Verein auf Sinnsuche
02.09.2025 Baselbiet«Erlebnisraum Tafeljura» plant das Leben nach dem Naturpark
An der Jahresversammlung machte der Verein Erlebnisraum Tafeljura deutlich, dass er nach dem Scheitern des «Naturparks Baselbiet» sein künftiges Handeln sorgfältig prüfen will. Es werden neue ...
«Erlebnisraum Tafeljura» plant das Leben nach dem Naturpark
An der Jahresversammlung machte der Verein Erlebnisraum Tafeljura deutlich, dass er nach dem Scheitern des «Naturparks Baselbiet» sein künftiges Handeln sorgfältig prüfen will. Es werden neue Kräfte gesucht.
Thomas Gubler
Es war eine in verschiedener Hinsicht besondere Jahresversammlung, die der Verein Erlebnisraum Tafeljura unter dem Präsidium von Florence Brenzikofer am Donnerstagabend in Maisprach durchgeführt hat. Zum einen fiel die Versammlung mitten in die Vorbereitungen auf das «Wyy-Erläbnis», und dann war es die erste Versammlung nach dem definitiven Scheitern des «Naturparks Baselbiet» im vergangenen Mai. Diese Tatsache schwebte geradezu über der Versammlung.
Der Umstand, dass sich der diesbezügliche Trägerverein vorläufig noch nicht auflösen wollte, vermochte an diesem für die Vereinsmitglieder unerfreulichen Ausgang nichts zu ändern. Und Florence Brenzikofer wollte auch nicht in Zweckoptimismus verfallen. Die Präsidentin wies allerdings nochmals darauf hin, dass es das Projekt «Naturpark Baselbiet» von Anfang an sehr schwer hatte. Namhafte Gruppierungen wie die Bauern, aber auch Teile der Naturschutzorganisationen seien dagegen gewesen, und die Gemeinden hätten den finanziellen Aufwand gescheut.
In Maisprach willkommen
Immerhin konnte der Verein mit seiner Versammlung in Maisprach quasi ein Heimspiel absolvieren. Die Gemeinde hatte am Schluss nach einem grossen Engagement ihres Präsidenten Dorian Wernli dem Naturpark noch zugestimmt. Und am Donnerstag hat Wernli den Vereinsmitgliedern einen gastlichen Empfang bereitet. Diese fühlten sich jedenfalls in Maisprach sehr willkommen.
Die statutarischen Geschäfte warfen keine hohen Wellen. Rechnung 2024, Jahresbericht 2024 sowie das Budget 2025 wurden diskussions- und oppositionslos gutgeheissen. Für die einzige Ungewissheit sorgte das Traktandum «Erlebnisraum Tafeljura in Zukunft». Oder wie es Florence Brenzikofer konkretisierte: «Wie soll es nach dem Scheitern des Naturparks mit dem Verein weitergehen?»
Natürlich hat man immer noch die Projekte «Erlebnispfad wisenbergwärts», «Erlebnispfad passepartout» von Anwil nach Tecknau oder die Restaurierung von Feldscheunen zusammen mit dem entsprechenden Verein. Doch welche von diesen Projekten sollen weiterverfolgt werden? Und drängen sich allenfalls neue auf?
Diese Fragen beschäftigen den Verein Erlebnisraum Tafeljura zurzeit sehr. Sie sollen in nächster Zeit angegangen und nach Möglichkeit geklärt werden. Der Vorstand lädt daher die Mitglieder des Vereins auf Samstag, 15. November, zu einer Retraite über die Zukunft in die Obere Mühle nach Oltingen ein. Ein Verein gibt sich auf Sinnsuche, könnte man sagen, und man darf gespannt sein, wie der Neuanfang aussehen wird.
Dass ein solcher angestrebt wird, war in Maisprach klar spürbar. Denn Präsidentin Florence Brenzikofer sprach nicht nur von «neuen Ideen» und «neuen Projekten», sondern auch von «neuen personellen Ressourcen». Was bedeutet, dass im Vorstand einige mittlerweile langjährige Mitglieder rücktrittswillig sind und gerne neuen Kräften Platz machen würden.