Strompolitik
25.09.2025 BRIEFEWende der Energiewende
Replik von Andi Trüssel auf diverse Leserbriefe zu seiner «Carte blanche» in der «Volksstimme» vom 29. August, Seite 2
Die Materialschlacht und der Flächenverbrauch der erneuerbaren Energien sind ...
Wende der Energiewende
Replik von Andi Trüssel auf diverse Leserbriefe zu seiner «Carte blanche» in der «Volksstimme» vom 29. August, Seite 2
Die Materialschlacht und der Flächenverbrauch der erneuerbaren Energien sind wissenschaftlich bewiesen und lassen sich nicht wegdiskutieren. Dass in Deutschland die grossen Betonsockel nach einem Abbruch der Windkraftanlagen im Boden bleiben, scheint niemanden sonderlich zu stören. Dass die Propeller teilweise im Boden verscharrt oder auf Halde gelegt werden, weil die Entsorgung Sorge bereitet, nimmt man einfach zur Kenntnis. Den Netzausbau sowie die noch ungelöste Speicherung der überschüssigen Energie für die Tages- und saisonale Speicherung überlässt man einfach den Energiewerken und die anfallenden Kosten den Stromkonsumenten.
Die Stromrechnung teilt sich heute schon in 65 Prozent Abgaben, Gebühren, Netzdienstleistungen, Netzausbau und Mehrwertsteuer auf – nur 35 Prozent bezahlen die Kunden für ihre bezogene Arbeit, also die Kilowattstunde. Als der Bundesrat die Höchstspannungsnetze von den Energiewerken zur Swissgrid transferierte, geschah das ohne die bereits getätigten Abschreibungen. Wir schreiben also ein altes Netz zum zweiten Mal ab!
Deutschland bezahlt für seine so «grossartige» Energiestrategie die höchsten Strompreise in ganz Europa. Selbst Herr Birnbaum, der CEO der EON (einer der grössten Energiekonzerne in Deutschland) forderte am 12. August mit der Aussage «zu teuer, ineffizient und kopflos» die Wende der Energiewende. Wollen wir Deutschland nachahmen? Ich denke nicht, und wir sollten endlich aufhören, die alternativen Energien zu subventionieren. Das ist für gewisse Firmen zum «Business Case» geworden. Wären die erneuerbaren Energien wirtschaftlich, dann bräuchte es keine Unterstützung.
Apropos: Woher soll der Nuklear-Brennstoff kommen? Mit den Reaktoren der Generation 4 haben wir mit den im Paul-Scherrer-Institut eingelagerten, «abgebrannten» Brennstäben eine Energie-Reserve für 800 Jahre. Also weg vom Technologie-Verbot, das einer liberalen Gesellschaft nicht würdig ist.
Andi Trüssel, el. Ing HTL und SVP-Landrat, Frenkendorf