Renaturierung
05.12.2023 GesellschaftFragliche Machenschaften bei Staatswaldungen?
Wenn zwei dasselbe tun, wird leider immer wieder mit unterschiedlichen Ellen gemessen. An der Hauptstrasse zwischen Diegten und Tenniken, beim Rastplatz Eimatt an der A2, fragt sich mancher Talbewohner, ob wohl in ...
Fragliche Machenschaften bei Staatswaldungen?
Wenn zwei dasselbe tun, wird leider immer wieder mit unterschiedlichen Ellen gemessen. An der Hauptstrasse zwischen Diegten und Tenniken, beim Rastplatz Eimatt an der A2, fragt sich mancher Talbewohner, ob wohl in Kürze die neue Wildüberführung gebaut werde. Das ist aber gar nicht möglich. Denn vor Kurzem konnte man in der «Volksstimme» lesen, dass die genannte Wildüberführung frühestens 2028 bis 2030 gebaut werde.
Und jetzt zur Frage, was die radikale Abholzung zwischen der Autobahn A2 und der Hauptstrasse im Diegtertal wohl sein kann. Nach eingehender Nachfrage bei den Gemeindebehörden konnte ich den Auskünften entnehmen, dass es hierbei um eine Renaturierung der derzeit bestehenden Waldhecke zu Kulturland gehe, um Ersatz für eine anderweitige, unter Schutz stehende Biodiversitätsfläche zu schaffen.
Dabei wirft das ganze Vorgehen schon einige Fragen auf: Wie darf der Kanton im Schnellverfahren solche, über 50 Jahre gewachsene (nicht unter Schutz stehende) Waldflächen abholzen und zu Kulturland umbauen? Jeder Land- und Waldbesitzer, der nur eine kleine Hecke oder Gartenumrandung verändern möchte, braucht dazu eine eingehende Rodungsund Baubewilligung vom kantonalen Bauamt und kann sich dabei glücklich schätzen, wenn er die Bewilligung für eine kleine Änderung abholen darf.
Ich finde es schon sehr interessant, dass ein 50-jähriges, nicht unter «Wald» eingetragenes Waldstück ohne Worte und eingehender Rodungsprüfung und -bewilligung einfach abgeholzt und zu Kulturland renaturiert werden darf. Wo liegt denn der Unterschied zwischen Staatswald und Privatwaldflächen? Dass solche Machenschaften für den einfachen Bürger nur schwer verständlich sind, ist wohl mehr als verständlich. Durch die erfolgte Blitzabholzung sind bei Nacht in beiden Fahrtrichtungen massive, gefährliche Blendungen auf beiden Fahrbahnen feststellbar.
Für eine mögliche Lösung und auch Erklärung seitens des Amtes für Umweltschutz und Energie und der Autobahnbehörden wären einige Talbewohner dankbar.
Paul Eschbach, Diegten