Sissacherin will in Regierungsrat
11.07.2025 BaselbietSabine Bucher soll für die Grünliberalen kandidieren
Nach drei Männern von der FDP hat mit Sabine Bucher (GLP) nun erstmals eine Frau ihr Interesse an der Nachfolge von Monica Gschwind bekannt gegeben. Die Sissacherin wird vom Parteivorstand zur Nomination ...
Sabine Bucher soll für die Grünliberalen kandidieren
Nach drei Männern von der FDP hat mit Sabine Bucher (GLP) nun erstmals eine Frau ihr Interesse an der Nachfolge von Monica Gschwind bekannt gegeben. Die Sissacherin wird vom Parteivorstand zur Nomination vorgeschlagen.
vs./sda. Die Grünliberale Partei möchte einen Sitz in der Baselbieter Regierung erobern. Der Vorstand der Kantonalpartei schlägt einstimmig Landrätin Sabine Bucher (46) als Nachfolgerin der abtretenden FDP-Bildungsdirektorin Monica Gschwind vor, wie am Dienstag mitgeteilt wurde. Am 11. August entscheiden die Parteimitglieder über die Nomination. Diese dürfte Formsache sein. Bei den letzten Gesamterneuerungswahlen 2023 trat die GLP an: Der Lupsinger Manuel Ballmer schaffte den Sprung in den Regierungsrat damals nicht, wurde aber in den Landrat gewählt.
Nun wohl der nächste Anlauf mit der in Sissach wohnhaften Sabine Bucher, die seit zwei Jahren Landrätin ist. Zuvor war sie sieben Jahre im Gemeinderat von Läufelfingen tätig, die Hälfte davon als dessen Präsidentin. Seit Kurzem ist sie Co-Präsidentin der Baselbieter Grünliberalen. Bucher arbeitet als Steuerberaterin in einem Treuhandunternehmen in Liestal. Zuvor war die Juristin und Mediatorin kurze Zeit als Gemeindeverwalterin in Rothenfluh tätig. Auch in der kantonalen Steuerverwaltung hat die zweifache Mutter schon gearbeitet. Im Landrat ist Bucher Mitglied der Bildungs-, Kultur- und Sportkommission.
Sabine Bucher sagt: «Im Landrat habe ich festgestellt, dass mir Exekutivarbeit besser liegt als Legislativarbeit. Deshalb stelle ich mich konsequenterweise für das Amt als Regierungsrätin zur Verfügung.» Sie wolle insbesondere die Berufslehre stärken. Dank ihrer bisherigen Arbeit in der Bildungs-, Kultur- und Sportkommission sei sie mit den Dossiers von Monica Gschwind vertraut und könnte diese gut weiterführen. «Mit den aktuellen Fragen rund um Trägerschaft und Finanzierung der Primarschulen kennt sie sich bereits aus ihrer Zeit in der Gemeindepolitik bestens aus», heisst es in der Mitteilung ihrer Partei.
Kirchmayr offiziell Teil der FDP
Die Parteien haben noch bis am 25. August Zeit, Wahlvorschläge einzureichen. Bereits Interesse am frei werdenden Regierungssitz angemeldet haben der Landrat Rolf Blatter aus Aesch und der Arlesheimer Gemeindepräsident Markus Eigenmann (beide FDP). Auch der ehemalige Grüne Klaus Kirchmayr (Aesch) gab sein Interesse am Regierungsamt bekannt.
Die FDP Aesch nahm Kirchmayr am Dienstag in ihre Ortssektion auf. Der Parteivorstand habe den Entscheid nach hitzigen Diskussionen gefällt, teilte die FDP Aesch mit. Das liberale Gedankengut der FDP lasse kein Ausschliessen einer politisch interessierten Person zu, hiess es weiter. Daher habe der Vorstand entschieden, Kirchmayr die Chance zu geben, nach vielen Jahren grüner Politik seinen Wandel unter Beweis zu stellen. Rolf Blatter sei beim Entscheid über die Aufnahme Kirchmayrs in den Ausstand getreten. Über eine mögliche Regierungskandidatur von Kirchmayr und das diesbezügliche Vorgehen müsse die Kantonalpartei entscheiden.
Monica Gschwind hatte im Juni angekündigt, nach zehn Jahren im Amt per Ende Dezember 2025 zurückzutreten. Die Baselbieter Stimmbevölkerung wird am 26. Oktober über ihre die Nachfolge befinden. Ein allfälliger zweiter Wahlgang findet am 30. November statt. Neben der FDP haben derzeit auch die SP, die Grünen, die EVP und die «Mitte» jeweils einen Sitz in der Baselbieter Regierung. Die SVP verlor ihren Sitz vor zwei Jahren an die EVP. Es ist laufend mit weiteren Kandidatinnen und Kandidaten zu rechnen.