Nun setzt sich die Politik für die Igel ein
23.10.2025 BaselbietGrünen-Landrätin Flavia Müller plant Finanzantrag
mef. Die Igelhilfe Baselbiet und das Igelnest Oberbaselbiet stehen nach dem Wegfall der Unterstützung durch die Hedwig-Karrer-Stiftung vor grossen finanziellen Schwierigkeiten (die ...
Grünen-Landrätin Flavia Müller plant Finanzantrag
mef. Die Igelhilfe Baselbiet und das Igelnest Oberbaselbiet stehen nach dem Wegfall der Unterstützung durch die Hedwig-Karrer-Stiftung vor grossen finanziellen Schwierigkeiten (die «Volksstimme» berichtete). Die Stiftung hatte über Jahre die Kosten für Tierärzte und Medikamente übernommen. Mit ihrem Auslaufen per Oktober dieses Jahres stehen die Vereine nun vor dem Aus. Durch Spendengelder halten sie sich noch über Wasser.
In den fünf regionalen Stationen in Binningen, Gempen, Ormalingen, Tenniken und Wahlen wurden im vergangenen Jahr mehr als 900 verletzte oder geschwächte Igel betreut. Der Aufwand für Futter, Medikamente und Unterhalt übersteigt 100 000 Franken jährlich – Geld, das die ehrenamtlich organisierten Vereine alleine kaum aufbringen können.
Nun reagiert die Politik: Die grüne Landrätin Flavia Müller aus Allschwil will im Rahmen des Baselbieter Budgets 2026 prüfen lassen, wie der Betrieb der Wildtierstationen gesichert werden kann. Bereits in der letzten Landratssitzung hatte Müller ein Postulat eingereicht, das den Regierungsrat auffordert, eine kantonale Finanzierung der Igelstationen zu prüfen. Dieses wurde als nicht dringlich überwiesen. Mit dem geplanten Budgetpostulat für 2026 will sie nun einen konkreten Finanzantrag nachreichen. «Mir liegt das Thema sehr am Herzen. Ich habe selbst verletzte Igel aufgenommen, gepflegt und wieder ausgewildert», sagt Müller. Sie habe auch in Igelstationen mitgeholfen. «Diese Menschen leisten enorm viel und das freiwillig und ohne kantonale Unterstützung.»
Die finanzielle Hilfe solle nicht nur den Igelstationen, sondern auch anderen ehrenamtlichen Wildtierstationen im Kanton, etwa der Fledermauskoordinationsstelle, zugutekommen. So sieht Müller bessere Chancen für ein erfolgreiches Durchkommen. «Einige meiner Landratskolleginnen und -kollegen haben für die Igelstationen gespendet. Das hat mich ermutigt, dranzubleiben», sagt die Landrätin.
