwerte nicht verloren gehen: «Portini Equestrian Sports» soll exklusive und hochwertige Reitsportmode bieten und ein familiäres Feeling vermitteln. Neben Produkten für Pferde und Reiter werden auch Produkte für Hunde hergestellt. Der Fokus liege jedoch auf der Reitsportmode.
Die Designs von «Portini Equestrian Sports» stamme seit der Gründung aus dem eigenen Haus, so Portmann. Bei der Vermarktung und dem Ausbau der Marke setzt das Team auf einen Mix aus starker Online-Präsenz sowie der Teilnahme an Messen und Turnieren. Die Marketing-Feder führt Patricia, die über einen Model-Job zum Team gestossen ist und nun eng mit dem Gründer zusammenarbeitet. Im Bereich Social Media durften bereits viele gute Erfahrungen im Influencer-Marketing gesammelt werden. Durch die Kooperationen mit den jungen Reitsportlerinnen und -sportlern habe Portmann seine Produkte auf verschiedene und teils innovative Arten vermarkten können. Durch die gute Online-Präsenz konnte die Marke bereits weit über die Landesgrenze hinausgetragen werden. Die Teilnahme an Messen im Ausland empfindet Portmann als sehr gewinnbringend.
Ein weiterer Fokus liege auf der lokalen Vernetzung und der Durchführung von Events auf dem Hofgut. Vor Ort in Bretzwil befindet sich zum einen der Showroom, wo die Mode angeschaut und probiert werden kann, zum anderen werden Veranstaltungen wie Modeschauen oder Tage der offenen Türe durchgeführt. Durch die verschiedenen Herangehensweisen hat sich «Portini Equestrian Sports» bereits erfolgreich vernetzen können.
«Es läuft gut», sagt Portmann, aber momentan sei die Entwicklung von Reitsportmode nach wie vor ein Hobby. Das Hofgut und die Führung einer Reitsportmarke würden ihm einen wunderbaren Ausgleich bieten. Die Aussicht aus dem Wohnzimmer sei wie Ferien, und den Duft von frisch geschnittenem Gras vergleicht er mit dem «Genuss eines Ricola-Täfelis». Portmann verbringt etwa drei Stunden pro Tag mit den Pferden. Sein Hobby rund um die Tiere irgendwann einmal zum Beruf zu machen, sei für ihn ein weiterer Traum. Dass sich Träume erarbeiten lassen, hat er sich mit der Umsetzung des Guts Portini bereits bewiesen.