Sorgen und Aufgaben der Jungen
08.02.2024 Bezirk LiestalJunge Mitte diskutiert politische Themen – von Sozialen Medien bis AHV
Lokalpolitische wie globale Themen berieten Mitglieder der Jungen Mitte ebenso engagiert wie kompetent an einem Workshop.
Thomas Immoos
Zu einem Workshop trafen sich Mitglieder ...
Junge Mitte diskutiert politische Themen – von Sozialen Medien bis AHV
Lokalpolitische wie globale Themen berieten Mitglieder der Jungen Mitte ebenso engagiert wie kompetent an einem Workshop.
Thomas Immoos
Zu einem Workshop trafen sich Mitglieder der Jungen Mitte Baselland in Liestal. Gemeinsam erarbeiteten sie unter der Leitung von Parteipräsidentin Annika Bos die Grundlagen künftiger Politik.
Was beschäftigt die Jungen? Wie können und wie wollen sie sich einbringen? Diese Fragen bildeten den Ausgangspunkt der Diskussion. Die Älteren unter ihnen bestimmten den Diskurs. Alt-Bundesrätin Doris Leuthard hatte die Jungen ermuntert, als sie in einem Interview erklärte: «Die Jungparteien sind wichtig, weil sie der Mutterpartei neue Impulse verschaffen sowie neue Perspektiven aufzeigen.»
Die Jungen sind überzeugt, so manches bewirken zu können. Einige von ihnen sind in Schulbehörden und anderen Gemeindebehörden aktiv. Marie-Caroline Messerli, Präsidentin der Jungen Mitte bis August vergangenen Jahres, ist sogar erste Nachrückende hinter Nationalrätin Elisabeth Schneiter-Schneider. Auch sie war natürlich am Workshop mit dabei.
Die Gruppe, die sich in Liestal einfand, ging mit viel Engagement an die Arbeit. Man scheute sich nicht, die ganz grossen Themen wie Klima- und Energiepolitik oder die Europafrage anzupacken. Aber natürlich beschäftigt die Jungpartei auch die Altersvorsorge ebenso wie Fragen rund um Bildung und Forschung, sowie der Zugang zu Bildungsprogrammen der EU. Beim Gesundheitswesen legte man den Fokus auf die mentale Gesundheit, also auf das psychische Wohlbefinden.
Start ins politische Jahr
«Der Workshop ist der Start zu einem neuen politischen Jahr», betonte Marie-Caroline Messerli. Wichtig sei der Partei der Kontakt und die Vernetzung. Zum einen mit den Jungparteien anderer Parteien, zum andern mit der Mutterpartei. Wie gross die Themen auch seien, welche die engagierte Gruppe erarbeitete, so wichtig sei es auch, einige von ihnen erfolgreich weiterverfolgen zu können. «Dazu werden wir das Gespräch mit Landrätinnen und Landräten der ‹Mitte› suchen, um allenfalls einen Vorstoss zu formulieren», hielte Isabelle Amacker fest.
Besonders wichtig, das zeigte sich während der Diskussion immer wieder, war die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. In der Steuerpolitik wünscht man sich die Abschaffung der Heiratsstrafe, eines der Anliegen auch der Mutterpartei. Einige Projekte – etwa Kitas in Betrieben oder flexible Arbeitszeiten – stellten für kleine Betriebe eine zu hohe Belastung dar. Hier schwebt der Jungpartei eine Kooperation von KMU vor, die beispielsweise gemeinsam eine Kinderkrippe betreiben.
Sorgen bereiten den Jungen vor allem die Sozialen Medien: Wie geht man damit um? Wie erkennt man Fake News? Rafael Jungo würde sich beispielsweise wünschen, wenn an den Schulen nicht erst auf Sekoder Gym-Stufe Medienkunde zum regulären Unterrichtsfach würde. «Oft gibt es nur zwei, drei Extrastunden dazu» – und man lege dabei den Fokus zu sehr auf die Printmedien. Wo doch die Gefahren vor allem bei den elektronischen Medien lauern würden.
Generationenübergreifend
Wichtig ist den Jungen auch, dass alle Generationen zusammenarbeiten: «Keine Generation kann ohne die andern», stellte Rahel Amacker dazu fest. Die Generationen sollten, so der Tenor, nicht gegeneinander ausgespielt werden, etwa bei den aktuellen AHV-Abstimmungsvorlagen. Was das Stimmrechtsalter 16 angeht, so ist die Junge Mitte entschieden dafür: «Aber gleichzeitig muss in die politische Bildung der Jugend investiert werden», so Pawel Sommerhalder. Denn in diesem Alter sei man noch leicht beeinflussbar.
Die Junge Mitte zeigte sich nicht nur sehr gut informiert; sie ist auch sehr engagiert und weiss, wie man politisch wirksam agiert. Man darf gespannt sein, welche Vorstösse demnächst im Landrat eingereicht werden. Aber vorerst sollen die Ideen vertieft und ausgewertet werden.