Eine Übersicht des Immobilienmarktberichts der Region

Die Wohnpreise steigen, das Angebot schrumpft, neue Bauprojekte bleiben aus. Der Immobilienmarktbericht der BLKB zeigt, dass im Oberbaselbiet die Entwicklung zunehmend unter Druck gerät.

Melanie Frei

Der neue Immobilienmarktbericht der Basellandschaftlichen Kantonalbank (BLKB) zeigt: Seit 2015 sind die Preise für Einfamilienhäuser im Oberbaselbiet um 39 Prozent gestiegen – leicht weniger als der landesweite Durchschnitt von 43 Prozent. Auch im Jahresvergleich setzt sich dieser Trend fort. Zwischen dem dritten Quartal 2024 und dem dritten Quartal 2025 legten die Preise im mittleren Segment erneut um über 4 Prozent zu und damit deutlich stärker als im unteren Baselbiet, wo der Anstieg lediglich 1,6 Prozent betrug.

Zudem wird das Angebot knapper. In der gesamten Nordwestschweiz liegt der Anteil der ausgeschriebenen, freistehenden Einfamilienhäuser zum Bestand zum Teil deutlich unter dem landesweiten Durchschnitt von drei Prozent. In den vergangenen vier Quartalen wurden nur rund 400 neue Einfamilienhäuser bewilligt, der tiefste Wert der letzten zehn Jahre.

Im Herbst 2025 lag die Zahl der Interessenten pro Einfamilienhaus im Oberbaselbiet bei weniger als zwei Personen – weit entfernt von den bis zu 16 Interessenten pro Objekt im Fricktal oder in Basel-Stadt. Freistehende Häuser werden zudem immer seltener, da sie in zentralen Lagen zunehmend durch dichtere Wohnformen ersetzt werden.

Bei Eigentumswohnungen stiegen die Preise im Ober- wie im Unterbaselbiet zwischen dem dritten Quartal 2024 und 2025 um rund 3 Prozent, stärker als im Zehnjahresdurchschnitt. Die jüngsten Zinssenkungen haben die Nachfrage zusätzlich angekurbelt. Seit 2015 bewegen sich die Preise für Eigentumswohnungen im Oberbaselbiet weitgehend im nationalen Trend, wenn auch weniger dynamisch als bei Einfamilienhäusern. Das Angebot im gesamten Nordwestschweizer Marktgebiet liegt bei 3,5 Prozent des Bestands, leicht unter dem landesweiten Durchschnitt.

Im Oberbaselbiet liegt das Verhältnis von Suchenden zu verfügbaren Eigentumswohnungen bei 1,5 bis 2,5 Interessenten pro Objekt – ein Hinweis auf relativ ausgeglichene Marktverhältnisse. Deutlich angespannter ist die Lage in Basel-Stadt und im Fricktal, wo das Angebot mit 1,9 beziehungsweise 3 Prozent des Bestands kaum mit der steigenden Nachfrage mithält. Dort übersteigt die Zahl der Suchenden das Angebot um ein Mehrfaches, was zu stark verkürzten Insertionszeiten führt. Im Herbst 2025 waren im gesamten Marktgebiet nur noch rund 500 neue Eigentumswohnungen bewilligt – deutlich weniger als die 600 bis 800 Einheiten in früheren Jahren. Grössere Überbauungen sind rar, während die Nachfrage aufgrund der weiterhin tiefen Finanzierungskosten hoch bleibt.

Bautätigkeit gedämpft
Die Mietwohnungsmärkte der Region zeigen sich insgesamt weniger angespannt als im landesweiten Durchschnitt. Im dritten Quartal 2025 lagen die Angebotsziffern zwischen rund 4 Prozent in Basel-Stadt und im Fricktal, 5 Prozent im Oberbaselbiet und knapp 6 Prozent im Laufental. Das Angebot ging in den vergangenen Jahren überall zurück, liegt aber weiterhin über dem nationalen Wert von 3,6 Prozent. Die Nachfrage bleibt mit unter drei Suchenden pro Wohnung im Oberbaselbiet moderat.

Gleichzeitig bleibt die Bautätigkeit gedämpft: In den vergangenen zwölf Monaten wurden nur etwa 1000 neue Mietwohnungen bewilligt – rund ein Drittel weniger als im Zehnjahresschnitt. Diese geringe Bautätigkeit stabilisiert die Mieten bei Neu- und Wiedervermietungen, während die schwache Zusatznachfrage stärkere Anstiege vorerst verhindert. Die Bestandsmieten könnten wegen der jüngsten Senkung des Referenzzinssatzes sogar leicht sinken – ein kurzfristiger Effekt, der aber nichts an der langfristigen Angebotsverknappung ändert.