BLT transportierte fast 2,5 Millionen Passagiere durchs Waldenburgertal
Die WB hat ihre Startschwierigkeiten endgültig überwunden: Die Fahrgastzahlen stiegen 2024 um 42 Prozent auf 2,45 Millionen. Der BLT ist es gelungen, den Betrieb zu stabilisieren und die Pünktlichkeit ...
BLT transportierte fast 2,5 Millionen Passagiere durchs Waldenburgertal
Die WB hat ihre Startschwierigkeiten endgültig überwunden: Die Fahrgastzahlen stiegen 2024 um 42 Prozent auf 2,45 Millionen. Der BLT ist es gelungen, den Betrieb zu stabilisieren und die Pünktlichkeit zu erhöhen.
Janis Erne
Im vergangenen Jahr hat die Waldenburgerbahn (WB) so viele Passagiere transportiert wie noch nie. Das teilt die Betreiberin, die Baselland Transport AG (BLT), in einem Schreiben an die Einwohnerinnen und Einwohner des Waldenburgertals mit. Demnach waren 2024 insgesamt 2,45 Millionen Personen mit der WB unterwegs, was etwas mehr als 6700 Fahrgästen pro Tag entspricht.
Im Vergleich zu 2023, dem ersten Betriebsjahr der neuen WB, konnte die BLT 42 Prozent mehr Passagiere befördern. Die Waldenburgerbahn wurde im Dezember 2022 in Betrieb genommen und hatte in den ersten Monaten mit technischen Problemen wie Zugausfällen und Verspätungen zu kämpfen (die «Volksstimme» berichtete mehrfach).
Mittlerweile hat sich die Lage stabilisiert. Den Passagierzuwachs führt die BLT auf verschiedene Gründe zurück: Neben der höheren Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit – sie lag 2024 bei durchschnittlich 98,3 Prozent – hätten auch der ganztägige Viertelstundentakt und die Abstimmung des WB-Fahrplans auf die Zug- und Bus-Anschlüsse in Liestal dazu beigetragen.
Die BLT hat auf das hohe Fahrgastaufkommen «proaktiv reagiert»: In den Hauptverkehrszeiten am Morgen und am Abend werden Züge in Doppeltraktion eingesetzt, um den Passagieren mehr Platz und Komfort zu bieten.
Delegationen zu Gast
Die technischen Herausforderungen des ersten Betriebsjahrs seien behoben. «Die Waldenburgerbahn war im Jahr 2024 sehr stabil unterwegs», schreibt die BLT. Gemeinsam mit Stadler Rail, der Herstellerin der Züge, wurden die digitalen Fahrgastinformationsanzeigen an den Haltestellen angepasst und sämtliche Flachstellen an den Rädern beseitigt, die unangenehme Vibrationen und Klopfgeräusche verursacht hatten.
Die BLT und Stadler Rail treiben das teilautonome Fahren der WB voran. Voraussichtlich noch diesen Monat und im kommenden Dezember werden Software-Updates am «Communication-Based Train Control-System», kurz CBTC-System, getestet. Diese Updates erfolgen im laufenden Betrieb, weshalb in zwei Nächten die WB ausfällt und durch Busse ersetzt werden muss. Die genauen Daten wird die BLT auf ihrer Website veröffentlichen. Auch das Bundesamt für Verkehr prüft die Software-Updates, bevor sie endgültig ins System integriert werden.
Die Waldenburgerbahn ist bisher die einzige Bahn auf der Welt, welche die CBTC-Technologie einsetzt. Dieses digitale Zugsteuerungsund Zugsicherungssystem kontrolliert die Geschwindigkeiten, die Weichen und die Bahnübergänge. Laut BLT ist das Interesse an der WB und der CBTC-Technologie gross.
Zahlreiche Delegationen nationaler und internationaler Bahnunternehmen besichtigten die modernste Meterspurbahn Europas. Erste Unternehmen hätten bereits angekündigt, die «WB-Technologie» zu übernehmen, darunter die Zahnradbahn Rheineck-Walzenhausen (Appenzeller Bahnen), die Zillertalbahn im österreichischen Jenbach und die «Metropolitan Atlanta Rapid Transit Authority» in Atlanta
(USA).