Nur eine kleine Altlast
20.02.2024 BubendorfTreibstoff im Untergrund bei alter Tankstelle – KFC gibt nun Gas
Auf dem Gelände der ehemaligen Garage Emil Werder beim Bad Bubendorf hat der Aushub für einen Neubau begonnen. Erwartungsgemäss wurden im Boden Rückstände von Treibstoff gefunden. Die Altlast ...
Treibstoff im Untergrund bei alter Tankstelle – KFC gibt nun Gas
Auf dem Gelände der ehemaligen Garage Emil Werder beim Bad Bubendorf hat der Aushub für einen Neubau begonnen. Erwartungsgemäss wurden im Boden Rückstände von Treibstoff gefunden. Die Altlast ist bereits beseitigt. Der Fast-Food-Riese «KFC» will seine Filiale dort im August eröffnen.
David Thommen
Mehr als 60 Jahre lang war die Autogarage Emil Werder AG gleich neben dem Hotel Bad Bubendorf ansässig. Generationen von Autofahrerinnen und Autofahrern versorgten sich an der dortigen Tankstelle mit Benzin und Diesel. Es ist wenig überraschend, dass in dieser langen Zeit gelegentlich auch etwas neben dem Tank landete: Alte Tankstellen gelten im Baselbieter Altlastenkataster rasch einmal als Verdachtsflächen.
Seit der Stilllegung und dem Abriss der Emil-Werder-Garage hat sich der Verdacht auf Bodenverunreinigung bestätigt. Am Ort, wo die Diesel-Zapfsäule stand, war das Erdreich mit Kohle-Wasserstoff-Rückständen verschmutzt. Dies hatten Sondierbohrungen schon 2021 gezeigt. Allerdings sei das Ausmass überschaubar gewesen, sagt Andrea Tschopp, die Sprecherin der kantonalen Bau- und Umweltschutzdirektion (BUD). Eine weitere Gefahr für Boden, Wasser oder Luft sei von der begrenzten Belastung nicht ausgegangen. Mittlerweile sind die unterirdischen Treibstofftanks der Tankstelle beseitigt und die Altlast einer «thermischen Verwertung» zugeführt worden. Es habe sich um 200 bis 300 Tonnen Erdmaterial gehandelt, so Tschopp – dies bei einem Aushubvolumen auf dem ganzen Gelände von total rund 10 000 Tonnen Erd- und Gesteinsmaterial. Die Kosten für die Altlastenbeseitigung müssen laut Kanton von der Bauherrschaft getragen werden. Detail am Rande: Laien hätten rein optisch von einer deutlich schlimmeren Verschmutzung ausgehen können, da sich das Erdreich in der Nähe der alten Benzintanks sehr dunkel bis schwarz präsentierte. Sprecherin Tschopp winkt aber ab: Es handle sich um Opalinuston, der dort vorkomme und natürlicherweise so aussehe.
Schon im August
Nein, die Altlast habe keine grösseren Probleme bereitet, heisst es auf Anfrage bei der Projektentwicklungsund Planungsfirma Antaresplan aus Stein am Rhein, die den Neubau beim Bad Bubendorf realisiert. Etwas mehr Sorge bereite eine Quelle auf dem Areal, die zumindest bei Regenwetter ziemlich ergiebig sei. Das Wasser dürfe nicht direkt abgeleitet, sondern müsse zuerst mit einer speziellen Anlage vor Ort gereinigt werden. Es sei denkbar, dass dies zu leichten Verzögerungen im Bauablauf führen könnte – man hoffe es jedoch nicht.
Der Zeitplan ist ambitioniert: Antaresplan will bereits im Verlaufe des Augusts – das Wunschdatum wäre der 8. August – den Nutzern die neu entstehenden Gebäude soweit fertig übergeben haben, dass dort Eröffnung gefeiert werden kann. Einerseits handelt es sich um ein Restaurant der amerikanischen Fast-Food-Kette Kentucky Fried Chicken (KFC) samt «Drive-in» mit ihrer ersten Filiale in der Region sowie um eine neue Tankstelle mit Tankstellenshop der Firma Voegtlin-Meyer (Windisch), die in der Deutschschweiz bereits 38 Tankstellen betreibt.
Die Bruttonutzfläche auf dem ehemaligen Emil-Werder-Gelände an der Kantonsstrasse beträgt rund 600 Quadratmeter, projektiert sind insgesamt 30 Parkplätze. Besitzerin des Geländes ist dieselbe wie für das Hotel Bad Bubendorf, die Hotel-/ Gastrogruppe «Balance Familie». Angrenzend an die frühere Werder-Parzelle in Richtung Liestal – dort war einst die Firma Konsolen AG ansässig – wird derzeit ein grosser Komplex realisiert, in den Aldi als Ankermieter einziehen wird. Dazu sollen sich Dienstleister vorab aus dem Gesundheitsbereich dort niederlassen. Bauherrin dieses Projekts ist die Immobilienfirma «siteEX» mit dem ehemaligen Basler Regierungsrat Christoph Stutz als Verwaltungsratspräsident an der Spitze (die «Volksstimme» berichtete). Die dortigen Mietflächen sind ebenfalls per August 2024 ausgeschrieben.