Referendum gegen Werkhof-Traktor
23.01.2024 Tenniken, Tenniken, PolitikInitianten sorgen sich um die Gemeindefinanzen
Über die Anschaffung zweier Traktoren für den Tenniker Gemeindewerkhof wird an der Urne entschieden. Gegen einen entsprechenden Kredit in der Höhe von 265 000 Franken wurde mit Erfolg das Referendum ergriffen.
...Initianten sorgen sich um die Gemeindefinanzen
Über die Anschaffung zweier Traktoren für den Tenniker Gemeindewerkhof wird an der Urne entschieden. Gegen einen entsprechenden Kredit in der Höhe von 265 000 Franken wurde mit Erfolg das Referendum ergriffen.
Christian Horisberger
Nachdem der Gemeinderat bereits still gewählt worden ist, sah es danach aus, als würde der Abstimmungs-Sonntag vom 3. März für die Tennikerinnen und Tenniker eher fade. Dank Stephan von Arx und seiner Frau Jeannette Keller von Arx wird dies nicht der Fall sein. Sie haben mit Erfolg gegen einen Gemeindeversammlungsbeschluss das Referendum ergriffen, womit die Tenniker an der Urne über die Beschaffung neuer Kommunalfahrzeuge entscheiden werden.
Das Referendum richtet sich gegen den Kauf eines grossen und eines kleinen Traktors der Marke John Deere für den Tenniker Werkhof. Die beiden Geräte kosten insgesamt 265 000 Franken. Im Gegenzug ist vorgesehen, den aktuellen Wegmacher-Traktor «RigiTrac» mit zehn Jahren auf dem Buckel und das dreijährige Kommunalfahrzeug der Marke Kärcher in Zahlung zu geben, was die Ausgabe um 134 000 Franken reduzieren würde.
Die Gemeindeversammlung vom 5. Dezember hatte der Fahrzeugbeschaffung nach längerer Debatte mit 41 zu 7 Stimmen zugestimmt. Der Gemeinderat argumentierte mit der hohen Wartungsanfälligkeit des alten Traktors und dem mit 250 Betriebsstunden sehr kurzen Service-Intervall, was für hohe Betriebskosten sorgte. Ausserdem komme das Fahrzeug durch die heutigen Anforderungen an seine Grenze, auch wegen des eingeschränkt möglichen Anbaus von Frontgeräten.
Diese Investition passt für Stephan von Arx und seine Frau nicht zur finanziellen Verfassung der Gemeinde. Tenniken weise fürs kommende Jahr ein Budgetdefizit von 573 000 Franken aus und habe erhebliche und dringende Investitionen zu stemmen, sagen sie. Da sei es unangebracht, ein hochwertiges Schweizer Produkt zu ersetzen, das seine Lebensdauer längst nicht erreicht habe. Von Arx: «Zehn Jahre sind für einen Traktor kein Alter.» Zudem könne man den Service-Intervall deutlich verlängern und Wartungsarbeiten zum Teil auch selbst ausführen. Diese Ansicht werde von Landwirten geteilt, die Tag für Tag mit Traktoren arbeiten.
Das Paar behauptet zudem, der zur Debatte stehende grössere Traktor der Marke John Deere sei für einzelne Quartierstrassen zu breit und komme deswegen nicht überall an parkierten Autos vorbei. Hingegen könne der «RigiTrac» mühelos durch Tennikens Strassen navigieren. Und: Arbeiten, für die der heutige Wegmacher-Traktor nicht geeignet ist, könnten auch einheimische Landwirte mit ihren Traktoren ausführen.
Jeannette Keller von Arx und ihr Mann rechnen sich recht gute Chancen aus, die Abstimmung am 3. März zu gewinnen. Denn die 80 Unterschriften fürs Referendum hatten sie binnen weniger Tage beisammen.