Gemeinde erwartet im kommenden Jahr ein grosses Defizit
Gemeindepräsident Hansruedi Wüthrich hatte angesichts eines grossen Budgetdefizits und einer Steuererhöhung um 3 Prozentpunkte keine frohen Botschaften. Doch die Einwohnerinnen und Einwohner willigten ein.
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Gemeinde erwartet im kommenden Jahr ein grosses Defizit
Gemeindepräsident Hansruedi Wüthrich hatte angesichts eines grossen Budgetdefizits und einer Steuererhöhung um 3 Prozentpunkte keine frohen Botschaften. Doch die Einwohnerinnen und Einwohner willigten ein.
Sander van Riemsdijk
Die 117 Stimmbürgerinnen und Stimmbürger im vollen Gemeindesaal in Zunzgen erwarteten am Dienstagabend keine Geschenke. Ganz im Gegenteil: Gemeindepräsident Hansruedi Wüthrich legte der Gemeindeversammlung ein Budget 2026 mit einem Defizit von fast 650 000 Franken sowie eine Steuererhöhung um 3 Punkte auf 59 Prozent vor. Die Versammlung genehmigte schliesslich beides – und zwar deutlich.
Diese Steuererhöhung spült eine gute Viertelmillion Franken an Mehreinnahmen in die Gemeindekasse. Auf der Ausgabenseite sind es insbesondere die hohen Bildungskosten von 465 000 Franken, inklusive Abschreibungsaufwand für die Schulliegenschaften und einer zusätzlichen 10. Schulklasse, die Kostentreiber sind. Ebenso ins Gewicht fallen die Pflegekosten und die Asylkosten, so der Gemeindepräsident: «Wir müssen sparen», lautete die Devise von Hansruedi Wüthrich. Die Einwohnerinnen und Einwohner hörten den Hilferuf: Sie lehnten einen Antrag für eine Steuererhöhung von nur 1 Prozent deutlich ab.
Sportler wurden geehrt
Für die Periode bis 2030 sind grössere Investitionen vorgesehen, die zu einem Anstieg der Nettoverschuldung auf 5,6 Millionen Franken führen dürften. Im Vergleich zu den Vorjahren – unter anderem mit dem Schulhausumbau – werden die Investitionen jedoch deutlich reduziert. Aufgrund der zu erwartenden Defizite für die kommenden Jahre wird sich das Eigenkapital von rund 14,7 Millionen auf noch 12,2 Millionen Franken verringern.
Nachdem das neue Abfallreglement einstimmig angenommen worden war, wurde Roger Bertoni für sein langjähriges Engagement bei der Sozialhilfebehörde offiziell verdankt und verabschiedet. Zudem wurden in einer kurzen Zeremonie sechs anwesende Jungbürgerinnen und Jungbürger als Stimmbürger in der Gemeinde «willkommen» geheissen. Geehrt für ihre besonderen Leistungen in diesem Jahr wurden die drei erfolgreichen Sportler Mattia di Biase, Remo Hunziker und Adrian Schaub. Der traditionelle Apéro rundete die Versammlung nach fast zwei Stunden ab.