So bringt sich das Tal ins Gespräch
16.09.2025 NiederdorfSelbstbewusste Töne am Eröffnungsakt
ch. Einen, der vorne hinsteht und sagt, «Das machen wir!», sechs OK Sitzungen und einige Znünipausen-Besprechungen auf dem «Schutti» habe es gebraucht, um die Gewerbeschau auf Kurs zu bringen. So ...
Selbstbewusste Töne am Eröffnungsakt
ch. Einen, der vorne hinsteht und sagt, «Das machen wir!», sechs OK Sitzungen und einige Znünipausen-Besprechungen auf dem «Schutti» habe es gebraucht, um die Gewerbeschau auf Kurs zu bringen. So wurde an der Eröffnungszeremonie die Entstehung der «Regional» in der Kurzfassung beschrieben. Mit dem, der hinsteht, war natürlich Sämi Hubschmid gemeint. Für ihn als Niederdörfer Unternehmer sei von vornherein klar gewesen, dass eine Ausstellung mit ihm als OK-Chef nur in Niederdorf stattfinden würde, sagte er und dankte auch gleich dem Gemeinderat für dessen Unterstützung und der Primarschule für das Gastrecht auf ihrem Pausenplatz und in der Turnhalle.
Gemeindepräsident Martin Zürcher seinerseits dankte dem Gewerbe. Nicht nur für dessen Engagement an der Ausstellung, sondern auch dafür, dass es die Innovationskraft und die Qualitäten des Waldenburgertals durch seine Erzeugnisse in die Schweiz, nach Europa und zum Teil in die Welt hinaus trage. Grundlage dafür seien Menschen mit ausserordentlichen Fähigkeiten in Handwerk, Betriebsführung und Strategie. Um dies auch in Zukunft sicherzustellen, brauche es qualifizierten Berufsnachwuchs, so Zürcher. Daher sei es unabdingbar, in die Lehrlingsausbildung zu investieren.
Derlei ist ansonsten von Gewerbeverbandsfunktionären zu hören. Nicht so in Niederdorf. Hansruedi Wirz, Vizepräsident der Wirtschaftskammer Baselland – er war zusammen mit seinem Präsidenten Roman Meier und Verbands-Vizedirektor Michael Köhn an die «Regional» gekommen – verzichtete auf den Werbespot für die Berufslehre. Und dass die weltweite wirtschaftliche Lage «unsere Täler nicht unberührt lässt», merkte er nur am Rand an. Stattdessen wolle er über Regionales reden, sagte der Obstbauer und frühere Präsident von KMU Reigoldswil. Er gratulierte dem Gewerbeverein Waldenburg und dem OK für den Mut, diesen Anlass zu realisieren. Gewerbeausstellungen seien in den vergangenen Jahren zu seinem Bedauern ausser Mode geraten, sagte Wirz. Umso mehr freue er sich, dass es nun wieder mehr Gewerbevereine gebe, die solche Anlässe durchführen würden. Und tatkräftige Menschen, die vorangehen, sowie Aussteller, die «nicht nur ein paar ‹Prospektli› auflegen, sondern Stände gestalten, die leben». Das Engagement, sich, seine Produkte und Dienstleistungen und auch die Ausbildungsmöglichkeiten auf diese Weise der Bevölkerung zu präsentieren, davon zeigte sich Wirz überzeugt, lohne sich auch heute noch. Ausserdem kämen so Menschen zusammen «und das Tal ist im Gespräch».
Auch untereinander wurden Gespräche geführt. Als das Rednerpult bereits weggeräumt und die Stücke des Musikvereins und des Jodlerklubs Spitzflüeli verklungen waren, diskutierten die Gäste der Zeremonie noch immer angeregt. Ausstellende, Besucherinnen und Besucher sowie Behördenmitglieder der Dörfer im Einzugsgebiet des Gewerbevereins waren sich einig, dass eine Gewerbeschau nach zehnjährigem Unterbruch dem Waldenburgertal guttut.
Die zur Eröffnung eingeladenen Gemeinderatsmitglieder kamen nach dem Apéro mit «Häppli» und einheimischem Weissen zum Dessert in den Genuss einer Freifahrt mit der Kleinformat-Waldenburgerbahn auf dem Festgelände. Unter so viel politischem Gewicht musste das Bähnli allerdings kapitulieren. Oder die Passagiere hatten beim Apéro etwas gar tüchtig zugelangt. Ein weiterer Grund, sich endlich auf den Rundgang durch die Ausstellung mit ihren 76 Mitwirkenden zu machen.