Sehr hoher Buchgewinn
17.06.2025 ZunzgenGemeinde mit Überschuss von rund 4,5 Millionen Franken
An der «Gmäini» konnte trotz operativem Defizit ein Gewinn präsentiert werden. Dies dank Aufwertungen von Liegenschaften und Grundstücken. Im Asylwesen braucht es laut der ...
Gemeinde mit Überschuss von rund 4,5 Millionen Franken
An der «Gmäini» konnte trotz operativem Defizit ein Gewinn präsentiert werden. Dies dank Aufwertungen von Liegenschaften und Grundstücken. Im Asylwesen braucht es laut der Geschäftsprüfungskommission eine engere Fallführung.
Sander van Riemsdijk
Die Rechnung 2024 der Gemeinde Zunzgen weist ein operatives Defizit von rund einer halben Million Franken aus, was eine leichte Verbesserung gegenüber dem Budget bedeutet. Doch dank ausserordentlicher Buchgewinne schliesst die Jahresrechnung nicht mit einem Verlust, sondern mit einem Gewinn von rund 4,5 Millionen Franken ab. Vorgeschriebene Neubewertungen führten zu Aufwertungen von Liegenschaften und Grundstücken im Finanzvermögen in der Höhe von 5,1 Millionen Franken.
Neben diesen Wertberichtigungen fielen tiefere Netto-Sozialhilfekosten und höhere Steuereinnahmen positiv ins Gewicht. Hingegen gab es deutlich höhere Kosten für Alters- und Pflegeheimbewohner sowie Asylbewerber. Der grösste Kostenfaktor ist nach wie vor die Bildung mit 3,9 Millionen Franken. Ohne Wortbegehren und Gegenstimme wurde die Jahresrechnung am Donnerstag von 52 anwesenden Stimmberechtigten angenommen.
Geschäftsprüfungskommissions-Präsident Patrick Kaufmann teilte der Versammlung mit, dass wegen der steigenden Asylkosten verschiedene Massnahmen mit der Firma Convalere, die das Asylwesen in Zunzgen betreut, getroffen wurden. Aus Sicht der Geschäftsprüfungskommission brauche es eine noch engere Fallführung. Damit soll ersichtlicher werden, welche der getroffenen Massnahmen durch den Kanton rückvergütet werden und welche die Gemeinde selbst tragen muss.
Neues Schutzzonendossier
Die Gemeinde entnimmt aus der Grundwasserfassung Bleimatt aus dem Schottergrundwasserstrom des Diegtertals Rohwasser. Die zweite bestehende Grundwasserfassung Eimatt – seit dem Jahr 2020 ausser Betrieb – soll für die Trinkwasserversorgung nicht mehr verwendet werden, wie Gemeinderat Bruno Fedriga ausführte.
Die aktuellen rechtsgültigen Schutzzonen entsprechen nicht mehr den heutigen gesetzlichen Anforderungen. Nach hydrogeologischen Untersuchungen wurden ein neuer Schutzzonenplan und ein neues Reglement erstellt. Ohne Gegenstimme wurde dieses neue Schutzzonendossier vom Souverän genehmigt.
Mit grossem Mehr und bei sieben Gegenstimmen wurde die Unterstützung der «Uni-Finanzierungs-Initiative» beschlossen. Die Initiative der Gemeinde Rünenberg fordert, dass sich die Herkunftskantone der Studierenden stärker an den Kosten beteiligen. Heute geben die beiden Basel als Trägerkantone deutlich mehr Geld aus als die übrigen Kantone, die Studierende nach Basel schicken. Gemeinderat Christian Staudenmann zeigte auf, dass der Anteil Studierende aus dem Baselbiet 20 Prozent beträgt, die Kosten für den Kanton jedoch 40 Prozent betragen.
Am Schluss der Versammlung informierte Gemeinderat Pascal Eberle über das Variantenstudium der 6000 Quadratmeter grossen Neumattparzelle im Norden des Dorfes, die der Gemeinde gehört. «Insgesamt standen sieben Varianten zur Diskussion, wie das Bauland künftig genutzt werden könnte», so Eberle. Nach reifer Überlegung sei der Gemeinderat zum Entschluss gekommen, dass bei der Parzelle momentan kein Handlungsbedarf bestehe. Sie soll bis auf Weiteres unverbaut bleiben.