Schwarze Null dank Kantonsgeldern
14.06.2024 Bezirk Sissach, OrmalingenGemeinde erhielt mehr Geld aus dem Finanzausgleich
Nachdem die Gemeinde Ormalingen wegen personeller Wechsel ein externes Revisionsunternehmen beizog, wurde die Verwaltung spürbar entlastet. Nun hat sich die Lage weitgehend beruhigt, wie an der Gemeinderversammlung dargelegt ...
Gemeinde erhielt mehr Geld aus dem Finanzausgleich
Nachdem die Gemeinde Ormalingen wegen personeller Wechsel ein externes Revisionsunternehmen beizog, wurde die Verwaltung spürbar entlastet. Nun hat sich die Lage weitgehend beruhigt, wie an der Gemeinderversammlung dargelegt wurde.
Otto Graf
Die unerfreuliche Situation im Rechnungswesen der Gemeinde Ormalingen, die nach den Rücktritten der Gemeindepräsidentin und des Gemeindeverwalters entstanden war, verbessert sich zusehends. Diese Tatsache widerspiegelt sich einerseits in den nackten Zahlen und andererseits im Bericht der Rechnungsprüfungskommission (RPK) zum Abschluss der Rechnung 2023.
Diese weist bei einem Gesamtertrag von 11,5 Millionen eine schwarze Null aus. Das wahre Ergebnis zeigt sich aber erst bei näherer Betrachtung. So spülte der Finanz- und Lastenausgleich des Kantons 560 000 Franken mehr in die Gemeindekasse als erwartet. Folglich konnten nicht budgetierte 100 000 Franken als Vorfinanzierung des Kindergartenneubaus «im Zinggen» auf die hohe Kante gelegt und die Wasserfassung «Wischberg» mit fast 350 000 Franken abgeschrieben werden.
Die Steuereinnahmen entsprechen mit 5 Millionen Franken dem Budget, übertreffen aber die Rechnung 2022 um eine halbe Million. Bei den Spezialfinanzierungen weisen die Abwasserrechnung und die Antennenrechnung Mehrerträge von insgesamt 80 000 Franken aus, während die Wasserkasse und die Abfallkasse Verluste von insgesamt 296 000 Franken einfuhren. Alle Rechnungskreise verfügen über ausreichende Kapitalpolster, sodass sich derzeit keine tariflichen Anpassungen aufdrängen.
Brutto investierte die Gemeinde im vergangenen Jahr fast 3 Millionen Franken. Netto waren es, dank hoher Einnahmen, rund 1,6 Millionen. In der Bilanz stehen die langfristigen Schulden unverändert mit 7 Millionen Franken zu Buche. Das Eigenkapital der Gemeinde Ormalingen ist auf 5,51 Millionen Franken angewachsen. Die Stimmberechtigten hiessen die Jahresrechnung schliesslich einstimmig gut.
Reglemente harmonisiert
Auch an der administrativen Front hat sich die Lage stabilisiert, wie die RPK in ihrem Bericht festhält. Das Beiziehen des Revisionsunternehmens Tretor AG aus Liestal im August 2023 hat die Gemeindeverwaltung entlastet. Darüber hinaus hat die RPK ihre eigene Arbeit in Abstimmung mit dem Gemeinderat durch die BDO AG begleiten und begutachten lassen. «Diese Massnahmen kosten zwar etwas. Die massgeblichen Erkenntnisse daraus werden aber in die künftige Prüfungsarbeit der RPK einfliessen», wie RPK-Präsident Thomas Vollenweider anfügte.
Ebenfalls ohne Gegenstimmen verabschiedete die Versammlung die von Gemeinderat Heini Weber erläuterten Anpassungen der Tarifordnungen zum Wasser- und zum Abwasserreglement. Beide Reglemente wurden vor Jahresfrist beschlossen und gelten seit 1. Januar 2024. Im Nachhinein zeigten sich bei der Berechnung der Anschlussgebühren, dass im Abwasserreglement Unstimmigkeiten zum Wasserreglement bestehen. Diese Abweichungen sind nun mit der Neufassung der Bestimmungen vom Tisch und gelten rückwirkend ab Beginn dieses Jahres.
Antenne gehört nun Gemeinde
Die Stimmberechtigten hiessen ausserdem die neugefasste Tarifordnung des Betriebsreglements einer Grossgemeinschaftsantennenanlage (GGA) gut. Weber ergänzte, dass die GGA nun vollständig der Gemeinde gehöre. Deshalb müsse das Reglement geändert und zu gegebener Zeit der Gemeindeversammlung vorgelegt werden, so Weber.
Schliesslich verabschiedete Gemeindepräsident Henri Rigo die Mitte Jahr abtretenden Ratsmitglieder Katharina Zimmermann und Heini Weber sowie die RPK-Mitglieder Kathrin Schneider und Andreas Itin mit dem Dank der Öffentlichkeit und überreichte den langjährigen Behörden- und Kommissionsmitgliedern je ein Präsent.