Unbestrittene Strassensanierung kann starten
03.05.2024 Hersberg, Hersberg, VerkehrBevölkerung akzeptiert ganz ohne Widerspruch
Ab dem 3. Juni werden die Strasse zwischen Liestal und Nusshof sowie Arisdorf und Hersberg saniert und die Bushaltestellen behindertengerecht gestaltet. Der öffentliche Busverkehr wird fahrplangerecht erfolgen.
Elmar ...
Bevölkerung akzeptiert ganz ohne Widerspruch
Ab dem 3. Juni werden die Strasse zwischen Liestal und Nusshof sowie Arisdorf und Hersberg saniert und die Bushaltestellen behindertengerecht gestaltet. Der öffentliche Busverkehr wird fahrplangerecht erfolgen.
Elmar Gächter
Die Bevölkerung von Hersberg muss in den nächsten eineinhalb Jahren verschiedene verkehrsmässige Einschränkungen auf ihren wichtigsten Strassen in Kauf nehmen. So werden ab dem 3. Juni während mehrerer Monate die Verbindungen zwischen Liestal und Nusshof (ab Windentalerhöhe) sowie zwischen Arisdorf und Hersberg für den Individualverkehr gesperrt. Die Buslinie 72 wird bis zum voraussichtlichen Bauabschluss im Oktober kommenden Jahres Hersberg ausschliesslich via Arisdorf anfahren. Rund 60 Interessierte liessen sich von den Projektverantwortlichen am vergangenen Montagabend im Säli des Restaurants Schützenstube über die Massnahmen orientieren. Kritik am Projekt war dabei nicht zu hören.
«Speziell wichtig ist uns, dass der öffentliche Verkehr auch während der Bauzeit funktioniert, denn unsere Schülerschaft und Kindergärtler sind auf den Bus angewiesen», sagt Gemeindepräsidentin Iris Allenspach. Die Autobus AG erfüllt diese Vorgabe. Ihre Linie 72 fahre während der Sanierungszeit über Arisdorf und wende in Hersberg auf einer provisorischen Wendeschlaufe unterhalb der heutigen Haltestelle Dorf, so Simon Dürrenberger, Leiter Markt der Autobus AG. Es müsse wegen der Bauarbeiten keine einzige Fahrt ausfallen und der heutige Fahrplan könne mit geringen zeitlichen Abweichungen aufrechterhalten werden.
2-Millionen-Franken-Budget
Es dürfte mindestens ein halbes Jahrhundert her sein, seit die beiden Kantonsstrassen in Hersberg – Hauptstrasse und Dorfstrasse – umfassend saniert wurden. Dass deren Fahrbahnen strukturelle Schäden aufweisen, erstaunt deshalb nicht. Das Tiefbauamt hat sich entschieden, die Strassen auf rund 600 Metern Länge mit einem neuen Unterbau samt Deckbelag zu versehen. Im Ausserortsbereich der Hauptstrasse Richtung Nusshof wird auf rund 420 Metern der Belag abgefräst und die Fahrbahn erhält einen lärmmindernden Belag. Im Zuge der Arbeiten erneuern Gemeinde, Swisscom und Elektra Baselland ihre Werkleitungen. Zudem werden die vier Bushaltestellen zum grösseren Teil behindertengerecht ausgebaut.
Die auf rund 2 Millionen Franken budgetierten Erneuerungsarbeiten starten am 3. Juni mit dem Abschnitt Bushaltestelle Schützen bis Abzweigung Nusshof, voraussichtlicher Abschluss ist Ende Jahr. Während dieser Zeit ist die Strecke zwischen Windentalerhöhe und Nusshof für den gesamten Fahrzeugverkehr gesperrt. Anfang 2025 folgt die Etappe im unteren Dorfteil ab Dorfeingang Seite Arisdorf. Dann bleibt die Kantonsstrasse Arisdorf–Hersberg bis Oktober 2025 – dem geplanten Projektende – ausschliesslich für den öffentlichen Bus sowie Zubringerverkehr passierbar.
Die relativ schmalen Strassen liessen es nicht zu, jeweils eine Hälfte für den Verkehr offenzuhalten, wie Projektleiter Michael Schaub vom Ingenieurbüro Holinger die Sperrungen begründet.
«Wegen der engen Verhältnisse sowie der geringen Verkehrsbelastung verzichtet der Kanton auf den Bau von Trottoirs. Mit Ausnahme bei den beiden Bushaltestellen Dorf», so Matthew Hamblin, Projektleiter des Tiefbauamts Kreis 2.
Die zwei bestehenden Bushaltestellen im Dorf werden mit einer Haltekante von 22 cm Höhe behindertengerecht ausgestaltet, jene an der Haltestelle beim Restaurant Schützenstube mit einer Höhe von 16 cm. Die gegenüberliegende Haltestelle in Fahrtrichtung Liestal muss jedoch ohne Haltekante auskommen. «Hier mussten wir einen Kompromiss eingehen, weil das dafür notwendige Privatareal nicht zur Verfügung steht», begründete Hamblin diesen Schritt. Tiefbauamt und Gemeinderat hätten sich zudem gewünscht, auf der Höhe des Restaurants Schützenstube eine Art Einfahrtstor zu erstellen, um zu schnelles Fahren zu verhindern. Die Gemeindepräsidentin bedauerte, dass wegen der Opposition aus der Bevölkerung auf diese Massnahme verzichtet werden muss.
Die von den Einwohnerinnen und Einwohnern gestellten Fragen drehten sich vor allem um die Erschliessung ihrer Liegenschaften während der Bauzeit. Die Projektverantwortlichen betonten, dass der Zugang zu den Häusern jederzeit gewährleistet sei und wenn nötig vorübergehend Alternativparkplätze zur Verfügung gestellt werden. Änderungswünsche zum Projekt wurden keine vorgebracht.
«Es ist ein Projekt des Kantons, da gibt es nicht so grosse Widerstände, als wenn es ein Vorhaben der Gemeinde wäre», meinte Iris Allenspach. Ein paar Monate vorher darf sich die Bevölkerung am Apéro zur Einweihung des neuen Brunnenplatzes erfreuen.