Versagten die Behörden vor dem Lidl-Tötungsdelikt?
vs. Das tragische Tötungsdelikt vor dem Lidl in Böckten im Dezember 2022, als ein damals 17-Jähriger einen 18-Jährigen Mitbewohner eines Jugendheims erstach, beschäftigt nun auch die ...
Versagten die Behörden vor dem Lidl-Tötungsdelikt?
vs. Das tragische Tötungsdelikt vor dem Lidl in Böckten im Dezember 2022, als ein damals 17-Jähriger einen 18-Jährigen Mitbewohner eines Jugendheims erstach, beschäftigt nun auch die Politik. Roger Boerlin (SP, Muttenz) reicht im Landrat heute eine Interpellation ein mit dem Titel «Ist die Qualitätssicherung in unseren Jugendheimen gewährleistet?». Darin fordert er von der Baselbieter Regierung Aufklärung über Vorgänge in der Heimaufsicht.
Hintergrund ist der Fall des Kleinheims Arrivo-Bene im «Wolfloch» in Oltingen, wo die zwei Jugendlichen untergebracht waren, bevor einer den anderen vor dem Lidl in Böckten erstach. Wie der «Beobachter» vergangene Woche aufgedeckt hat, verfügte das Heim zum Zeitpunkt der Tat über keine gültige Betriebsbewilligung. Dennoch wurden weiterhin Jugendliche platziert (die «Volksstimme» berichtete).
SP-Politiker Boerlin will wissen, wer im Kanton Baselland für die Bewilligung und Kontrolle solcher Einrichtungen zuständig ist und wie es sein konnte, dass der Betrieb trotz Entzug der Bewilligung weiterlief. Zudem fragt er, ob die zuständige Stelle wusste, dass das Oltinger Heim weiterhin Jugendliche aufnahm, und welche administrativen oder rechtlichen Massnahmen dagegen ergriffen wurden. Überweist das Parlament den Vorstoss, muss die Regierung Stellung zu den Fragen nehmen.